[size=13pt]Rolf Hochhuth - Der Stellvertreter[/size]
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OA: 1963
523 Seiten
ISBN:978-3499109973
Inhalt:
Durfte der Vorgänger Papst Johannes XXIII. schweigen zur planmäßigen Ausrottung der europäischen Juden durch Hitlerdeutschland? Zu Auschwitz ? Seit Rolf Hochhuth zum ersten Mal diese Frage aufwarf, kam sie nie mehr zur Ruhe. Sein Drama, 1963 durch Erwin Piscator in Berlin uraufgeführt, wurde seither in über 25 Ländern gespielt. (Quelle: Amazon)
Eigene Meinung:
Vier Personen, welche in diesem Stück vorkommen, sind real. Das wären Gersteiner, der Papst, der Nuntius und Adolf Eichmann. Die restlichen Charaktere sind erfunden, aber ihre Geschichte könnte sich genauso abgespielt haben. Es gibt genügend Zeitzeugenaussagen, die dies bestätigen und genau dies ist das erschreckende an diesem Schauspiel; der Bezug zur wahren Geschichte unseres Landes, welche noch nicht einmal 70 Jahre zurückliegt. Es geht hier aber nicht nur um unsere Geschichte, sondern ganz explizit um die Geschichte der katholischen Geschichte in der Zeit des Naziregimes. Dieses Schauspiel ist die Anklage gegen die katholische Kirsche, im Besonderen des Vatikans und Pius XII., der Papst, welcher auf dem Petristuhl saß, wegsah und schwieg, egal wie sehr man ihn anflehte endlich Stellung zu beziehen. Dieses Verhalten war leider keine Fiktion sondern bittere Realität.
Hochhuth gelang es auf Grund seiner aufwühlenden und sehr emotionalen Dialoge, die Barbarei der Nazis, aber auch die seelische Grausamkeit der katholischen Kirche, in dem sie wegsah, klar zum Ausdruck zu bringen. Diese Dialoge sprechen für sich und bedürfen keiner weiteren Erklärungen, zumal durch sie auch die Charaktere sehr präzise gezeichnet wurden. Man liest dieses Stück mit pochendem Herzen und es wird für immer im Gedächtnis bleiben.
Es ist ein Plädoyer für die Mutigen und Ehrlichen und eine Anklage gegen die Scheinheiligkeit und mangelnde Empathie der katholischen Kirche, welche durch den Stellvertreter Christi auf Erden repräsentiert wird und dabei nur an die eigene Machtposition denkt.
Dieses Stück sollte auch in Schulen auf dem Lehrplan stehen.
Tina