Robert A. Heinlein ~ Fremder in einer fremden Welt

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.105 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

  • Robert A. Heinlein ~ Fremder in einer fremden Welt


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    Originaltitel: Stranger in a strange land
    Verlag: Heyne
    Erscheinungsjahr: 2009 (1961)
    Seiten: 656
    Format: Taschenbuch


    [hr]

    Zum Inhalt

    Heinleins Meisterwerk der Science-Fiction erzählt die Geschichte des Marsianers Valentine Michael Smith, der als Kind zweier Raumfahrer von der Erde auf dem Mars geboren und aufgewachsen ist, und nun auf die Erde zurückgeholt wird. Valentine lernt die hiesige Welt kennen, sie ist für ihn fremd und unverständlich. Also beschließt er, sie zu verändern.



    Zum Autor
    Robert A. Heinlein wurde 1907 in Missouri geboren. Er studierte Mathematik und Physik und verlegte sich schon bald auf das Schreiben von Science-Fiction-Romanen. Neben Isaac Asimov und Arthur C. Clarke gilt Heinlein als einer der drei Gründerväter des Genres im 20. Jahrhundert. Der Roman „Fremder in einer fremden Welt“ gilt als sein absolutes Meisterwerk. Heinlein starb 1988.



    Dies ist die ungekürzte Fassung von Heinleins Bestseller. Ich habe vor einigen Tagen mit dem Lesen begonnen (derzeit S. 162) und bin bisher recht angetan von der Geschichte, Valentine als außergewöhnlicher Marsbewohner mit seinen Fähigkeiten und Angewohnheiten gefallen mir außerordentlich gut. Er muss immer erst alles groken. :smile:


    Hier im Forum gibt es doch bestimmt einige, die das Buch kennen. :winken:

  • Huhu, Ophelia!


    Ich lese das Buch auch gerade und mir gefällt es bisher auch sehr gut. Nur schleichen sich bei mir zwischendurch immer andere Bücher rein. Aber Heinlein wächst mir mit jedem Buch mehr ans Herz.


    Michael Valentine Smith ist ein höchst faszinierender Charakter und ich weiß noch lange nicht annähernd genug über ihn und die marsianische Kultur. Bis ich das vollständig gegrokkt habe, wird es wohl noch ein bisschen dauern. :zwinker:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich glaube es ist 20 Jahre her, dass ich es gelesen habe. Aber ich weiß noch, das es mir recht gut gefallen hat. Ich bin gespannt, was ihr so schreibt und ob mich das vielleicht an mein zurückliegendes Leseerlebnis erinnert. :winken:

  • Wie weit bist du denn, Wendy? :winken:


    Mittlerweile habe ich das Buch geschafft und meine positive Meinung dazu hat sich bis zum Ende gehalten. Valentine ist mir immer mehr ans Herz gewachsen, denn auch wenn er den Menschen und seinen Planeten mit seinen guten und schlechten Seiten kennen gelernt hat, so bleibt er doch bis zum Schluss rein und unschuldig.


    Heinlein hat Valentine als unschuldigen Marsianer dazu genutzt, typisch menschliche Problematiken wie Religion, Geld, Sex und Tod zu thematisieren. Sehr oft lässt er seine Gedanken durch Dr. Jubal Harshaw aussprechen (große Teile des Romans bestehen aus wörtlicher Rede von Harshaw), doch Valentines mystische und fremde Logik stellt einen großen Gegensatz zu Harshaws pragmatischer Weltanschauung dar.


    Die zweite Hälfte des Romans thematisiert, wie Valentine seine eigene Kirche etabliert, die "Kirche aller Welten", deren Anführer er ist. Die Mitglieder lernen die marsianische Sprache, tragen die meiste Zeit keine Bekleidung und leben promiskuitiv. Sie werden von Valentine darin unterrichtet zu telepathieren und Gegenstände zu bewegen, ohne sie zu berühren. Doch das ruhige und friedvolle Leben der Mitglieder währt nicht lange...


    Ich habe gelesen, dass Heinlein die Veröffentlichung von Fremder in einer fremden Welt um zehn Jahre nach hinten verlegt hat, weil er geahnt hat, dass die Gesellschaft mit der Thematik der sexuellen Befreiung noch nicht umgehen kann - er war somit seiner Zeit ein ganzes Stück voraus.


    5ratten


  • Wie weit bist du denn, Wendy? :winken:


    Ich bin ganz knapp über der Hälfte. Mir gefällt es auch weiterhin gut, aber irgendwie ist es kein wirklicher Page-Turner. Mir kommt immer etwas Spannenderes dazwischen. :redface: Aber ich lese immer wieder mal genüsslich ein Kapitel zwischendurch.

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  • Ich habe ja selbst auch ganz schön lange gebraucht (für meine Verhältnisse^^). Ein paar Längen hat das Buch, das stimmt schon. :winken:

  • Bei mir ist es schon eine Weile her, dass ich es gelesen habe, weshalb die Details leider beim Teufel sind. Es hat mir sehr gut gefallen, das weiß ich noch, vor allem Jubal fand ich unglaublich sympathisch. Allerdings hat mir die erste Hälfte besser gefallen, bis Valentine seine Kirche gründet. Zum Thema Länge, ich glaube, ich habe es damals als U-Bahnbuch, meist auf dem Weg zur Uni und zurück, gelesen. Das hat geholfen. :breitgrins:
    Aber ich mag vor allem den Titel wahnsinnig gern. Gemeinsam mit "Moon is a harsh mistress", auch von Heinlein, gehört das für mich zu den hübschesten Romantiteln.

  • Ich muss immer an "We didn't start the fire" von Billy Joel denken, da kommt im Text auch "Stranger in a Strange Land" vor. Ich mag den Titel auch sehr gerne, und Eure Postings machen mir gerade Appetit auf das Buch.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • ...doch Valentines mystische und fremde Logik stellt einen großen Gegensatz zu Harshaws pragmatischer Weltanschauung dar.
    Die zweite Hälfte des Romans thematisiert, wie Valentine seine eigene Kirche etabliert, die "Kirche aller Welten", deren Anführer er ist....


    Schwups und schon auf meine TODO SUB Liste gezogen. Diese eine Aussage hat mich überzeugt, ich liebe solche kosmo-theologischen Aspekte in SF. Schon als jugendlicher habe ich mehrmals den Wüstenplaneten-Zyklus verschlungen, weil mich der Bene Gesserit Orden, der Muad'Dib - Kult und die Verflechtungen von Macht und Mystik einfach fasziniert haben. Danke für die Rezi.


    Gruß,
    witkatz

  • Huhu ihr Lieben!


    Lange hat es gedauert, aber nun bin auch ich fertig mit diesem Klassiker der Science Fiction. Meine ursprünglichen Bemakelungen haben sich zwar nicht verflüchtigt, aber insgesamt war es doch ein tolles Buch.


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    Meine Meinung:
    Wo fange ich an? Die Ankunft von Valentine Michael Smith, dem Mann vom Mars, bringt der Erde zuerst jede Menge Chaos. Politiker, religiöse Figuren, und jeder Journalest auf dem Planeten wollen Michael für sich gewinnen. Doch eine Handvoll guter Menschen möchte Mike einfach nur helfen, sich in unserer fremden Welt zurecht zu finden. Insofern las sich dieser Roman wie zusammengestückelte Geschichten, die mit den Teilen übereinstimmen, in die er unterteilt ist. An sich hat mich das nicht gestört, aber ich hatte kurze Zeit lang den Eindruck, dass ich mich auf etwas ganz Anderes eingelassen habe als zuerst erwartet.


    Was die Ideen betrifft, gab es viele, die ich fantastisch fand und einige, die - aufgrund des Publikationsdatums - etwas veraltet wirden. Bildschirme, so wie sie hier beschrieben werden, wirken aus unserer Sicht lächerlich veraltet, schwebende Taxis dafür sehr modern. Besser gefallen habe mir aber die Witnesses (heißen die auf deutsch einfach Zeugen?), die, einmal den weißen Mantel angezogen, wirklich nur das als Wahrheit bezeugen, was sie tatsächlich sehen. Obwohl das keine der großen Ideen ist, hat sie mir unheimlich gut gefallen. Mikes Andersartigkeit und seine marsianischen Gebräuche bringen frischen Wind in unser Erdenleben. So radikal wie seine Lehre sein mag, so spannend war sie zu entdecken.


    Was die Charaktere betrifft bin ich zwiegespalten. Smith ist liebenswert und benimmt sich zu Beginn wie ein kleines Kind - ein Fremder in einer fremden Welt eben. Die Show wird ihm allerdings von Jubal Harshaw gestohlen - dieser Mann war so dermaßen cool, dass ich mich immer wieder auf Dialoge gefreut habe, in denen er seine Meinung kundtut. Was für ein Genuss! Die Damen der Schöpfung sind so, wie ich sie inzwischen von Heinlein erwarte. Im Hintergrund, sehr klischeebeladen und - obwohl uns gesagt wird, dass sie Initiative zeigen - nicht mein liebstes Frauenbild. Doch auch das kann ich verzeihen. Der Roman ist halt auch ein Produkt seiner Zeit (und seines Erschaffers).


    Als Sammlung von Ideen, beinahe als Manifest für den marsianischen Lebensstil, habe ich dieses Buch geliebt. Als Geschichte jedoch fehlte mir diese Kraft, die den Plot vorantreibt. Darum habe ich so lange gebraucht. Einmal weggelegt, hat mich das Buch nicht gerufen. Dann wieder zur Hand genommen, war ich wiederum gefesselt. Ein seltsamer Kreis, der mir dafür aber die letzten Monate versüßt hat.


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

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    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Hi!


    Wenn ich kurz Korinthen kacken darf:


    Besser gefallen habe mir aber die Witnesses (heißen die auf deutsch einfach Zeugen?), die, einmal den weißen Mangel angezoge, wirklich nur das als Wahrheit bezeugen, was sie tatsächlich sehen.


    Die Fair Witnesses (ich weiss auch nicht, wie die auf Deutsch heissen ...) tragen einen weissen Mantel. Wenn sie im Dienst sind. Sie können ihre Profession nur deshalb ausüben, weil sie ein fotografisches Gedächtnis haben. Theoretisch sagen sie immer nur das aus, was sie sehen, auch wenn sie nicht im Dienst sind.


    So. Fertig.


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Danke sandhofer!


    Der Mangel war natürlich nicht Absicht und das Fair ist mir beim schnellen Tippen wohl abhanden gekommen. So oder so - ich fand sie toll. Besonders in einer Szene, wo Jubal fragt, welche Farbe ein Haus auf dem Hügel da drüben habe und von seiner bemantelten Fair Witness die Antwort erhält "Diese Seite des Hauses ist weiß bemalt". Die andere sieht sie ja nicht, sie könnte also rosa sein... :elch:


    EDIT: Und Tippfehler ausgebessert.

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