Ralf Isau - Der verbotene Schlüssel
(erscheint am 15. November)
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Inhalt: Sophias Großvater, den sie kaum gekannt hat, vermacht ihr nach seinem Tod ein wertvolles Fabergé-Ei indem sie ein nicht minder wertvolles Uhrwerk in Eiform und dazu einen besonderen Schlüssel findet. Trotz der Warnung in den Aufzeichnungen ihres Großvaters zieht sie das Uhr-Ei auf und findet sich prompt in Mekanis wieder, dem mechanischen Königreich von Oros, Herrscher der Zeit, der danach trachtet seine Welt die Welt der Menschen ersetzen zu lassen. Dort trifft sie auch auf Theo, einen Jungen, der seit mehr als 2000 Jahren in Mekanis gefangen ist. Zusammen mit ihm nimmt sie den Kampf gegen Oros auf. Zurück in der Menschenwelt heißt das erst einmal: Flucht.
Meine Meinung: Uhren, Uhren und Maschinenen sind ein zentrales Thema in diesem Buch. Ralf Isau gibt einem auch einiges zum Nachdenken mit. Man fragt sich im Verlaufe der Flucht unwillkürlich wie viele Maschinen die Menschen mittlerweile nutzen und wie sehr man mittlerweile davon abhängig geworden ist bzw. wie "mechanisiert" man selbst mittlerweile ist.
Auch die Idee mit der Weltenformel und dem ganzen Drumherum ist durchaus komplex und ich musste mich schon häufiger konzentrieren um bei der ganzen Philosophiererei den Faden nicht zu verlieren. Teilweise waren es mir allerdings auch zu viele Gedankenspiele. (Im wahrsten Sinne des Wortes.)
Unterbrochen wird der Handlungsstrang im Hier und Jetzt von Theos Geschichte, von der Ralf Isau nach und nach mehr preisgibt. Der Leser weiß schon dass Theo mehrfach in Mekanis gefangen war und anscheinend eine Rolle bei der Entstehung des Uhr-Eis spielte. Das genaue "Wie" zu erfahren ist interessant, vermag mich jedoch nicht derart zu fesseln das ich das Buch nicht mehr aus der Hand hätte legen können. Häufig finde ich diese eingeschobenen Rückblenden spannend, hier haben sie für mich die Spannung der Jetzthandlung jedoch nicht halten können und eher für Längen gesorgt.
Ralf Isau beschreibt eher sachlich, das gefiel mir nicht immer. Ich kann dabei auch nicht wirklich ein Gespür für seine Figuren entwickeln. Die Jugendlichen im Buch beseelen vielleicht Maschinenwesen, aber mich berühren sie kaum. Die beschriebene zarte Zuneigung zwischen Theo / Sophia habe ich gelesen, aber eben nicht selbst gespürt. Die Figuren blieben mir eher fremd. Das Gefühl blieb dabei auf der Strecke. Das passt zwar irgendwie zu dem Thema im Buch, aber ich denke eher nicht dass das auf diese Weise bei mir ankommen sollte.
Sehr schön dargestellt finde ich hingegen wie die programmierten Maschinenwesen in Mekanis auf die freidenkende Wesen reagieren. Das ist einfach nur konsequent und logisch und sorgte für Abwechslung.
Ganz warm wurde ich also nicht mit diesem Buch.
Daher mein Fazit: Ein Jugendroman mit einer guten Grundidee, die zum Denken anregt. Leider hat das Buch aber Längen und kann mich nicht wirklich berühren. Deshalb
3ratten.