Patrick O'Brian - Kurs auf Spaniens Küste

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  • Patrick O'Brian - Kurs auf Spaniens Küste. Hörbuch auf 13 Audio-CDs


    gelesen von: Johannes Steck
    Verlag: Kuebler Hoerbuch
    Erschienen: September 2011


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    Klappentext:


    Kapitän Jack Aubrey, Seemann und Offizier, der das Befehlen gewohnt ist und Dr. Stephen Maturin, der Zweifler und Kritiker mit sozialem Gewissen, bestehen Abenteuer auf See und an Land in der Zeit Napoleons. Gewürzt ist das alles mit feinem britischen Humor. Jack Aubrey erhält sein erstes Kommando, die recht kleine und alte Kanonen-Brigg Sophie mit zwei Masten und 14 Kanonen. Auf Menorca freundet er sich mit dem Arzt und Naturforscher Stephen Maturin an und gewinnt dadurch einen Schiffsarzt. Jack ist ein außergewöhnlich guter Seemann und taktisch sehr versiert; neben Ehre und Beförderung möchte er auch gute Prisen erbeuten, an deren Wert damals Offiziere und die Mannschaft beteiligt wurden. An Land allerdings ist er ungeschickt und bereitet sich dadurch selbst viele Probleme. Oft, aber nicht immer, kann Maturin helfend eingreifen.


    [hr]


    Ich bin inzwischen bei CD 6 und nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich nun gut eingehört. Jack Aubrey erscheint mir teilweise als eher schlichtes Gemüt, oft ein bisschen naiv. Dann wiederum agiert er taktisch sehr clever. Ein kleiner Widerspruch in sich. Dr. Stephen Maturin ist sehr sympathisch, nachdenklich und hat hohe ethische Grundsätze. Ich habe leider sehr wenig Ahnung von all den Spezialausdrücken, kenne gerade mal den Unterschied zwischen Bug und Heck :breitgrins: Entsprechend viele Vokabeln fehlen mir, aber das ist eigentlich kein großes Problem für das Verständnis. Bisher passiert nicht viel. Die Mannschaft ist entweder auf See oder betrinkt sich irgendwo in einem Hafen. Ein paar Prisen wurden erbeutet und es ist besonders faszinierend, wie höflich Jack Aubrey teilweise mit seinen Gegnern verkehrt.


    Gelesen von Johannes Steck, der sehr viel Hörbucherfahrung hat und entsprechend gut liest. Die Personen kann man jederzeit unterscheiden und so wirkt die Geschichte nie eintönig.


    Ich bin gespannt, ob die Sophie noch ein bisschen Fahrt aufnimmt.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Oh, Du hast es schon! *sabber* Das wird meine nächste Anschaffung, zumal der Verlag angekündigt hat, die ganze Reihe als Hörbuch herauszubringen :klatschen:


  • Oh, Du hast es schon! *sabber* Das wird meine nächste Anschaffung, zumal der Verlag angekündigt hat, die ganze Reihe als Hörbuch herauszubringen :klatschen:


    Der Verlag hat mir das einfach so zugeschickt und ich bin dafür wirklich dankbar. Obwohl es eigentlich gar nicht mein Thema ist, mag ich die Personen darin sehr gerne und die Geschichte nimmt mich gefangen, obwohl nicht so wahnsinnig viel bisher passiert ist. Scheint also ein ziemlich guter Autor zu sein :breitgrins:. Ich freue mich schon auf die Fahrt nach Berlin :breitgrins:


    Wenn Du willst, kann ich es Dir ins nächste Rezipaket packen :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Wenn Du willst, kann ich es Dir ins nächste Rezipaket packen :winken:


    Oh ja, bitte! Dann kann ich mir nämlich noch überlegen, ob ich tatsächlich zu dieser CD-Variante greife (da ist ja, soviel ich weiß, auch noch ein booklet dabei) oder „nur“ zu einem Download :smile:

  • Oh, das klingt toll. Ist das eigentlich Band 1?


    Seit ich "Master & Commander" gesehen habe und total begeistert war, will ich mir die Serie unbedingt näher anschauen ... ich sollte das jetzt echt mal zum Anlass nehmen, mir den ersten Band zu besorgen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Und hier meine abschließende Meinung (auf fachliche Mängel dürft ihr mich gerne aufmerksam machen :breitgrins:)


    Jack Aubrey und Stephen Maturin haben nicht unbedingt den besten gemeinsamen Start, denn während eines Konzerts auf Menorca fällt der britische Marineoffizier Aubrey dem irisch-katalanischen Internisten Maturin durch ungebotsmäßiges Mitklopfen des Takts auf seine Schenkel eher unangenehm auf. Fast endet ihre erste Begegnung mit einem Duell, doch dann erhält Jack Aubrey eine langersehnte Beförderung, wird damit Kommandant über die kleine und alte Kanonen-Brigg Sophie und ein erneutes Zusammentreffen schlichtet alle Streitigkeiten zwischen den beiden. Dies geht sogar so weit, dass Aubrey Stephen Maturin als Schiffsarzt gewinnen kann und im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden so ungleichen Männern eine tiefe Freundschaft. Gemeinsam erleben sie so manche Seeschlacht und den Verlust von weiteren Freunden. Erlebnisse, die sie immer mehr zusammenschweißen.


    "Kurs auf Spaniens Küste" beginnt gemählich und lässt dem Hörer genügend Zeit, die Mannschaft und natürlich die Brigg Sophie kennenzulernen. Die Unterschiede zwischen den beiden Männern sind erheblich. Auf der einen Seite Jack Aubrey: laut, leidenschaftlich, traditionell und manchmal von etwas schlichtem Gemüt - dann wiederum mit messerscharfem Verstand gesegnet. Auf der anderen Seite der ruhige, introvertierte, neuen Ideen aufgeschlossene Arzt Stephen Maturin. Es ist interessant zu verfolgen, wie sich die beiden immer mehr ergänzen. Doch auch die Nebencharaktere können sich sehen lassen: Leutnant James Dillon, der offenbar eine gemeinsame Vergangenheit mit Stephen hat. Oder Captain Harte, dessen Frau ein Verhältnis mit Jack Aubrey hat und der deshalb verständlicherweise nicht allzu gut auf den Marineoffizier zu sprechen ist und ihm deshalb auch immer wieder Steine in den Weg legt.


    Zeitlich angesiedelt in den Napoleonischen Kriegen bringt die Erzählung so manche Seeschlacht mit sich. Die Mannschaft der Sophie erhält verschiedene Aufträge, in denen sie sich auf verschiedene Arten bewähren müssen. Dabei wirft Patrick O'Brian mit marinehistorischen Fachausdrücken nur so um sich. Umso erstaunlicher, dass die Geschichte trotz des der Geschichte angepassten Jargons weder Längen aufweist, noch unverständlich wird - sofern man der Erzählung die Chance gibt, sich zu entwickeln. Mangels entsprechender Kenntnisse verstand ich zwar sehr viel des genutzten Vokabulars nicht, was aber weder auf Spannung noch auf Verständnis negative Auswirkungen hatte. Man muss nicht unbedingt jedes Wort verstehen - da aber der Autor über ein exzellentes Wissen über die Marine und die Zeit der Napoleonischen Kriege verfügt, bietet "Kurs auf Spaniens Küste" ein enormes Lernpotential mit erhöhtem Spaßfaktor.


    Im Jahre 2003 wurde ein Querschnitt über die einzelnen Bücher unter dem Namen "Master & Commander" mit Russell Crowe als Jack Aubrey und Paul Bettany als Stephen Maturin verfilmt. Der britische Autor Patrick O’Brian veröffentlichte erst einige unbekanntere Romane und Kurzgeschichten, bevor er mit der zwanzig-bändigen, marinehistorischen Aubrey-Maturin-Serie weltweit erfolgreich wurde. Außerdem übersetzte er Werke wie Henri Charrières "Papillon". Leider starb der Autor vor der Vollendung des 21sten Bandes, der schließlich im Herbst 2004 unter dem Titel "The Final Unfinished Voyage of Jack Aubrey" veröffentlicht wurde und in den USA lediglich "21" genannt wurde. Das Buch umfasst nur die ersten drei Kapitel und das geplante Ende.


    Lässt man sich auf die Geschichte ein, fühlt man sich so wie Stephen Maturin: Der Arzt, eher Philosoph und Naturwissenschaftler, hat anfangs keine Vorstellung von all den unterschiedlichen Fachausdrücken der Marine. Vieles ist für ihn - genauso wie für den uninformierteren Leser (oder Hörer) - unverständlich, doch genauso wie er, wächst man mit der Geschichte. Erlebt die Faszination des Meeres, kann die sich im Wind aufblähenden Segel vor dem inneren Auge sehen, riecht das Pulver der gerade abgefeuerten Kanonen, während man glaubt, deren Hall noch nachklingen zu hören.


    Ein Hörgenuss der besonderen Art, jeder Charakter perfekt interpretiert von Johannes Steck. Der Verlag Kübler Hörbuch plant die Veröffentlichung der vollständigen Reihe - ich bin sehr gespannt darauf.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()


  • Im Jahre 2003 wurde "The Far Side of the World" (Manöver um Feuerland) mit Russell Crowe als Jack Aubrey und Paul Bettany als Stephen Maturin verfilmt.


    Das stimmt so nicht ganz, da die Rahmenhandlung vom Film "Master and Commander" nur sehr entfernt an die Handlung dieses Romans erinnert und eben nur Rahmen ist für eine wunderschöne Sammlung großartiger Einzelszenen aus allen möglichen Büchern. Deshalb bezeichne ich "Master and Commander" eher als Liebeserklärung von Peter Weir an die Romanserie denn als klassische Romanverfilmung.


    Schöne Rezension auf jeden Fall! Ich liebe Jack und Stephen und es war ein Vergnügen, das hier zu lesen. Ich habe diese marinehistorischen Romane ja eine Zeitlang sehr gern gelesen - und irgendwann muss ich mich dem Genre auch wieder mal widmen - und habe das recht ähnlich wie von Dir beschrieben erlebt. Von Seefahrt und ihren technischen Details verstehe ich weniger als Stephen (was eine Kunst ist :breitgrins:), aber das hat das Vergnügen nie getrübt, genauso wenig wie es das Verständnis der Handlung gestört hätte.

  • Hallo Grisel,


    schön, dass Dir meine Rezension gefällt :breitgrins:


    und danke, dass Du mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hast. Ich kenne leider den Film bisher noch nicht, weshalb ich annahm, dass es sich hier um das einzelne Buch handelt (ich schloss wegen des Originaltitels darauf). Ich habe meinen Text gerade angepasst :winken:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • schön, dass Dir meine Rezension gefällt :breitgrins:


    Auja! Ist ja schon eine Weile her, dass die Bücher - als deutsche Bücher - erschienen sind, von daher habe ich mich schon riesig gefreut, dass Du sie offenbar gerade in der Hörvariante entdeckst und hier so schöne Werbung dafür machst. Erinnert mich auch daran, dass ich meinen Reread irgendwann mal fortsetzen sollte. Abgesehen davon, dass die Bücher einfach gut sind und für mich unter den historischen Romanen zum besten gehören, was es gibt, bin ich vor allem komplett hingerissen von der wunderbaren "Bromance" zwischen Jack und Stephen. Das faszinierende daran ist ja, dass sie, wie Du erwähnt hast, eigentlich grundverschiedene Menschen sind, aber es funktioniert trotzdem, dass man die innige Freundschaft spürt.


    Das mit dem Film ist ja auch nicht so offensichtlich, rein nach dem Titel sieht es ja auch aus wie eine Romanverfilmung. "Master and Commander" ist einer der seltenen Fälle eines Filmes, der vor allem von den Buchfans geliebt wird. Ich bekenne mich auch schuldig. :smile: