Heimito von Doderer - Die Strudlhofstiege

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.081 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von finsbury.

  • Vorab: Das wird keine Rezension, da ich das Buch nach 30 Seiten (für immer) weggelegt habe. Aber vielleicht regt es andere zu detaillierteren Kommentaren an...


    Heimito von Doderer - Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre


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    Das Buch ist seit etwa 10 Jahren in meinem Regal. Gekauft habe ich es, weil Doderer zu den Lieblingsautoren meiner besten Freundin gehört. Ich habe etliche Versuche es zu lesen nach 10 Seiten vertagt und nun habe ich es auf die SLW-Liste dieses Jahres gesetzt und das Buch mit in den Urlaub genommen. Vielleicht war das der Fehler? Dass es kein "Strandbuch" ist war mir schon klar, aber ich war im Gebirge, noch dazu am Semmering, was irgendwie zu einem österreichischen Autor dieser Zeit passend ist, wie ich dachte. Ganze 30 Seiten habe ich geschafft in einer Woche, dann habe ich es im Hotel-Regal gegen ein anderes Buch ausgetauscht.


    Der Stil war für mich das ausschlaggebende, das dazu geführt hat, dass ich mich entschieden habe, Herrn Doderer fortan zu entsagen. Lange Sätze sind im Allgemeinen OK für mich, aber hier waren sie mir zu gestelzt und verschnörkelt, haben mich nur noch gequält und es konnte kein Lesefluss entstehen. Außerdem waren mir die Charaktere völlig egal. Ich weiß, 30 Seiten von 900 sind nicht viel, aber ich bin trotzdem sicher, dass ich gut leben kann, ohne Doderer gelesen zu haben. Der ist ganz einfach nichts für mich.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Nun ja, wird ja Zeit, dass dieses Buch hier im Forum endlich einen Thread bekommt. Ich habe das Buch auch schon zweimal begonnen und nach etwas 150 Seiten beiseite gelegt. Es ist anstrengend, diesen Stil zu lesen und der komplexen Figurenkonstellation zu folgen. Man braucht Ruhe und Gelassenheit. Ich werde irgendwann sicher einen dritten Anlauf unternehmen.


    Gruß, Thomas

  • Hatte das wirklich noch keinen Thread? Erstaunlich! Alfa ist doch so begeistert davon, wenn ich mich nicht irre.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Alfa? Ich habe sie unter "Klassiker - Verreißerin" abgespeichert. Da bin ich neugierig.


    Übrigens hat das Buch einen grandiosen ersten Satz:


    Als Mary K.s Gatte noch lebte, Oskar hieß er, und sie selbst noch auf zwei sehr schönen Beinen ging (das rechte hat ihr, unweit ihrer Wohnung, am 21. September 1925 die Straßenbahn über dem Knie abgefahren), tauchte ein gewisser Doktor Negria auf, ein junger, rumänischer Arzt, der hier zu Wein an der berühmten Fakultät sich fortbildete und im Allgemeinen Krankenhaus seine Jahre machte.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Eventuell verwechsele ich das auch gerade :confused:


    Definitiv... Ich habe es noch nie mit der Strudlhofstiege probiert und ich hatte es auch nie im Sinn (sehe den Thread erst jetzt). Den mutmasslichen Fanpokal reiche ich gerne an sandhofer weiter - der schwärmt glaube ich davon, wenn mich jetzt meine Erinnerung nicht täuscht :gruebel:


    Übrigens verreisse ich Klassiker nicht aus Prinzip, sondern nur wenns dafür aus meiner Sicht handfeste Gründe gibt (die dann jeweils auch in der Rezi stehen). Ein richtiger Verriss ist sowieso eher selten, es dominieren die mittelmässigen Wertungen, bei denen ich aber auch ganz klar schreibe, was mir nicht gepasst hat...

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Übrigens verreisse ich Klassiker nicht aus Prinzip, sondern nur wenns dafür aus meiner Sicht handfeste Gründe gibt (die dann jeweils auch in der Rezi stehen). Ein richtiger Verriss ist sowieso eher selten, es dominieren die mittelmässigen Wertungen, bei denen ich aber auch ganz klar schreibe, was mir nicht gepasst hat...


    Das weiß ich selbstverständlich. Ich habe dich übrigens aufgrund dieses Posts in die Schublade "Klassiker-Verreißerin" gesteckt.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie


  • Ich habe dich übrigens aufgrund dieses Posts in die Schublade "Klassiker-Verreißerin" gesteckt.


    Ach so - da bin ich aber erleichtert, dass du deine Folgerung aus diesem Post ableitest und nicht aus einem gefühlten "Alfa liest nur Klassiker, um sie in Grund und Boden zu stampfen" :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • in Grund und Boden zu stampfen" :smile:


    Jedenfalls wie du das machst, das ist große Klasse! :breitgrins:

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Das ist wirklich ein schöner Essay. Danke dafür. "Die Strudlhofstiege" gehört auch zu meinen Lieblingsbüchern, und ich hatte die wunderbare Sprachmusik gleich wieder in meinem Innenohr.