Hallo Wally,
Frauen hatten zu allen Zeiten großen Einfluss, sei es in freieren Zeiten als selbstständige Handwerkerinnen oder Herrinnen, aber auch als Mütter, Schwester, Ehefrauen und Geliebte. Auch in früheren Zeiten stand hinter manchem "erfolgreichen" Mann eine energische Frau. Die Charaktere der Menschen haben sich in all den Jahrhunderten nicht geändert. Vor allem im Mittelalter hatten Frauen einen großen Anteil allgemeinen Entwicklung. Man denke nur an so bekannte Äbtissinnen wie z.B. Hildegard von Bingen und einige andere, die sich durchaus in der Männerwelt zu behaupten wussten.
Ein paar hundert Jahre später hätte man die eine oder andere von ihnen für ihre Taten und Aussagen auf den Scheiterhaufen geschickt.
Es war übrigens ein einfaches Bauernmädchen, das den französischen Dauphin Karl, der von seinem Vater auf Druck der Engländer zum Bastard und für Erbunfähig erklärt worden war, dazu geprügelt hat, sich in Reims zum König krönen zu lassen. Die Engländer haben sie zwar einige Zeit später in Rouen als Hexe verbrennen lassen, der Hundertjährige Krieg war aber trotzdem für sie verloren.
Bei den sogenannten katholischen Königen Ferdinand und Isabella hatte auch nicht gerade Ferdinand die Hosen an.
Solche Beispiele gibt es viele. Zu meinen Aufgaben gehört es, ihnen nachzuspüren, um unseren Romanen die nötige Authentizität zu verleihen.
Viele dieser Frauen lernten von ihren Vätern, Brüdern, Männern oder auch von erfahrenen Schwestern im Kloster. In jenen Zeiten waren die Frauen auch die Herrinnen des Haushalts, und der war mit Dutzenden von Knechten, Mägden und vielerlei Pflichten auch nicht leicht zu bewältigen. Hier war meistens die Mutter oder eine Dame, der man zur Ausbildung übergeben wurde, das Vorbild.
Erst auf das Ende des Mittelalters und auf die beginnende Neuzeit zu wurden die Rechte der Frauen immer stärker beschnitten. Der Höhepunkt der Unterdrückung war, man mag es kaum glauben, das ach so moderne 19. Jahrhundert. Und selbst da gab es immer wieder die Ausnahmen, die aus der Masse heraus ragten.
Liebe Grüße
Gheron