Elizabeth George - Denn bitter ist der Tod

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 4.965 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Wieder ein schwieriger Fall, bei dem sich das Ende kaum absehen lässt.

    Wobei man hier wenigstens ansatzweise eine Chance hatte, auf den/die Täter:in zu kommen...

    Aber grundsätzlich ist das ja immer der Aufbau: zig Verdächtige, zig Motive, mal scheint es für Lynley eindeutig, mal für Havers - und am Ende entwirrt sich das Knäuel der verschiedenen Fäden dann doch immer nochmal anders als gedacht.


    Gestört haben mich an diesem Band zwei Dinge

    DAs Motiv ist am Ende wieder schwer nachzuvollziehen, aber genau diese Abgründe zeigt George ja gerne auf...

    LG, Dani


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  • Ein Krimi mit kaum einem sympathischen Charakter: das Opfer nutzt ihre Taubheit stellenweise wie eine Waffe und liebt es, den Vater und vor allem ihre Stiefmutter vor den Kopf zu stoßen. Der Vater lebt nur für seine Karriere und erwartet, dass alle in seiner Umgebung sich seinen Plänen unterordnen. Seine zweite Frau scheint er nur geheiratet zu haben, um das perfekte Bild aufrecht zu erhalten. Das weiß sie, aber auch ihre Gründe für die Ehe hatten wenig mit Liebe zu tun. Die Mutter der Toten ist in ihrer Trauer so unausstehlich, dass ich kaum Mitgefühl für sie aufbringen konnte. Und dann noch Helens Schwager, der eine antiquierte Vorstellung von Familie hat und nicht bereit ist, davon abzulassen. Diese Dynamik zwischen den Charakteren war spannender als die Ermittlungen selbst, denn die fand ich eher oberflächlich.


    Barbara hat mir wieder gut gefallen. Bei den späteren Fällen wird sie oft auf ihr Aussehen reduziert, aber hier lässt mich die Autorin an ihren Gedanken teilhaben. Das kommt später für meinen Geschmack zu kurz.


    An Täter und Motiv konnte ich mich erst spät erinnern. Auf der einen Seite fand ich den Grund für die Tat weit hergeholt, auf der anderen Seite passt es auch zum Gesamtbild.


    Was mir dieses Mal unangenehm aufgefallen ist, war wie Elena oft auf ihre Taubheit reduziert wurde. Das war oft das erste, was im Zusammenhang mit ihr erwähnt wurde. Auch, dass sie dadurch "behindert" genannt wurde. Auch wenn man das Alter des Krimis bedenkt, ist das eine herabsetzende Sichtweise und hätte schon damals anders gelöst werden können.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.