Kerstin Gier - Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner

Hi Lilli, danke für diese schöne Rezension!
Ich habe auch schon das ein oder andere Mal vor dem Buch gestanden, weil Frau Gier schon fast zu meinen Auto-buy-Autorinnen zählt, und dass dem Buch eine mehr oder weniger denkwürdige Botschaft innewohnt, habe ich mir auch schon gedacht.
Schön ist es, dass hier beide männlichen Charaktere positiv dargestellt werden, so dass sich die eigentlichen Entscheidungsfragen wohl eher auf Katis innere Gefühlswelt und ihre Erwartungen beziehen.

Nach Deiner Meinung bin ich dem Buch wohl noch einen Schritt näher gekommen. Auch, wenn die Frage nach der Farbe des Grases auf der eigenen Seite hier wahrscheinlich eher lockerer beantwortet wird als in so manchen Schicksalsromanen, kommt man bestimmt trotzdem zum Nachdenken.

Das Buch klingt ja sehr interessant, ohne deine Rezi hätte ich es mir wohl nicht genauer angesehen. Ich werde es mir sicherlich merken. Und der Esel auf dem Cover ist ja herzallerliebst

Seit fünf Jahren ist Kati mehr oder weniger glücklich mit dem attraktiven Arzt Felix verheiratet. Doch der Alltag belastet zunehmend ihre Ehe. Beide sind beruflich sehr eingespannt und auf ihre Karriere konzentriert, was ihrem Eheleben nicht gerade zuträglich ist. Kati arbeitet bei einer Unternehmensberatung, gibt Managementseminare – und lernt auf einem dieser Seminare den anziehenden Personaler Mathias kennen. Durch ein peinliches Versehen mit einer fehlgeleiteten SMS wird Mathias auf Kati aufmerksam und die beiden finden einander zunehmend anziehend.

Doch dann schlägt das Schicksal zu und Kati hat einen folgenreichen Unfall. Als sie aufwacht, findet sie sich im Krankenhaus wieder, genau fünf Jahre vor dem Unglück, kurz bevor sie Felix kennenlernt. Ihre Erinnerungen an die Vergangenheit – respektive an die Zukunft – sind ihr jedoch erhalten geblieben. So beschließt sie, die Gelegenheit zu ergreifen und einen Neubeginn zu wagen; diesmal ohne Felix, dafür aber mit Mathias. Wird sie es schaffen, diesmal alles richtig zu machen? Kati versucht, einige Dinge, die in der Vergangenheit schief gelaufen sind, zu ändern und greift so in ihr eigenes Schicksal, aber auch in das der Menschen in ihrem Umfeld ein.

Kerstin Gier hat eine sehr amüsante und spritzige Geschichte geschrieben, die mich nicht nur einmal zum Lachen brachte. Der Humor der Autorin trifft genau den meinen, so dass mir die Lektüre des Buches viel Vergnügen bereitet hat. Der fröhlich-spritzige Schreibstil erlaubt es, das Buch schnell wegzulesen, so dass ich die Geschichte als schöne und unterhaltsame Lektüre für zwischendurch empfand.

Die Ich-Erzählerin Kati war mir sehr sympathisch, sie sieht ihr Leben eher locker und gibt sich sehr selbstsicher, stellt aber wie alle Menschen ab und an auch ihr bisheriges Leben in Frage: Hat sie mit Felix den falschen Mann für ihr Leben gewählt? Hätte sie es mit Mathias besser getroffen, wäre ihr Leben mit ihm anders verlaufen? Im Gegensatz zu den meisten Menschen bekommt Kati aber die Gelegenheit, das herauszufinden.
Die beiden männlichen Hauptfiguren sind ebenfalls sympathisch gezeichnet, so dass ich Katis Dilemma gut nachvollziehen konnte. Sie kommen im Epilog sowie im Prolog auch selbst kurz zu Wort, so dass man auch einen kleinen Einblick in ihre Gedankenwelt bekommt.

Die Kapitel sind mit zum Inhalt passenden Zitaten beschrieben, was ich als Stilmittel immer sehr gelungen finde. Das Buch enthält neben all dem Witz auch eine philosophische Botschaft, nämlich dass es wichtig ist, im Hier und Jetzt zu leben und nicht ständig verpassten Chancen nachzutrauern und die „Was wäre wenn …“-Frage zu stellen.

Natürlich ist der Roman nicht besonders anspruchsvoll, was er auch nicht sein will, stattdessen bietet er kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch, macht Spaß und lässt sich schnell lesen. Frauenliteratur ist normalerweise etwas, um das ich eher einen Bogen mache, aber wenn ich „sowas“ doch mal brauche, wird Kerstin Gier zukünftig meine erste Wahl sein.

Als ich zu diesem Buch gegriffen habe, wollte ich eine unterhaltsame und leichte Geschichte lesen und genau das habe ich auch bekommen.

Mit viel Humor beschreibt Kerstin Gier das Leben von Kati. Sie ist glücklich mit Felix verheiratet, doch das Eheleben ist inzwischen etwas eingeschlafen, weil ihr Mann oft total erschöpft von seiner Arbeit als Arzt ist. Da kommt der attraktive und charmante Mathias gerade recht, um die Schmetterlinge in Katis Bauch wieder zum Leben zu erwecken. Gerade als sie meint ,ihre Entscheidung getroffen zu haben, schlägt das Schicksal zu und versetzt sie fünf Jahre in die Vergangenheit. Das ist Katis Chance sich für den richtigen Mann zu entscheiden und in ihrem Leben die Weichen neu zu stellen.

Beim Lesen habe ich mich bestens unterhalten und durch die geringe Seitenzahl war die Geschichte sehr kurzweilig, auch wenn sie an der ein oder anderen Stelle etwas überzogen und slapstickartig ist.

Die Idee mit dem Zeitsprung in die Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen, und auch, dass Kati nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch versucht bei ihren Mitmenschen manches zum Positiven hin zu beeinflussen. Doch lässt sich das Schicksal überlisten?

Die Frage ist, ob das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner ist, oder ob das, was man nicht hat, einem nur besser oder interessanter vorkommt. Auch wenn mir klar war, wie es am Ende ausgeht, hat mich diese witzige Liebeskomödie gut unterhalten.

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