Charlotte Lyne - Glencoe

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  • Charlotte Lyne - Glencoe


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    Inhalt:

    Zitat

    Gegen den Willen ihrer Familien holt Sandy Og MacDonald die junge Sarah Campbell als seine Braut nach Glencoe. Zwischen ihnen ist es Liebe auf den ersten Blick. Als Sarah nach mehreren Totgeburten einen verkrüppelten Sohn zur Welt bringt, wird sie von den Frauen des Clans noch mehr verachtet. Sandy Og erntet ob seiner Sanftheit nichts als Hohn und Spott. Gleichzeitig spitzt sich der Zwist zwischen den MacDonalds und den Campbells zu.


    Meine Meinung: Glencoe - seitdem ich das erste Mal die Berge dieses Tals bestaunen durfte, bin ich wie elektrisiert wenn ich diesen Namen lese. So war auch direkt klar, dass dieses Buch in meinen Bücherschrank gehörte. Ich habe bereits einmal ein Buch gelesen, das im Glencoe dieser Zeit spielte, aber das war eine seichte Liebesgeschichte ohne viel Tiefgang und konnte nicht lange im Gedächtnis bleiben. Von diesem Buch habe ich mir mehr erwartet und mehr habe ich bekommen.


    Über dieses Buch könnte man so viele Dinge sagen, nur nicht das es eine einfache Geschichte erzählt, im Gegenteil. Man braucht schon Durchhaltevermögen für dieses Buch. Die Sprache ist flüssig zu lesen, aber dennoch komplex, sodass man mit Konzentration bei der Sache bleiben sollte. Die Geschichte ist gut erzählt, aber nicht so zerreißend spannend das man am Anfang das Buch nicht guten Gewissens auch mal aus der Hand legen könnte - bis man dann irgendwann spät an den Punkt ankommt wo man nur noch wissen will wie es mit den Charakteren weiter geht. Denn man selbst, der mit dem Namen Glencoe vertraut ist, sieht in der Ferne bereits jenes Unglück kommen, von denen die Charaktere noch nichts ahnen.


    Auch die Charaktere im Buch sind alles andere als einfach. Charlotte Lyne lässt in diesem Buch viele ihrer Personen zu Wort kommen, sie beschreibt sie liebevoll und vielfältig. Ein jeder hat jedoch seine Macken, keiner ist perfekt, aber alle Handlungen ergeben sich schlüssig aus ihrem jeweiligen Wesen. Sie denken kluge Sachen, aber bringen sie doch nicht über die Lippen, wie Sandy Og und Sarah, die es so lange nicht schaffen sich zu sagen wie sehr sie sich lieben - nicht nur einmal hätte ich die zwei dafür durchschütteln mögen.


    Oberflächlichkeit sucht man hier jedenfalls vergebens.


    Charlotte Lyne versteht es zu erzählen. In ihren Worten wird das alte Schottland lebendig, seine Natur und seine Bewohner. Sie leben, lieben und sie führen Krieg. Man taucht ab in vergangene Zeiten und vermutlich bekomme nicht nur ich wieder Fernweh nach diesem wunderschönen Tal Glencoe.


    Wer nur auf seichte, leicht zu lesende Geschichten oder von der ersten Seite an spannenden Thriller steht und ein hohes Erzähltempo mag, der ist mit diesem Buch nicht gut beraten. Wer sich aber auch auf ein langsameres Erzähltempo und eine komplexere Sprache einlassen will und/oder sich obendrein noch für die Thematik interessiert, der kann mit diesem Buch seine Freude haben.


    Mein Fazit: Alles andere als einfach, aber dennoch gut.

    5ratten

  • Danke für die Rezi!
    Ich habe schon gespannt drauf gewartet, dass jemand hier das Buch liest und rezensiert. :smile:


    Ich hatte es schon mehrfach in der Hand, aber irgendwie war ich mir unsicher - den Klappentext finde ich nicht soooo berauschend, und vor allem der Satz:

    Zitat

    Sandy Og erntet ob seiner Sanftheit nichts als Hohn und Spott.

    schreckt mich doch ziemlich ab. Sanfte Helden sind nicht so mein Ding. Aber irgendwie reizt mich das Buch trotzdem ... na, mal sehen.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich weiß nicht ob "sanft" wirklich die richtige Umschreibung ist. Ich weiß nur das Sandy Og sicher kein typischer Held ist und meine Beziehung zu ihm auch nicht so ganz einfach war. Er hat eher andere Stärken als der gewöhnliche Held finde ich ...

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    Der erste Satz:


    „Glenlyon, so erzählten sich die Alten an den Feuern, war das schönste der Täler in Lochaber.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Um dieses Buch bin ich herumgeschlichen, seit es im letzten Herbst heraus kam, aber irgendwie blieb es immer beim Durchblättern im Buchladen. Was mich an diesem Buch so fasziniert hat, kann ich nicht mal sagen, vielleicht war es das wunderschöne Cover, vielleicht auch der geheimnisvolle Titel: Glencoe – nur ein Wort, aber ein Wort, das Bilder im Kopf entstehen lässt. Als dann hier die Leserunde angeboten wurde, war es für mich gar keine Frage, dass ich dabei bin.


    Die Sprache des Buches hat mich dann auch gleich in ihren Bann gezogen. Sie erscheint mir getragen, sperrig und manchmal etwas düster, was sehr gut zu der Geschichte passt, die hier erzählt wird. Es ist für mich kein Buch, bei dem das Lesen flutschte, ich musste es langsamer lesen als sonst, aber bis zum Schluss fand ich die Sprache außergewöhnlich gut.


    Das Buch erzählt von dem „Massaker von Glencoe“, einer tatsächlichen Begebenheit, bzw. der Zeit davor. Historische Personen werden mit fiktiven Charakteren kombiniert, was eine ganz eigene Welt entstehen lässt. Im Anhang des Buches kann man dann auch sehen, welche der Personen im Roman tatsächlich gelebt haben. Ich bin keine Kennerin der schottisch-englischen Geschichte, aber ich bin sicher, dass das die historischen Ereignisse, wie sie im Buch dargestellt sind, bestens recherchiert sind.


    Alle Hauptpersonen sind sehr tief und detailreich charakterisiert. Sie alle haben ihre guten und schlechten Seiten, es gibt also nicht nur schwarz oder nur weiß. Das macht die Geschichte und die handelnden Figuren sehr glaubwürdig. Man meint, die handelnden Personen schon lange zu kennen, und doch gelingt es der Autorin, auch am Ende der Geschichte noch Überraschungen einzubauen, mit denen zumindest ich nicht gerechnet hätte. Selten habe ich erlebt, dass die inneren Gedanken der Personen so gut dargestellt werden. Ich war zwar oft nicht einer Meinung mit den Figuren, aber ich habe immer schlüssig nachvollziehen können, warum sie genau das tun, was sie tun.


    Mit den beiden Hauptpersonen hatte ich zunächst meine Probleme, sie erschienen mir in ihrem Verhalten zu – tja, wie soll ich das jetzt nennen? – störrisch. Sarah, die weibliche Hauptperson, entwickelte sich dann zu meiner Freude sehr positiv (für mich). Sie wächst an den Problemen, trifft selbstbewusste Entscheidungen und gewinnt immer mehr an Reife. Am Schluss der Geschichte mochte ich sie richtig gerne. Sandy Og dagegen, die männliche Hauptperson, blieb mir verschlossen und ich wurde mit ihm einfach nicht warm. Eine charakterliche Entwicklung zeichnet sich erst sehr spät am Ende des Buches ab, da war es für mich aber schon zu spät. Am allerbesten gefiel mir die Entwicklung „des MacIain“, Sandy Ogs Vater. Zunächst mochte ich ihn auch nicht so sehr, denn seine spöttischen Bemerkungen erschienen mir sehr grausam, doch als ihn einige Schicksalsschläge fast in die Knie zwingen, wandelte er sich doch sehr positiv und erscheint viel menschlicher als vorher.


    Ich habe dieses Buch in einer tollen [url=http://www.leserunden.de/index.php/board,303.0.html]Leserunde[/url] gelesen, welche von der Autorin begleitet wurde und die unsere Fragen immer geduldig beantwortet hat. Das war ein ganz besonderes Erlebnis und ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch nicht schlechter bewerten würde, wenn ich es alleine für mich gelesen hätte.


    Aber so gebe ich 3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Zum Inhalt:
    Vor dem Hintergrund des Kampfes um die englische Thronfolge 1689 wird hier die Geschichte des MacDonald Clan aus dem Tal Glencoe im schottischen Hochland erzählt. Sandy Og MacDonald, der zweite Sohn des Clanchiefs hat eine Frau aus dem Nachbarclan der Campbells geheiratet. Sowohl er als auch Sarah sind Außenseiter im Tal, denn sie unterscheiden sich in ihren Denk- und Verhaltensweisen sehr von den anderen. Obwohl sie sich lieben, fällt es ihnen schwer, ihre Gefühle auszudrücken und so gibt es viele Missverständnisse zwischen ihnen. Während Sarah allein schon durch ihre Herkunft eine Fremde im Tal ist, verzweifelt an Sandy Og nicht nur seine Frau, sondern auch sein Vater. Obwohl Sandy Og nicht sein Erstgeborener ist, wird er in der politischen Rolle eine große Rolle spielen müssen, als die Clans sich im Thronfolgestreit für eine Seite entscheiden. Langsam aber sicher führt die Geschichte über mehrere Jahre hinweg auf das grausige Ende, das Massaker von Glencoe zu. Es handelt sich um eine wahre Begebenheit, die im Nachwort auch noch genauer beleuchtet wird. Durch kurze Kapitel zwischendurch werden die Ereignisse im Hochland durch Absätze aus Sicht der Königin Mary Stuart unterbrochen, deren Mann William seinem Schwiegervater König James die britische Krone streitig macht.

    Meine Meinung:

    Ich lese eher selten historische Romane. Anfangs hatte ich ziemliche Probleme mit der Geschichte. Die Charaktere machten es mir zuerst nicht wirklich einfach, sie zu mögen. Aber durch die von Charlotte Lyne begleitete Leserunde kamen mir Sandy Og und Sarah immer näher und ich konnte ihre Handlungen viel besser nachvollziehen, als ich das beim alleine lesen geschafft hätte.


    Auch die Sprache macht dieses Buch zu einem Leseerlebnis, das man langsam auf sich wirken lassen sollte, es ist kein seichter Schmöker zum einfach nebenbei runterlesen. Aber wenn man sich auf das ganz eigene Tempo der Geschichte einlässt, ist es ein wunderbares Buch!


    4ratten

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Das Buch erzählt die Geschichte von Sandy Og MacDonald und Sarah Campbell vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen im schottischen Hochland, die 1692 zum Massaker von Glencoe geführt hatten.
    Die Clans der Campbells von Glenlyon und der MacDonalds von Glencoe sind sich seit Generationen nicht grün, weil sie sich immer wieder gegenseitig das Vieh stehlen. Sandy Og, der jüngere Sohn des MacIain, des Clanchiefs von Glencoe, entführt Sarah Campbell aus Glenlyon als seine Braut.
    Sarah fällt es nicht leicht, sich in die Gemeinschaft in Glencoe einzufügen. Da sie ihre Eltern sehr früh verloren hat, konnte sie nie lernen, wie Familie oder Ehe funktioniert. In der Beziehung zu Sandy Og stellt sie sich unbeholfen an, schafft es nicht, über ihren Schatten zu springen und ihren Ehemann zu unterstützen, wenn er es gebraucht hätte, obwohl sie ihn liebt, ihre Unfähigkeit erkennt und bitter darunter leidet.
    Sandy Og ist sanft, warmherzig und sehr tief denkend, kann aber nicht über seine Gefühle und Wünsche sprechen. Er lebt im Schatten seines älteren Bruders John, der später einmal Clanoberhaupt werden wird, und buhlt als Zweitgeborener um die Gunst und Anerkennung seines Vaters. In der Beziehung zu Sarah stellt er sich ebenso unbeholfen und unsicher an wie sie. Beide sind „anders“ als die restlichen Clanmitglieder. Doch leider führt das nicht zu mehr gegenseitigem Verständnis, wie es der MacIain erhofft hatte, sondern hat vorwiegend Missverständnisse zur Folge, die das familiäre Glück schwer belasten.
    Im Kampf für König Jamie schlägt sich Sandy Og sehr tapfer, so dass er bald befördert wird und große Anerkennung anderer Clanchiefs verdient Er stellt sich als besonnener Stratege heraus, der aber durchaus auch seine impulsiven Seiten aufweist.


    Das Buch beinhaltet die Jahre 1689 bis 1692 in großer Detailtreue. In kursiv gedruckten kurzen Einschüben, die den 10 Kapiteln jeweils vorgeschoben sind, wird die Situation aus der Sicht des Hofes um Königin Mary Stuart bzw. dem abgesetzten König Jamie Stuart, der in Frankreich weilt, beleuchtet. Die politischen Ränkespiele werden ebenso historisch korrekt und nachvollziehbar dargestellt wie deren Auswirkungen auf das ländliche Leben in Glencoe. Dabei spielen Bräuche und Gesetze der Hochland-Clans eine entscheidende Rolle, ohne die das Überleben in den kargen Hochland Tälern über Jahrhunderte hinweg nicht möglich gewesen wäre, auch wenn sie aus heutiger Sicht teilweise schwer nachvollziehbar und oft auch als kaltherzig erscheinen.


    Im Laufe der drei Jahre machen Sandy Og und Sarah beide eine Entwicklung durch, die sich auch in der Sprache wieder spiegelt, die eingesetzt wird bei Schilderungen des häuslichen Umfelds. Erscheinen die Beschreibungen anfangs eher nüchtern und kühl, gewinnen sie an Farbe und Intensität genau in dem Maße wie Sandy Ogs und Sarahs Lebensfreude und Sicherheit im Umgang miteinander steigt. Sie lernen, sich gegenseitig Kraft zu geben.


    Nach den Geschehnissen von Glencoe kam es zu einer Strafverfolgung in deren Verlauf man der Frage nachging, inwieweit Täter bei der Ausführung von Befehlen auch persönliche Verantwortung für straffällige Taten tragen müssen. Insofern hat der Roman auch einen sehr aktuellen Bezug.


    Dieser historische Roman ringt dem Leser einiges ab an Aufmerksamkeit, Interesse und Offenheit und ist ganz bestimmt keine einfache Lektüre für zwischendurch. Obwohl es sicher hilfreich ist, wenn man ein wenig vertraut ist mit den historischen Hintergründen, so ist das für das Verständnis nicht ausschlaggebend. Es wird alles im Buch erklärt, aber man überliest gewisse Abschnitte leicht, weil sich deren Sinn erst nachwirkend erschließt.



    Gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 5ratten

  • Zum Inhalt schreibe ich mal nichts mehr großartig, eigentlich ist alles gesagt. Die Geschichte des Massakers von Glencoe war mir bekannt, von daher war natürlich klar, worauf das Buch hinausläuft. Überraschungen gibt es von daher natürlich nur wenige. Erfreulicherweise gibt es weder zuviel Highland-Kitsch noch eine eine schnulzige Liebesgeschichte zur Untermalung, wie ich es vom Klappentext her zunächst erwartet habe. Behandelt wird im Wesentlichen die Vorgeschichte des Massakers, das Massaker selbst bildet das Ende des Buchs, also sagen wir mal grob die letzten 30 Seiten von den über 600 des Buchs. Die Nachgeschichte, d.h. die Strafverfolgung wird lediglich im Nachwort erläutert und findet keinen Platz, was ich sehr schade finde, da dies mindestens ebenso spannend wie die Vorgeschichte gewesen wäre. Der Schwerpunkt des Buchs liegt auf der Gemeinschaft von Glencoe, mit Abstechern auf die entsprechenden Schlachtfelder sowie zu den Drahtziehern des Massakers. Einschübe zwischen den Kapiteln berichten von Mary und William, den eingesetzten Monarchen und James, dem abgesetzten König von Schottland und England.


    Die historischen Fakten sind soweit ich das beurteilen kann sorgfältig recherchiert und dargestellt, ebenso das Leben in den Highlands und das Clansystem. Ob Mary, William und James - vor allem Mary - wirklich so ausgesprochen dämliche Zeitgenossen waren, kann ich nicht beurteilen. Ihre Darstellung ist jedenfalls herzlich unsympathisch, ob dies so belegt ist, weiß ich nicht. Da Monarchen sich damals eher herzlich wenig um ihre Zeitgenossen gekümmert haben, scheint es mir aber zumindest wahrscheinlich.


    Soweit, sogut. Kommen wir zum eher unerfreulichem Teil - das Buch ist über weite Stecken einfach langatmig und schnarchend langweilig. Fast sämtliche Personen in Glencoe, allen voran Sandy Og und Sarah, reden nicht mit anderen, sondern praktisch ausschließlich in innerer Rede mit sich selbst. Im ganzen Tal scheint es keine Kommunikation zu geben. Auf Dauer ist es einfach nur nervtötend. Am liebsten hätte ich alle in einen Raum gesperrt und erst wieder rausgelassen, wenn sie ihren Mund aufgemacht haben. Reden sie doch mal miteinander, ist es nach zehn Seiten wieder vergessen und es geht von vorne los. Die Nebengeschichte um Sandys Milchschwester Ceana hat mehr gestört als zum Lesefluss beigetragen, denn Ceana trägt ausser noch mehr innerer Rede nichts bei.

    Besser gesagt, fast nichts, denn ihr Nervfaktor war extrem groß. Meine Lieblingsfigur war mit weitem Abstand Sandys und Sarahs verkrüppelter Sohn Duncan, der erfrischend selbstständig und tapfer ist und sich nicht unterkriegen lässt. Ansonsten muss ich sagen, dass ich es extrem unglaubwürdig finde, dass man nach zehn Ehejahren und Selbstständigkeit immer noch nicht kochen und backen kann. Auch weitere Ungereimtheiten haben mich gestört - Sarah ist z.B. Aussenseiterin in Glencoe, verlässt zwischenzeitlich aufgrund eines Missverständnisses ihren Mann, kommt wieder und ist auf einmal deutlich integrierter als vorher, statt noch mehr abgelehnt zu werden. Hmmmm....


    Abgesehen davon hat mich einfach der Fokus des Buchs gestört, 600 Seiten bis zum Massaker, ein paar mehr dafür, viele tot, einige retten sich und das war es dann. Viel spannender hätte ich es gefunden, wenn der Teil bis zum Massaker deutlich straffer erzählt worden wäre und ich dafür etwas über das Leben danach, den Wiederaufbau und die Strafverfolgung erfahren hätte. Auch finde ich, dass zwar Argyll und Breadalbane von den Drahtziehern gut und nachvollziehbar dargestellt sind, der eigentliche Mann im Hintergrund - Dalrymple - aber die ganze Zeit blass und unscheinbar ist und kaum je in den Vordergrund tritt. Seine Beweggründe bleiben einfach zu sehr im Dunkeln, ihn hätte man sicherlich noch deutlich differenzierter darstellen können.


    Alles in allem also eher eine anstrengende Lektüre, es reicht noch für: 3ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Ich schließe mich meinem Vorredner an. Das Massaker bzw. was danach kam wird ziemlich kurz und eilig abgehandelt. Als wenn nur noch ein paar Seiten zur Verfügung gestanden hätten. Das Grauen bzw. das Ausmaß des Verbrechens konnte so gar nicht richtig erfasst werden beim Lesen. Ich meine damit jetzt keine ellenlangen Detailschilderungen, die mag ich auch nicht so. Aber das Ende war dann doch sehr abrupt.


    Ciao Mouse