Arthur Schnitzler - Liebelei

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.941 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rose.

  • Ich habe gesucht und keinen passenden Thread gefunden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das richtige Unterforum erwischt habe, aber nun erst mal zum Buch:


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    Arthur Schnitzler - Liebelei
    Schauspiel in drei Akten


    Klappentext und Inhalt
    Mit Liebelei hatte Arthur Schnitzler 1895 seinen ersten großen Bühnenerfolg, in dem er die Form des sonst eher gemütvollen Wiener Volksstücks in ein brisantes sozialpsychologisches Drama zwang; eine scheinhafte Idylle um die Freunde Theodor und Fritz, hinter deren Fassade sich schnell die eigentliche Leere zeigt.
    Der Text folgt der Erstausgabe von 1896.
    Theodor und Fritz sind zwei junge, galante Herren, die seit kurzem mit Mizi und Christine bekannt sind. Während Mizi ihre kurzweilige Liebelei mit Theodor genießt und auch nicht die große Liebe darin sieht, ist Fritz für Christine die erste und ganz große Liebe. Allerdings hat Fritz ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau, deren Mann ihn zum Duell fordert...



    Meine Meinung:


    Mir fällt es schwer eine Meinung über dieses Buch mit gerade 90 Seiten zu schreiben, aber da es mir gefallen hat, werde ich mich bemühen.


    Ich habe mir die Reclam-Ausgabe aufgrund des Covers zugelegt, da ich zuerst den Film gesehen habe. Dieser enthält einige Szenen mehr als das Buch. Für mein Empfinden gerät man in Versuchung zu meinen, die Handlung plätschert ohne große Vorkomnisse vor sich hin. Doch ohne das der betrogene Ehemann diese Worte ausspricht, wird deutlich, was er von Fritz fordert. Die Verzweiflung Christins und das diese von den anderen anwesenden Personen nicht erkannt wird, hat mich beim Lesen sehr betrübt.
    Am Ende habe ich das Heft mit einem bedrückenden Gefühl zugeschlagen.


    4ratten

    :winken: Rose<br /><br />:lesen:

    Einmal editiert, zuletzt von Rose ()

  • Ich habe das Buch gestern gelesen, sozusagen als Vorbereitung, weil ich es demnächst im Theater sehe, und bin sehr davon angetan.


    Es ist kein langes Stück und bringt viel mehr zum Ausdruck, als dort geschrieben steht. Besonders Fritz, der zum Duell gefordert wird, macht eine bemerkenswerte Entwicklung. Er erweckt nicht den Eindruck eines jungen Mannes, der keine Frau auslässt, die ihm gewogen ist, denn das Verhältnis mit der verheirateten Frau nimmt er sich offensichtlich sehr zu Herzen. Doch vor diesem Hintergrund erscheint der Flirt mit Christine nur als Liebelei. Das ändert sich, als ihm angesichts des bevorstehenden Duells die Tiefe ihrer Gefühle und der wirkliche Wert dieser Beziehung richtig bewusst werden und er endlich erkennt, was er aufs Spiel setzt - ganz abgesehen von seinem Leben.


    Auch Christine wird sehr ansprechend dargestellt, sehr jung, sensibel und unerfahren. Für sie ist es die große Liebe. Was aus ihr wird, bleibt offen. Platz also für eigene Gedanken.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Hoffentlich wird das Stück in unserem Theater so ernsthaft umgesetzt. Bisweilen neigt man dort dazu, die Dinge einen Tick zu humorvoll darzustellen.

  • Doris, :winken:


    Spannend, dass es für dich offen blieb, was aus Christine wird.


    Für mich war damals beim Lesen klar, wie es für sie ausgeht. Aber vielleicht lag es daran, dass ich den Film mit Schneider/Delon zu dem Zeitpunkt bereits kannte und das dortige Ende auch auf das Buch übertragen habe.

    :winken: Rose<br /><br />:lesen:


  • Spannend, dass es für dich offen blieb, was aus Christine wird.


    Nun ja, eine gewisse Tendenz ließ sich schon erahnen, aber eindeutig war das nicht.


    Ich wusste nicht, dass es eine Verfilmung davon gibt. Heißt der Film auch Liebelei? Vielleicht sehe ich ihn mir mal an, wenn ich das Glück habe, ihn zu ergattern. Delon mochte ich früher mal ganz gern.

  • Ich weiß von zwei Verfilmungen, aber vielleicht gibt es noch mehr. Ob die noch erhältlich sind, kann ich nicht sagen. Die Version mit Alain Delon von 1958 heißt "Christine". Ab und zu wird sie im Fernsehen ausgestrahlt.


    Die andere ist von 1933 mit Magda Schneider.

    :winken: Rose<br /><br />:lesen:

  • Oh, "Christine" ist mir sogar ein Begriff, aber ich kenne den Film nicht und unsere Bücherei spuckt auch unter diesem Titel keine Treffer aus. Aber nun kann ich wenigstens meine TV-Suchseite entsprechend programmieren und mich informieren lassen, wenn der Film wieder mal gesendet wird. Danke, Rose!

  • Gerne! Ich habe bei Amazon auch nur einen französischen und einen australischen Import ausmachen können.

    :winken: Rose<br /><br />:lesen: