Katharina Münk - Die Eisläuferin

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    Inhalt
    Eine nicht weiter benannte Regierungschefin eines mitteleuropäischen Landes (wer mag wohl gemeint sein?) will mit ihrem Mann einen ungestörten Urlaub verbringen und büxt mit diesem vor ihrem Leibwächter aus. Blöd nur, dass ihr im Bahnhof von Omsk ein Schild auf den Kopf fällt und sie daraufhin einen Gedächtnisverlust erleidet. Die letzten 20 Jahre sind aus ihrem Kopf verschwunden. Und es kommt noch schlimmer: Jeden Morgen hat sie von Neuem ihr erworbenes Wissen vom Vortag verloren. Doch an einen Rücktritt denkt sie keineswegs, im Gegenteil: so frisch und unkonventionell wie nie regiert sie weiter und bringt damit ihre Politiker-Kollegin zur Verzweiflung.


    Meine Meinung
    Totlangweilig ... etwas anderes fällt mir zu diesem Buch leider nicht ein. Es ist weder witzig noch spannend noch interessant noch sonst irgendetwas. Mehr als einmal war ich kurz davor, dieses Buch abzubrechen, letztendlich habe ich mich aber doch durchgequält. Leider brachte der unkreative Schluss auch keine Pluspunkte.


    Nun aber ins Detail: Was hat mir nicht gefallen?
    Da wäre zunächst die Sache mit den Personen. Die meisten Charaktere haben keine Namen (soll ja alles eine Anspielung auf deutsche Politiker sein), was blöderweise dazu führt, dass man als Leser keine wirkliche Nähe aufbauen kann. Die Figuren bleiben immer auf Distanz, was bei mir dazu geführt hat, dass mir völlig egal war, was mit ihnen noch so passiert.


    Auch die Handlung hat mich nicht begeistern können. Die Autorin ergeht sich in Anspielungen, die ich entweder nicht verstanden habe (kann natürlich auch an mir liegen) oder die mir einfach zu blöd waren. Außerdem werden oft Sachverhalte angedeutet und geheimnisvoll umschrieben, ohne je aufgeklärt zu werden. So entsteht ein Flickenteppich aus Andeutungen, bei dem aber leider kein Teil zum anderen passt. Zurück bleibt ein unübersichtliches und unzusammenhängendes Gebilde, das man nie wirklich greifen kann. Ich weiß nicht, was die Autorin sein wollte: witzig, politisch oder spannend? Ich konnte keine Richtung erkennen außer Langeweile.


    Hinzu kommt noch, dass diverse Teile aus "Krieg und Frieden" verraten werden. Ich habe das Buch noch nicht gelesen, deswegen weiß ich nicht, wie relevant diese Abschnitte sind. Ich wäre aber echt mehr als angenervt, wenn ich beim Lesen des oben genannten Buches feststellen müsste, dass es wichtige Stellen waren. :grmpf:


    Eigentlich fand ich die Grundidee des Buches ganz gut, man hätte wirklich was daraus machen können. Leider fand ich die Umsetzung einfach nur schlecht.
    1ratten für ein paar nette Ideen, ansonsten aber :flop:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Hmm, ich habe zwar gerade erst mit dem Buch angefangen, aber ich befürchte, mir wird es genauso ergehen.
    Bis jetzt jedenfalls finde ich es langweilig und uninteressant und eigentlich fehlt mir die Motivation zum Weiterlesen. Na ja, ein paar Seiten werde ich noch lesen und danach entscheiden, ob ich abbreche. Das mache ich eigentlich äußerst selten und da das Buch nicht so viele Seiten hat, kämpfe ich mich wohl doch bis zum Ende durch, aber ob sich mein Eindruck noch ändern wird?

  • So, ich hab das Buch zwar gestern Abend noch fertig gelesen, mein Eindruck hat sich aber nicht geändert.
    Die Anspielungen waren zwar teilweise sehr eindeutig, aber dennoch nicht lustig. Und das Ende war zwar vorhersehbar, kam meiner Meinung nach aber viel zu plötzlich und war zu schnell abgehandelt.
    Insgesamt war "Die Eisläuferin" von Anfang bis Ende recht langweilig, einige gute Einfälle, aus denen sich aber leider nicht viel entwickelte. Schade, denn die Idee fand ich sehr gut und interessant, doch daraus hätte man mehr machen können / müssen.

  • Inhalt: Die Regierungschefin eines Staats möchte unbeobachtet, auch von ihren Bodyguards, Urlaub machen, dazu setzt sie sich mit ihrem Mann nach Russland ab, um eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn zu machen. Als sie jedoch in Omsk aussteigt, fällt ihr ein Schild auf den Kopf und sie erleidet eine Amnesie, welche die letzten 20 Jahre betrifft. Da sie jedoch nicht einfach abgesetzt werden kann, wird die Öffentlichkeit nicht unterrichtet und sie regiert weiter. Dazu muss sie aber jeden Tag aufs neue auf Spur gebracht werden, da sie über Nacht immer wieder vergisst. So regiert sie nun spontan und leidenschaftlich, als gäbe es kein Morgen und das ist nicht grade unproblematisch!


    Meinung: Zunächst fällt an dem Roman auf, dass die einzelnen Charaktere eigentlich nur mit ihrer Funktion angesprochen werden, d.h. es wird nie der Name der Regierungschefin oder einer ihrer Minister genannt. Die einzigen zwei Personen, denen Namen zugedacht wurden sind Herr Bodega, der Bodyguard, sowie Dimitrij, der ihr bei der Suche nach ihrem Gedächtnis helfen soll. Dadurch wird natürlich unterstützt, dass man der Regierungschefin jedweden Namen geben könnte, bedenkt man jedoch, wie sie beschrieben ist und welche anderen Kleinigkeiten angemerkt werden, kann man leicht vermuten wen sie darstellen soll und das vielleicht etwas zu direkt. Insgesamt zeigen die Charakter in diesem Roman leider wenig Gefühl und es wird auch sehr stark mit Klischees der Politik gespielt, was mich zwar manchmal leicht schmunzeln ließ, aber insgesamt etwas flach wirkt.
    Zu Beginn des Romans werden häufig Zitate aus einem Roman bzw. SMS im Text erwähnt, diese sind jeweils kursiv dargestellt, wodurch man sie zwar gut vom restlichen unterscheiden kann, aber sie auch teilweise störend wirken, da ich insbesondere zu den Roman-Zitaten keine Verbindung zur Geschichte ziehen konnte, die aber eindeutig den Eindruck machten, als sollten sie etwas aussagen.
    Im Nachhinein muss ich aber gestehen, dass das Cover sehr gut gewählt wurde, da es durch die Details im Bild und Hintergrund, wichtige Schlüsselszenen der Geschichte widerspiegelt. Eine sehr interessante Lösung, da das Cover sehr stark an einen Frauenrom erinnert, der es eigentlich nicht ist. Jedoch erhält das Cover seine endgültige Aussage erst, wenn man auch die Geschichte gelesen hat.
    Auch erinnert die Geschichte irgendwie sehr an täglich grüßt das Murmeltier und es passiert nicht wirklich viel in der Handlung, die eher etwas dahinschwappt. Insgesamt ist das Buch dadurch zwar nicht wirklich langweilig, aber es ehrlich interessant nennen, kann ich auch nicht. Auch die Charaktere bleiben alle eher flach, da über viele kaum etwas erwähnt alles eher sehr nüchtern erzählt wird. Selbst die Protagonistin sticht nicht heraus, einzig die Charaktere mit Namen wirken substanzieller.
    Alles in allem kann man den Roman aber als kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch ansehen, von der Mann weder zu viel Spannung noch sehr großen Humor erwarten sollte, denn es ist zwar leicht zu lesen, aber viel mehr steckt nicht dahinter.


    3ratten