Camilla Läckberg - Meerjungfrau

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  • Camilla Läckberg – Meerjungfrau
    Übersetzerin: Katrin Frey


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    Inhaltsangabe:


    Als Magnus Kjellner spurlos verschwindet, denkt die Polizei von Fjällbacka an ein übliches Familiendrama, auch die Ermittlungen liefern kein Ergebnis, das auf ein Verbrechen hindeutet. Wichtiger scheint zunächst, dass der Schriftsteller Christian Thydell Drohbriefe erhält, über die er der Polizei nur höchst widerwillig Auskunft gibt. Patrik Hedström und seine Kollegen aus der Polizeistelle Fjällbacka lassen sich aber nicht abschütteln – zu Recht, denn es bleibt nicht bei Drohbriefen und die Person, die es auf Christian abgesehen hat, rückt ihm und seiner Familie gefährlich nahe. Schließlich taucht die Leiche von Magnus Kjellner auf, er wurde erstochen. Und eine Spur führt zu Christian Thydell und zwei weiteren Bekannten von ihm, die alle mit Magnus Kjellner befreundet waren. Die vier Männer teilen ein Geheimnis, das der Schlüssel zu den Verbrechen zu sein scheint – doch sie schweigen, sogar dann noch, als die Gefahr ihre eigenen Familien erreicht ...


    Das Buch ist der sechste Band um Patrik Hedström und Erika Falck:
    1. Die Eisprinzessin schläft
    2. Der Prediger von Fjällbacka
    3. Die Tochter der Kälte
    4. Die Totgesagten
    5. Engel aus Eis
    6. Meerjungfrau
    7. Fyrvaktaren


    Der erste Satz:


    „Er hatte es gewusst, früher oder später würde alles ans Licht kommen.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Wie üblich lässt Camilla Läckberg eine ganzes Batallion von Protagonisten aufmarschieren und wie üblich hatte ich am Anfang Probleme, mir die Namen und die Beziehungen untereinander zu merken. Aber wie üblich habe ich es geschafft. :zwinker:


    Diesmal spielt das private Umfeld von Patrik und Erica keine so große Rolle, ebenso nehmen Patriks Kollegen diesmal weniger Raum in der Geschichte ein. Schwerpunkt sind vier Männer, also der Freundeskreis um Magnus Kjellner, ihre Familien und ihre gemeinsame Vergangenheit, was mir sehr gut gefallen hat, denn irgendwann haben die Geschichten um Patriks und Ericas Ehe auch einmal eine Atempause verdient. Allerdings lässt der Schluss des Buches den Gedanken zu, dass dies beim nächsten Buch wieder anders sein wird ...


    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal haben wir die heutige Zeit, in der Magnus Kjellner verschwindet und die Polizei ermittelt. Und die andere Zeitebene liegt weit in der Vergangenheit der Protagonisten. Ein Junge erzählt von seinem Leben und als Leser erfahren wir nach und nach, um wen es sich handelt und welchen Bezug diese Erzählungen zum aktuellen Fall haben. Das ist wie immer gekonnt gemacht, denn zunächst wirft es mehr Fragen als Antworten auf, doch die späteren Antworten sind dann umso überraschender. Dass die vier Männer ein Geheimnis verbindet, wird schon relativ bald klar. Über die Art des Geheimnisses tappte ich jedoch die meiste Zeit über im Dunklen. Natürlich habe ich ein Verbrechen vermutet, aber alle in meinen Augen mögliche Opfer tauchten in der Geschichte nach und nach äußerst lebendig auf. Was dann tatsächlich passiert war, war für mich völlig unerwartet und auch erschütternd. Das war von der Autorin toll gemacht!


    Ein Punkt hat mich aber auch in diesem Buch wieder gestört und es scheint, dass die Autorin dies immer wieder einsetzt: ich hatte das Gefühl, dass zu viele Personen zu viel voreinander verheimlichen. Die Verdächtigen schweigen, sogar als ihre eigenen Familien in Gefahr geraten und das erschien mir doch übertrieben. Die Verdächtigen reden nicht mit ihren Ehefrauen, Erica redet nicht mit Patrik, alle haben Geheimnisse voreinander, sogar der Polizist, der einen konkreten Verdacht hegt, redet nicht mit seinen Kollegen darüber. :rollen:


    Aber ich fand das Buch trotzdem sehr spannend und ich freue mich auf das nächste Buch der Autorin.


    Meine Bewertung: 4ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • In diesem Roman wendet sich Camilla Läckberg, im Gegensatz zu ihren früheren Bänden einem düstereren Stil zu, wie er für Krimis aus dem skandinavischen Raum typisch ist. Dennoch ist die Leichtigkeit aufgrund des Privatlebens des Ermittlerteams immer noch da, auch wenn diese Aspekte etwas zugunsten des eigentlichen Plots in den Hintergrund rücken.


    Auf zwei zeitlichen Ebenen, die im Laufe der Entwicklungen mehr und mehr zusammen finden, wird die Geschichte von vier Freunden erzählt, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Drei davon sind zusammen in Fjällbacka aufgewachsen und der Bibliothekar Christian, der soeben seinen Debütroman veröffentlichte, hat den Freundeskreis später vervollständigt. Der Titel von Christians Buch heißt „Meerjungfrau“ und es von Anfang klar, dass dieses Buch oder die Figur der Meerjungfrau in der Geschichte eine Rolle spielen wird. Das Motiv „Wasser“ wird immer wieder aufgegriffen, sei es beim Baden am Strand, dem bedrohlich dargestellten Springturm von Fjällbacka und an manchen anderen Stellen, die ich an dieser Stelle nicht verraten möchte.


    Aus verschiedenen Perspektiven kommt man den Hauptcharakteren auf der Opfer/Täterseite und ihren Familien schrittweise näher. Psychologisch sehr geschickt und subtil lässt Camilla Läckberg den Leser in die Psyche der Protagonisten schauen. Dazwischen sind, kursiv gedruckt, kurze Einschübe aus der Vergangenheit, die mir anfangs rätselhaft vorkamen, die aber immer mehr mit den aktuellen Geschehnissen in Verbindung traten.


    Ich empfand den Krimi als sehr sorgfältig konstruiert, mit viel Liebe zum Detail, was die Ausarbeitung der Personen betrifft und am Ende als Ganzes abgerundet - selbstverständlich mit einem Cliffhanger ausgestattet, so dass ich jetzt schon weiß, dass ich beim nächsten Band wieder dabei sein werde.


    Der Roman ist aufgrund des ausgereiften Sprachstils der Autorin auf jeden Fall ein Gewinn. Inhaltlich lebt er von der Ungewissheit und der Spannung. Für mich war die Auflösung des Falles unerwartet.


    Ich vergebe 4ratten

  • Inhalt
    Christian Thydell hat seinen Roman „Meerjungfrau“ erfolgreich veröffentlich. Doch seine Freude wird von anonymen Drohbriefen und dem Mord an seinem Freund Magnus überschattet. Wer steckt nur hinter den Drohbriefen und welches düstere Geheimnis steckt dahinter?
    Diese Fragen beschäftigen Kommissar Patrik Hedström und seine hochschwangere Frau Erica, die erneut in ihrem Umfeld ermitteln und gegen eine Mauer aus Schweigen ankämpfen müssen.


    Meine Eindrücke
    Von Anfang an hat mich die düstere Atmosphäre des Buches gepackt. Je mehr ich über die einzelnen Personen erfahren habe desto beklemmender fand ich die Stimmung.


    Das Buch lebt auch von den täglichen Tragödien der beteiligten Menschen. Als Leser bekommt man Einblick in verschiedene Familien und deren Probleme. Da geht es um unerwiderte Liebe, Verlust Gefühlskälte, Egoismus und dramatische Erlebnisse. Es ist ein Kaleidoskop trauriger Emotionen, das mich fasziniert, aber auch deprimiert hat. Richtig erfrischend ist da die Beziehung von Patrik und Erica, die einfach wunderbar zusammenpassen.


    Etwas überzogen wurde der Chef der Dienststelle Mellberg dargestellt, was ich nicht immer amüsant, sondern stellenweise etwas nervig fand.


    Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit eines Jungen. Es bleibt fast bis zum Schluss unklar von wem da die Rede ist, doch es wird schnell klar, dass dieses Geschehen eng mit den Ereignissen in der Gegenwart verknüpft ist. Die Geschichte war teilweise so bedrückend, dass ich an einer Stelle sogar im Buch vorgeblättert habe, nur um zu erfahren, wie dieser Handlungsstrang weitergeht.


    Zum Ende hin gab es ein paar unlogische Kleinigkeiten, was ich schade finde, weil das eigentlich nicht zu dem ansonsten so sorgfältig ausgearbeiteten Buch passt.


    Die Autorin versteht es sehr gut Spannung aufzubauen, wodurch ich das Buch regelrecht verschlungen habe.


    Fazit: Ein atmosphärischer und spannender Schwedenkrimi.


    4ratten


    Liebe Grüße
    Aurian

  • Camilla Läckberg schafft es mit diesem Roman den Leser in konstante Spannung zu versetzten, denn durch die düstere Atmosphäre, die ihre Geschichte in dem kleinen Ort Fjällbacka auslöst und die für den Leser geradezu greifbar ist, wird dieser Fall ganz besonders spannend.
    Vier Freunde, die sich großteilig schon seit ihrer Jugend kennen, einer von ihnen gilt seit längerem als vermisst und die Polizei hat trotz intensiver Suche noch immer keine Spur. Ein weiterer veröffentlicht seinen ersten Roman, in welchem, trotz fiktivem Setting mehr von ihm und seiner Vergangenheit steckt, als viele Leser je glauben würden. Zudem erhält er eigenartige Drohbriefe und das schon seit längerer Zeit.
    Gerade diese Geheimnisse und das im Dunklen tappen, auch seitens der Polizei her, machen den Roman äußerst spannend, da man als Leser fast genauso wenig weiß, wie die Ermittler selbst und einem auch nur Andeutungen gegeben werden. Ebenso sind die Charaktere in diesem Abschnitt der Handlung äußerst interessant dargestellt, da man sehr viel über sie erfährt und gleichzeitig merkt, in manchen noch steckt, das verschwiegen wird. Ab dem Punkt, an dem klar wird, dass die Leiche des Verschwundenen gefunden wurde, ist das zuspitzen der Lage und die sich ausbreitende Nervosität sehr gut dargestellt. Auch wie sie daraufhin endlich zur Tat schreiten, gesprächiger werden und trotzdem die Wahrheit nur langsam aufgedeckt wird.
    Auch wie die Charaktere durch ihre Vergangenheit geprägt sind und wie glaubwürdig und realistisch sie durch diese wirken, ist gut gemacht, insbesondere da auch so noch kleinere Probleme und familiäre Angelegenheiten angesprochen werden, die alles realistischer wirken lassen. Genau diesen Fakt mag ich an skandinavischen Krimis sehr, dass neben dem Kriminalfall auch sehr auf die Bildung realistischer Charaktere geachtet wird und man von diesen daher auch einiges über ihr Leben außerhalb des Falls erfährt.
    Letztendlich kann ich jedoch auch einige der Handlungen der Protagonisten dieses Romans überhaupt nicht nachvollziehen und auch das Ende, durch seinen Charakter, da es sehr offen bleibt und einen weiteren Band zwingend notwendig macht, hat mir weniger gefallen, auch wenn der Fall wenigstens noch abgeschlossen wurde.
    Insgesamt hat mir an dem Buch auf jeden Fall die düstere Atmosphäre am besten gefallen, durch welche auch die Ermittlungsarbeiten und die Charakter zu etwas besonderem geworden sind.


    4ratten

  • Ein Mann verschwindet und da es sich um Magnus Kjellner, einen glücklichen Familienvater handelt, in dessen Vita auch nach detaillierter Untersuchung keine dunklen Flecken gefunden wurden, geht das Polizeiteam von Fjällbacka vom Schlimmsten, also von einem Todes- oder gar Mordfall aus. Auch drei Monate nach dem Ereignis gibt es noch keine Leiche, aber das ändert sich dann leider...


    Doch Camilla Läckberg wäre nicht Camilla Läckberg, wenn nicht gleich mehrere spannungsreiche Erzählstränge nebeneinander laufen würden: auch Christian Thydell, der Autor eines vielversprechenden Erstlingswerks der unsympathische Unternehmer Erik und dessen Kompagnon Kenneth, der aufopferungsvoll seine todkranke Frau pflegt, werden eingeführt. Sie alle kennen sich untereinander und sie erhalten Drohbriefe ... und auch Magnus war ihnen wohlbekannt.


    Erika Falk, eine der Heldinnen der Läckberg-Krimis, bekommt mit dem Fall zu tun, da sie eine Freundin von Christian ist und ihm als Schriftstellerkollegin bei seinem Erstling unter die Arme greift. Auch hier gibt es Neues: Erika und ihre Schwester Anna sind hochschwanger, Erika sogar mit Zwillingen - wie immer sorgt die Story um die Familie und um die Kollegen von Erikas Mann Patrik von der Polizeistation für die unterhaltsame, ja fröhliche Komponente


    Ich bin ein Riesenfan der Autorin Läckberg und habe die Bände der Erika-Falk-Reihe allesamt verschlungen - dieses Buch war dabei keine Ausnahme!


    Camilla Läckbergs Krimis sind für mich wie ein erfrischendes Glas Prosecco: genussvoll perlend, anregend... und man ist betrübt, wenn sie zur Neige gehen! Ein Beweis dafür, dass skandinavische Krimis nicht düster sein müssen, sondern auch locker, leicht und lebensfroh daherkommen können. Allerdings ist es nicht so, dass sie ganz frei von düsteren Elementen sind - gerade die "Meerjungfrau" ist durch geheimnisvolle Einschübe in die Handlung durchgehend von einer gewissen Düsternis durchdrungen. Und dann endet sie noch mit einem Cliffhanger, den ich in der Form der Autorin gar nicht zugetraut hätte.


    Dieser Krimi ist also wie alle der Läckberg-Serie sehr zu empfehlen, wobei mich diesmal die Auflösung des Falls ziemlich enttäuscht hat. Doch solange dies nicht häufiger vorkommt und Camilla Läckberg mich weiterhin mit ihrem spritzigen Erzählstil bei Laune hält, werde ich ein Fan ihrer Reihe bleiben und auch gern jederzeit die (Werbe)Trommel für diese charmanten, von jeglicher Norm skandinavischer Kriminalromane -falls es denn eine solche gibt - abweichenden Werke rühren!
    4ratten