Nicholas D. Satan - Das Tagebuch des Teufels

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    Das Tagebuch des Teufels - Nicholas D. Satan




    [size=1em]Der Inhalt, frei von mir zusammengefaßt:
    Erzengel Luzifer ist unzufrieden mit seinem Job als "Amtsschimmel" Gottes. Seiner Meinung nach herrscht pure Langeweile vor. Mit seinen Verbesserungsvorschlägen nimmt er allerdings den Mund zu voll und fliegt raus aus Gottes Dunstkreis.
    Kurzerhand baut er ein Konkurrenzunternehmen auf und nimmt den Kampf gegen das Gute auf. Mithilfe der Verbreitung der sieben Todsünden hofft er auf die Weltherrschaft. Seinen Werdegang und seine Taten hält er in einem Tagebuch fest, ganz nach dem Motto "Tue Böses und berichte darüber".
    Die Vertreibung aus dem Paradies, Jesu Kreuzigung, Schlachten und Kriege, Wissenschaften, Künstler, Regierungen, Spielcasinos, Castingshows - Kein Ressort, kein Ereignis jedweder Art in unserer Weltgeschichte, in der der Teufel persönlich nicht die Finger drin hatte. [/size]


    [size=1em]"Was steht denn da im Regal, zwischen all den gewöhnlichen, normalen Büchern? Das muß ich mir doch mal näher anschauen"[/size]


    [size=1em]Der erst äußerliche Eindruck des Buches ist klasse, denn die Aufmachung ist richtig toll. Kleinformal, ganz in schwarz, mit (blut-)roter geprägter Schrift, die Kanten abgenutzt, (blut)rotes Lesebändchen und sogar Goldschnitt. Schön![/size]


    [size=1em]"Das würde sich doch in MEINEM Regal auch gut machen?! Um was geht´s denn darin?"[/size]


    [size=1em]Auf der Rückseite 3 Stimmen zum Buch. Stimmen zum Buch mag ich gar nicht, meist Lobhudeleien der Brigitte-Redaktion oder eine Lobeshymne eines Autors, der ebendiese eigentlich in einem völlig anderen Kontext, aber bestimmt nicht in Zusammenhang mit dem vorliegenden Buch losgelassen hat. Nee, nee. [/size]
    [size=1em]Doch Überraschung - "Dieses Buch ist HEISSER als der sechste Kreis der Hölle", sagt Dante Alighieri. "Lest das VERDAMMT, oder ich breche euch die Beine", sagt Al Capone. Und "Satan ist ein GENIESSER nach meinem Geschmack", sagt Marquis de Sade. [/size]
    [size=1em]Eine ungewöhnliche und witzige Idee, das macht mich noch neugieriger auf das Buch.[/size]


    [size=1em]Episoden aus dem Leben und Schaffen des Teufels bei seiner Mission, das Böse zu verbreiten, im Geheimen und manchmal ganz offen - Die kurze Inhaltsangabe unter den 3 Stimmen suggeriert eine salopp erzählte, schräge Geschichte, voller Humor, Sarkasmus und Pointen.[/size]


    [size=1em]"Mal schnell durchblättern...."[/size]


    [size=1em]Auch innen ist das (Tage-)Buch sehr ansprechend gestaltet. Mal sind sie Einträge handschriftlich abgebildet, mal maschinell erfaßt, die Seiten sind gespickt mit Zeichnungen, Kritzeleien, Blutflecken, und das alles bunt und auf braunem Pergament.[/size]


    [size=1em]"Wow, haben muß" - *schnapp und gekauft*[/size]


    [size=1em]An dieser Stelle kann ich schon zugeben: ich habe mich von schillernden Äußerlichkeiten leiten lassen, ohne auch zumindest kurz einen Blick auf die inneren Werte - den eigentlichen Text - zu werfen.[/size]


    [size=1em]Die Strafe folgte auf dem Fuße, nämlich in Form einer totalen Ernüchterung.[/size]
    [size=1em]Bekannte Ereignisse, beginnend bei der Schöpfungsgeschichte, weiter über Jesus, Inquisition, Prohibition bis hin zum aktuellen Terrorismus, werden auf´s Tablett gebracht und kurz angerissen, welchen Anteil der Teufel am jeweiligen Verlauf der Geschehnisse hatte.[/size]
    [size=1em]Könnte spannend sein, könnte man meinen - ist es leider nicht.[/size]
    [size=1em]Die Einträge in des Teufels Tagebuch sind allesamt sehr kurz gehalten und beleuchten das jeweilige Ereignis nur ganz ganz oberflächlich. Der Teufel ist am Werk - da müßten seine Gedanken und somit seine Niederschriften vor Bosheit, Häme und Intrigen nur so strotzen! Tun sie aber nicht. [/size]
    [size=1em]Statt dessen reihen sich stakkatoartig langweilige Einträge aneinander, die keinerlei Spannung beinhalten und meist nicht einmal aus ordentlichen Sätzen bestehen. Der Schreibstil war mir persönlich _zu_ salopp, der eigentliche Inhalt der Einträge erinnerte mich stark an überflüssige und unnötige Statusmeldungen in Facebook.[/size]
    [size=1em]Die erwarteten Pointen waren rar gesät, ein teuflisches Lachen ist mir überhaupt nicht entschlüpft.[/size]



    [size=1em]Kurzes Fazit:[/size]
    [size=1em]Gar nicht teuflisch - "Außen hui, innen pfui"[/size]


    [size=1em]Eine Ratte und ein Mäuschen für die Idee und die wirklich supertolle Aufmachung des Buches - die leider den miesen Inhalt nicht kompensieren konnte.[/size]


    [size=1em] 1ratten und[/size] :marypipeshalbeprivatmaus:



    LG,
    Mia



    Edit: Leerzeilen entfernt.

  • Also, bis zur Hälfte der Rezi dachte ich "Das muss ich haben", dann habe ich runtergescrollt - und es mir anders überlegt :err:


    Danke trotzdem für die Rezi :winken:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Bitteschön :breitgrins:



    Die Meinungen zu dem Buch gehen wohl ziemlich auseinander, bei Amazon z.B. sieht man auch viele positive Stimmen. Aber für mich persönlich wird es höchstwahrscheinlich der Reinfall des Jahres 2011. So dermaßen danebengegriffen habe ich ehrlich gesagt noch nie :rollen: