[Sachbuch] Auffermann u.a. - Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur

  • Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März, Elke Schmitter: Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur.


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    Ein Abend mit Verena Auffermann und Elke Schmitter in Mannheim.


    Dieses Buch enthält 99 Portraits von Autorinnen aller Kontinente und über alle Zeiten. Jedes Portrait ist 3 – 6 Seiten lang und enthält neben kurzen biografischen Informationen und einigen Lesetipps vor allem einen einfühlsamen, zuweilen auch recht originellen Essay. Diese Essays (und das war auch der Anspruch der Autorinnen) gehen weit über das hinaus, was man in einem Lexikon finden kann, sie ordnen ein, beleuchten aber auch das ungewöhnliche im Leben der Autorinnen. Und da gibt es einige Merkwürdigkeiten.


    Ich habe dieses Buch noch gar nicht gelesen, dennoch möchte ich es hier vorstellen. Eine ausführliche Leseprobe ist auf den Verlagsseiten hinterlegt und diese machten mich auf das Buch aufmerksam.


    Leseprobe


    Am gestrigen Tag bot sich mir die Gelegenheit, einer Lesung von Verena Auffermann, eine Literaturkritikerin, die v.a. für die Süddeutsche Zeitung schreibt und Elke Schmitter, die selber Autorin ist sowie für den Spiegel tätig ist, zu folgen. Vier Autorinnen wurden ausführlich vorgestellt. Und diese Portraits machen Lust auf mehr.


    Rahel Varnhagen war die erste vorgestellte Autorin. Ihr Brief-Werk erscheint nun im März 2011 in einer "vorbildlichen" (das glaube ich gerne) kommentierten Neuausgabe.


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    Es folgte dann Inger Christensen, eine dänische Avantgarde Autorin, die auf mich recht sperrig wirkt. Schmitter stellte dann Margaret Mitchell vor, deren Foto das Cover schmückt und Auffermann endete mit Herta Müller.


    Auffermann erläuterte noch, wie die Auswahl der 99 Autorinnen zustande gekommen ist. Man hat an eine Tür eine große Tapete geheftet (Preis der Rolle 4,80 EUR) und dann haben alle vier Autorinnen zunächst mal unabdingbare Namen aufgezählt, wie Virginia Woolf oder Gertrude Stein. Ungefähr 60 Namen hatte man so zusammen bekommen. Die Auswahl der letzten 40 verlief dann etwas schwieriger, insbesondere wusste man nicht, wie man mit Gegenwartsautorinnen umgehen sollte. Man einigte sich dann, dass die Gegenwartsautorinnen schon eine gewisse Bedeutung, z.B. durch Erlangung des Büchnerpreises, oder aber auch eine gewisse Wirkung im Markt, wie Rowling, erreicht haben sollten. Auf Herta Müller traf das alles nicht zu, der Nobelpreis wurde ihr erst am Tag der Buchveröffentlichung verliehen. Während Schmitter gegen die Aufnahme der Autorin war, setzte sich dann doch Auffermann durch, eine subjektive leidenschaftliche Auswahl. Das wäre natürlich tragisch für das Buch gewesen, wenn sie gefehlt hätte.


    Man hat die Anzahl auf 99 Portraits begrenzt, da eine Autorin halt immer fehlt. Alle vorgestellten Autorinnen mussten übrigens mit 4 bis 5 Werken in deutscher Sprache lieferbar sein, so dass bedeutende ausländische, aber noch nicht hinreichend übersetzte Autorinnen keine Aufnahme fanden.
    Auffermann klärte das Publikum auf, welche Autorin als letzte den Weg ins Buch gefunden hat. Es war Katherine Mansfield, die eigentlich schon aussortiert war, aber nachdem ein viel besprochener Erzählungsband bei Haffmans (bzw. Zweitausendeins) erschienen ist, hat sie die Autorin dann doch noch durchgesetzt. Aber sie musste nun eines ihrer Portraits wieder aussortieren. Es ist die mir noch unbekannte Janet Frame, die einen berühmten autobiografischen Roman in drei Teilen veröffentlichte.


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    Und wie das Leben so spielt, lernte Auffermann auf der Rückfahrt von der Buchmesse im ICE zufällig die Übersetzerin von Janet Frame kennen. Da wurde sie hellhörig und bot ihr in der Schublade verschwundenes Portrait dem C.H. Beck Verlag an. Es ist nun im folgenden Buch zu lesen:


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    Na, da sage noch einer, im Zug könne man keine interessanten Menschen kennenlernen.


    Schöne Grüße,
    Thomas