Robert Bouchal, Gabriele Lukacs
Geheimnisvolle Unterwelt von Wien. Keller - Labyrinthe - Fremde Welten
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Kurzinfo:
Die Fremdenführerin Gabriele Lukacs und der Höhlenforscher und Fotograf Robert Bouchal sind Experten für ein Wien, das kaum jemand kennt. Sie begeistern sich nicht nur für architektonische oder historische Besonderheiten dieser Stadt, sondern begeistern sich für das unterirdische, das geheimnisvolle Wien. Für ein Wien der unbekannten Keller, rätselhaften Gänge und verborgenen Tunnel. Autorin und Fotograf haben sich unter die Erde begeben, um den Geheimnissen dieser dunklen Welt nachzuspüren und sind auf ein faszinierendes Labyrinth gestoßen: Da sind Geheimgänge, Grüfte, Katakomben, Minengänge, Fluchttunnel, Weinkeller und Luftschutzstollen, verborgene und vergessene Räume, fernab der Sonne. Ihre Entdeckungsreise durch diese morbide Unterwelt, in der vielfach die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, wurde zur packenden Begegnung mit der Vergangenheit, mit der Hinterlassenschaft versunkener Epochen. In ihrem persönlichen Erlebnisbericht zeichnen sie ein authentisches Bild von dieser im Verborgenen existierenden Seite Wiens, sie dokumentieren Plätze und Orte, die bald für immer unzugänglich oder zerstört sein werden.
Meine Meinung:
Was für ein geniales Buch - ich kann gar nicht beschreiben, wieviel Freude ich beim Lesen hatte!
Die vielen Gerüchte über die "Stadt unter der Stadt" kannte ich als Fast-Wienerin ja schon, aber mit welchen Ausmaßen und welcher Komplexität man es hier zu tun hat, war mir bis vor kurzem nicht klar. Über viele Jahrhunderte hinweg, vom Mittelalter bis zum zweiten Weltkrieg, ist hier ein Netzwerk aus Gängen und Räumen gewachsen, die teilweise je nach Epoche und nach Bedarf unterschiedlich genutzt wurden, und auch heute scheint sich unter dem Wiener Erdboden noch allerhand abzuspielen - auch wenn sich leider abzeichnet, dass immer mehr abgemauert und zugeschüttet wird und zumindest ein Teil dieses "zweiten Wiens" leider ein Ablaufdatum hat.
Die Autoren haben sich etwas erhalten, woran sich viele von uns wahrscheinlich noch aus ihrer Kindheit erinnern können - die Lust am Aufstöbern, am Ausforschen, am abenteuerlichen "Spiel". Auf ihren Streifzügen landeten sie so ziemlich überall vom vorbildlich renovierten, heute als Gaststätte genutzten gotischen Weinkeller, über halb verschüttete und vergessene Verbindungstunnel zwischen berühmten Bauwerken, bis hin zu Relikten von Alchemistenküchen oder sogar noch geheimnisvolleren Gewölben, über deren ursprünglichen Zweck man nur spekulieren kann.
Ihre Inspirationen bekamen sie teils aus Archiven und alten Plänen, teils aus Gesprächen mit Anrainern, und manchmal stießen sie sogar zufällig auf völlig vergessene Bereiche, indem sie immer noch eine Tür und noch einen Gang entdeckten, bis sie tief in uralte Gemäuer vorgedrungen waren.
Ein Segen sind die zahlreichen Fotografien, die Hand in Hand mit dem gut geschriebenen Text gehen und einem endgültig den letzten Stupser versetzen, um sich selber in die Unterwelt zu begeben.
Gabriele Lukacs bietet auch Führungen zum Thema des Buches an, und ich will unbedingt mal an einer teilnehmen! :smile: