Kirsten Loesch - Das Lächeln des Universums

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    Warum existieren wir in diesem Universum?


    Eine sehr schwierige Frage hat sich Kirsten Loesch mit ihrem erzählenden Sachbuch „Das Lächeln des Universums“ vorgenommen: „Wozu bin ich da“?


    Im ersten Teil beleuchtet sie zunächst die Urzelle als ersten lebenden Organismus und rückt anschließend das Gehirn in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen. Alles hinterfragt sie: das Bewusstsein, unsere Erinnerungen, die Entstehung von Gefühlen und ja: auch unsere Wahrnehmung von uns selbst und den Dingen um uns herum. Schließlich entdeckt sie eine kraftvolle Verbindung zwischen Gehirn und Herz und sucht in der Mystik nach Antworten, die sie in der Naturwissenschaft nicht findet.


    Im zweiten Teil geht Kirsten Loesch auf eine Reise in die Tiefen des Universums. Hier spannt sie einen großen Bogen über Themen wie String-Theorie, Raumkrümmung, Doppelspalt-Experiment, Quantenphysik und Klänge im Weltall.


    Ich zähle mich zu den Menschen, die sich gerne mit naturwissenschaftlichen Fragen beschäftigen. Deswegen habe ich dieses Buch zweimal gelesen. Nicht so gefesselt haben mich die Ausführungen über die Mystik; sie wirkten auf mich zu spekulativ.


    Manche Bilder empfand ich etwas ungünstig gewählt. Die Autorin vergleicht zum Beispiel eine gefühllose Zelle mit dem Menschen (S. 19), unser Gehirn mit einem einfachen Auto (S. 23), die Lichtstreuung mit Wasser, das in ein Glas gegossen wird (S. 110), das Universum mit einem Vanille-Croissant (S. 157) und die menschliche Gewohnheit mit der Schwerkraft (S. 187).


    Es hat mir geholfen, das Buch mit kritischen Augen zu lesen. Dadurch sind mir auch logische Widersprüche aufgefallen: „Mehr als 90% des Universums sind unerforscht.“ (S. 227) Diese Einschätzung setzt voraus, dass wir wissen, was wir noch nicht wissen. „Evolution baut auf Sicherheit.“ (S. 38) Ist damit die Maus im Versteck oder die Katze, die sie gerade jagt, gemeint? „Das Universum kann für mich keinen Sinn machen, wenn ich von falschen Annahmen ausgehe.“ (S. 191) Uns Menschen gibt es nur deshalb, weil das Universum genau so beschaffen ist, wie wir es kennen. Würde das Universum also keinen Sinn machen, gäbe es uns Menschen nicht und somit niemand, der von falschen Annahmen ausgehen könnte. „Die Geburt des Weltalls war eine gigantische Explosion.“ (S. 200) Eine Explosion setzt einen Raum voraus, in dem sich der Schall ausbreiten kann. Im Zeitpunkt des „Urknalls“ gab es aber keinen Raum.


    Dieses Buch fand ich sehr anregend und finde, dass es sehr viel Material zu spannenden Diskussionen bietet. Kirsten Loesch hat mit ihrem Buch eine lange Reise unternommen, um eine Antwort auf ihre Frage zu finden: „Ich bin weder ein Geheimnisenthüller noch ein Geheimnisbewahrer. Ich bin ein Geheimnisvermittler [...] Ich bin eine Seele und auf dieser Welt, um das zu erkennen.“


    http://www.michael-kunz.net

    Die Wirklichkeit ist nicht das, was wir sehen, wenn wir die Augen öffnen, sondern das, was wir spüren, wenn wir die Augen schließen. (aus: "Das Geheimnis der goldenen Brücke")