Hallo ihr Lieben!
Und wieder hat mich meine Reise durch die Science Fiction belohnt. Ich frage mich wirklich, was mich so lange von diesem Genre fern gehalten hat...
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Inhalt:
Es ist ein geringfügiges Vergehen, wegen dem sich George Orr einer Therapie unterziehen muß: Medikamentenmißbrauch. Der Patient tut alles, um seine Träume zu unterdrücken, worauf sein behandelnder Arzt, der Psychiater Dr. Haber, eine gewöhnliche psychische Störung diagnostiziert. Doch George Orrs Träume können die Realität verändern. Ohne zu ahnen, worauf er sich einläßt, zwingt Dr. Haber seinen anbefohlenen Schützling, eine Reihe künstlich induzierter Träume zu erleben, bis sich Orr ganz und gar in diesen Träumen verliert und von der Welt, wie wir sie kennen, keine Spur mehr übrig ist. Die Geißel des Himmels ist ein wunderbar ironischer Abgesang auf die Psychoanalyse und ein Manifest für die Macht der Phantasie, die ebenso grenzenlos wie unbeherrschbar ist.
Meine Meinung:
Hier ist wieder ein Beweis, dass ein Buch nicht viele Seiten haben muss, um großartig zu sein.
George Orr lebt im Jahr 2002, die Welt ist maßlos überbevölkert, die Luftverschmutzung hat das Klima verändert, und Krieg und Hungersnot steht auf der Tagesordnung. Doch George Orr hat andere Probleme. Er wird gezwungermaßen zur Therapie geschickt, weil er Medikamente missbraucht hat. Denn er hat Angst vor dem Träumen. Dass seine Träume tatsächlich die Fähigkeit haben, die Welt rückwirkend zu verändern, entdeckt sein Arzt, Dr. Haber, sehr schnell. Und wenn man einen Menschen vor sich hat, der mit seinen Träumen die Welt verbessern könnte, wer würde da nicht in Versuchung geraten...
Obwohl der Erdsee-Zyklus schon seit Jahren subbt, ist dies mein erstes Buch von Ursula K. Le Guin. Diese Dame hat mich schwer beeindruckt. Auf nicht einmal 200 Seiten erzählt sie eine überaus spannende Geschichte, die zum Nachdenken anregt und trotz ihres Erscheinungsdatums 1971, noch immer aktuell wirkt. Denn Träume sind allen Menschen bekannt und wir können uns ihnen ebenso wenig entziehen wie George Orr.
Doch hier spielt noch ein anderes Element eine Rolle - nämlich die Fähigkeit, Gott zu spielen und was verschiedene Menschen damit anfangen. Die Ideen und Gedankengänge der Charaktere fand ich spannend zu verfolgen und ich an George oder auch Dr. Habers Stelle wüsste auch nicht wirklich, was ich tun würde. Weltfrieden klingt so perfekt, dass man nichts dagegen einwenden kann. Und wenn sich der Herr Doktor durch Georges Träume auch noch ein schönes Eckbüro erträumt, wer kann es ihm verübeln?
Die Charaktere - viele sind es nicht - wirken real. Am echtesten erschien mir Dr. Haber, obwohl George in seiner Durchschnittlichkeit erstaunlich dreidimensional rüberkommt. Heather fand ich zwar sehr interessant, aber von ihr durfte ich nur wenig lesen.
Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht und obwohl Le Guin hier hauptsächlich über abstrakte Themen spricht, erzählt sich auch eine spannende Geschichte mit einem gut gespannten Spannungsbogen. Das Ende hat meiner Meinung nach dann noch perfekt gepasst - es hätte kein anderes geben dürfen.
Fazit: Auch für (Noch-)Neulinge der Science Fiction sehr zugängliches, kurzes Buch, das auf jeden Fall einen eigenen Thread hier verdient hat.
Liebe Grüße,
Wendy