Lynn Raven - Hexenfluch

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.185 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ati.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ihre Rezension


    Inhalt:


    Dr. Ella Thorens ist seit einer Woche Chefärztin und ihr Job ist ihr Leben. Ihr Freund Roland bringt dafür kein Verständnis auf. Sie beendet die Beziehung und schwört sich, zukünftig einen weiten Bogen um die Männernwelt zu machen.
    Bei einem Patientenbesuch gerät Ella in eine "Schlägerei". Die vermeintliche Gang verschwindet und lässt einen unfassbar gut aussehenden Schwerverletzten zurück. Als Ella ihn untersucht, passiert etwas Unglaubliches und sie findet sich im Krankenhaus wieder. Schwerverletzt, fast tot. Der Mann, dem sie das Leben gerettet hat, stellt sich als Christian Havreux heraus, nicht eine Verletzung ist noch an seinem Körper zu sehen. Er erzählt ihr, was passiert ist, klärt Ella über die Schatten auf und trainiert ihre Macht als Heilerin. Denn auch andere sind auf die junge, machtvolle Ärztin aufmerksam geworden. Allen voran Dämonin Lyresha, aber auch Zirkelmitglied Mac.
    Doch Christian Havreux ist nicht der, für den Ella ihn hält. Bei ihrem ersten Kuss verändert sich für die beiden einfach alles.


    Meine Meinung:


    Der Einstieg in "Hexenfluch" war etwas wirr, ständig wechselnde Perspektiven, von denen man bei den ersten Sätzen nicht wusste, aus wessen Sicht sie geschrieben sind. Auch geriet ich anfangs durcheinander, was die verschiedenen Identitäten betraf.
    Hat man den Einstieg aber überwunden, ist das Buch ein rasantes Abenteuer um Magie, Dämonen, Hexenzirkel und seltsame Initiationsriten.


    Die Protagonisten:


    Ella ist Ärztin mit Leib und Seele und daher sehr erfolgreich. Dies gilt leider nicht für ihre Beziehungen, die eine nach der anderen an ihrer Liebe zum Job scheitert. Ella schwört sich, niemals wieder einen egoistischen, dominanten Mann in ihr Leben zu lassen, der am Ende doch nicht versteht, was für sie wirklich wichtig ist. Und sie ist sich ganz sicher, dass sie andere sehr gut einschätzen kann. Doch dann trifft sie auf Christian.


    Christian Havreux ist gutaussehend, einer der wohlhabensten Männer von L.A. Ella ist beeindruckt von diesem Mann, doch der Leser wird Schritt für Schritt auch in seine andere Persönlichkeit eingeführt, in seine dunkle Seite, in den Schatten. Er ist mit einem Bannfluch in Form eines dämonischen Tattoos belegt und dient der Fürstin auf ganz besondere Weise. Er scheint am Anfang von Grund auf böse und egoistisch, doch auch hier hat der Leser Überraschungen zu erwarten. Ich brannte beim Lesen darauf, mehr über ihn und vor allem seine Vergangenheit zu erfahren und hinter das Geheimnis dieses Bannfluches zu kommen. Für mich war er der beste Charakter des Buches.


    Aber auch die anderen Charaktere des Buches sind mir ans Herz gewachsen. Allen voran Mikah, der kleine Wandler-Prinz, dessen düsteres Schicksal beinahe besiegelt schien. Oder J.J., die mir als "beste Freundin" ans Herz gewachsen ist. Optisch aufgefallen ist mir die blauhaarige Yazmin, die bei ihrem ersten Auftritt ein Skizzenbuch auf dem Schoß hatte (na, an wen erinnert sie euch?).


    Auch Lyresha ist sehr gut ausgearbeitet und beschrieben. Man spürt ihre Boshaftigkeit bei jedem Auftritt.


    Der Schreibstil:


    Vielleicht ist Lynn Ravens Stil nicht mit "Nebenbeilesen" kompatibel?
    Ich muss gestehen, dass es mein erstes Buch der Autorin ist (ich weiß, ich weiß, Schande über mich und ich habe schon Wiedergutmachung geschworen). Vielleicht habe ich auch deshalb anfangs meine Probleme mit dem Schreibstil gehabt. Viele kurze, teils ein-Wort-Sätze und dann die vielen Gedanken innerhalb eines Dialoges störten meinen Lesefluss und ich musste - was nicht oft vorkommt - tatsächlich den einen oder anderen Abschnitt nochmal lesen.


    Urteil:


    Was ich am Anfang des Buches als total chaotisch und unüberschaubar empfand, entwickelte sich aber zu einer ganz tollen Geschichte, die interessant und gut herausgearbeitet ist und die viele Handlungsstränge zusammenfließen lässt. Ich hatte zwar, wie bereits erwähnt, einige "Probleme" mit dem Stil, aber das dürfte vermutlich Raven-Fans nicht erschüttern. In meinen Augen war die Geschichte zu vorhersehbar und Frau Raven hätte sich mit ein paar Offenbarungen ruhig Zeit lassen können. Aber nichtsdestotrotz blieb es spannend und gut zu lesen.
    Ich war lange hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch beurteilen soll. Doch ich halte es nun, nach dem "Setzen-Lassen" für mehr als Durchschnitt (3 Bücher - gute Unterhaltung), denn die Geschichte ist toll durchdacht, bietet Spannung, Erotik und eine Prise Humor. Die perfekte Beurteilung wäre für mich 3,5. Weil es bei uns aber nichts "halbes" gibt, erhält "Hexenfluch" von mir 4/5 Ratten.


    4ratten


    EDIT: Betreff angepasst (Autor - Titel). LG, Saltanah

    his-and-her-books.blogspot.de

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Inhalt:
    Ella Thorens ist eine erfolgreiche Ärztin, der ihn Beruf über alles geht. Als sie eines abends, bei dem Besuch eines Patienten in einer ziemlich üblen Wohngegend, Zeuge einer Schlägerei wird, versucht sie einzuschreiten. Es gelingt ihr, die Angreifer in die Flucht zu schlagen, doch als sie dem verletzt auf dem Boden liegenden Mann zu helfen versucht, durchströmt sie eine Macht, von der sie nicht einmal wusste, dass sie sie besitzt. Und aufeinmal ist sie, Ella Thoren, diejenige, die wegen grausamen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wird und nicht der Mann, dem sie versuchte zu helfen. Als Ella ihm später begegnet, stelle dich heraus, dass es Christian Havreux war, den sie vor dem sicherem Tod bewahrt hat. Und Christian ist ein mächtiger Hexer, der sie nun in der Kunst der Magie unterrichten will, sodass sie lernt, ihre Gabe zu kontrollieren. Was Ella nicht weiß, ist, dass Christian dabei nicht ganz uneigennützige Ziele verfolgt. Denn nur Ella kann ihn von einem Jahrhunderde alten Bund lösen, der beginnt, ihn zu zerbrechen.


    Meine Meinung:
    Als ich hörte, dass Lynn Raven ein neues Buch geschrieben hat, wusste ich sogleich, dass ich es unbedingt lesen muss. Von "Blutbraut" war absolut begeistert und daher erwartete ich großes von "Hexenfluch". Als ich dann von vielen Seiten gehört habe, dass dieser Roman so ganz anders sein soll, als das, was man von Raven bisher zu lesen bekam - erwachsener, sexier -, war ich nur noch mehr auf das gespannt, was mich da erwarten würde. Was ich dann zu Lesen bekam, übertraf meine Erwartungen bei Weitem! Lynn Raven schlägt eine völlig neue Richtung ein, was ihre Charaktere und deren Beziehung zu einander angeht und hat damit - zumindest bei mir - einen Volltreffer gelandet.


    Die Geschichte an sich ist zwar nicht wahnsinnig innovativ, dafür aber spannend, dunkel und sinnlich. Der männliche Protagonist lässt sich diesmal nicht eindeutig den Guten bzw. den Bösen zuordnen, sondern macht eine extreme Entwicklung durch, die man als Leser anhand seiner ausführlich geschilderten Emotionen bestens nachvollziehen kann. Genau dieses Dunkle, Böse und Aggressive macht den Reiz an Christian Havreux aus. Im Gegensatz zu vielen Helden aus dem Genre Romantasy, ist dieser Mann teilweise so gar nicht charmant und zuvorkommend, sondern verfolgt eigennützig einen Plan, der den anderen Beteiligten eigentlich nur schaden wird. Und doch merkt man recht schnell, dass Christians eigentliche Persönlichkeit ganz anders ist, als es auf den ersten Blick scheint. Er ist ein Mann mit Vergangenheit und diese Vergangenheit hat ihn maßgeblich geprägt und aus ihm einen verbitterten Mann gemacht, der nur noch seine eigenen Ziele im Kopf hat.
    Und dann kommt Ella und Christian merkt, dass er seine Prioritäten eventuellen umstellen muss. Ella ist keine typische Romantasyheldin. Zwar ist sie verletzlich und sensibel, auf der anderen Seite kann sie aber auch ganz schön austeilen und lässt sich von Männern nicht in ihr Leben reinreden. Der Beruf steht bei ihr an erster Stelle und so soll es auch bleiben. Wer das nicht akzeptieren kann, wird eiskalt rausgeschmissen. Als sie auf Christian trifft, ist ihre letzte Beziehung gerade mal wieder in die Brüche gegangen und sie will sich so schnell auf keine neue einlassen. Denkt sie ;)!


    Abgesehen von den Charakteren, die mich wirklich fasziniert und durch ihre Andersartigkeit umgehauen haben, gibt es noch einen weiteren Punkt, indem sich "Hexenfluch" von Ravens letztem Jugendroman "Blutbraut" unterscheidet: Die Leidenschaft, Sinnlichkeit, Sexualität. "Hexenfluch" ist ohne Zweifel ein unglaublich sinnlicher und leidenschaftlicher Roman, in dem Sexszenen auch wirklich beschrieben und nicht nur angedeutet werden. Das heißt jedoch nicht, dass der Roman ins Oberflächliche oder Vulgäre abdriften würde. Ganz im Gegenteil. Die Autorin beschreibt diese Szenen unglaublich gefühlvoll und geht damit sehr sensibel um. Es werden keinen obszönen Worte verwendet oder zu sehr ins Detail gegangen. Alles bleibt auf einem Level, der die Leidenschaft zwischen den Liebenden verdeutlicht, aber den Roman nicht pornographisch wirken lässt.
    Und doch gibt es einige Stellen im Buch, bei denen Sex auf bizarre und unschöne Weise ins Spiel kommt. Diese Szenen werden aber nicht näher beschrieben und werden eher unterschwellig erwähnt. So viel sei aber schonmal gesagt: Der Bund, den Christian da eingegangen ist, ist auf ganz spezielle Weise auch sexueller Art.


    Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt dynamisch und lebhaft. Kurze und lange Sätze wechseln sich ab und somit fühlt sich der Leser, als könne er die Gedanken der jeweiligen Personen direkt mitverfolgen. Weder Schreibstil noch Inhalt wirken konstruiert oder aufgesetzt. Die gesamte Umsetzung der Grundidee ist wirklich gut gelungen! Dadurch, dass sich die Geschichte aus Kapitel zusammensetzt, die mal aus Ellas mal aus Christians Sicht erzählt werden, erhält man einen breiten Überblick über die Vorkommnisse und erfährt vor allem, was Christian wirklich vorhat. Denn seine wirklichen Gedanken und Gefühle unterscheiden sich maßgeblich von der Art, wie er sich gibt.


    Letztendlich hat mich Lynn Raven mal wieder überrascht und schwer beeindruckt! Sie zeigt, dass sie auch für Erwachsene wunderschöne Romane schreiben kann und überzeugt mal wieder mit einer atemberaubenden Liebesgeschichte und einer spannenden Handlung rund um Hexen, Dämonen und Wandler. Ich kann euch das Buch wirklich nur ans Herz legen. Lasst euch nicht davon abschrecken, dass die Autorin diesmal einen erwachseneren Roman geschrieben hat. Auch das hat unverkennbar seine Vorzüge und mir persönlich hat es sogar fast noch besser gefallen! "Hexenfluch" ist definitiv zu einem meiner Lieblingsbücher geworden.


    5ratten

  • Beim Stöbern auf der Verlagsseite fiel mir das rote Kleid auf dem Cover ins Auge. Also las ich flugs die Inhaltsangabe. Demnach geht es um eine erfolgreiche Ärztin Ella, die für ihren Beruf lebt. Ihre Mutter hat sie und ihren Vater verlassen, was dafür sorgte, dass sie ihr Herz verschloss. Abgesehen davon ahnt sie nicht, dass ihre Mutter ihr etwas hinterlassen hat. Ein magisches Erbe, das zum Ausbruch kommt, als sie eines Abends beobachtet, wie ein Mann von einer Gruppe vermummter Gestalten misshandelt wird. Ihr beherztes Eingreifen verhindert das Schlimmste, doch als sie den verletzten Hexer Christian Havreux berührt, durchströmt sie eine ungeahnte Macht. Auch Havreux spürt diese bislang unentdeckten Fähigkeiten und bietet ihr prompt - nicht ganz uneigennützig - an, sie auszubilden.


    Trotz des magischen Elements spielt die Geschichte in unserer Welt, unserer Zeit. Allerdings richtet sich die Autorin im Gegensatz zu früheren Büchern eindeutig an ein erwachsenes Publikum. Die Elemente in der Geschichte sind dunkel und brutal, stellenweise sehr blutig. Daneben kommen auch Liebe und Erotik darin vor, allerdings nicht so, dass sie die Geschichte überfrachten oder verkitschen.


    Raven schreibt in einem flüssigen, unprätentiösen und leicht lesbaren Stil, greift in spannenden Szenen auf kurze Sätze zurück. Trotz wechselnder Perspektiven nimmt die Geschichte dennoch anfangs nur zögerlich an Tempo zu. Oder vielleicht sollte ich schreiben, dass sie gerade wegen der wechselnden Perspektiven nur langsam an Tempo gewinnt. Hierdurch ergibt sich nämlich eine gewisse Vorhersehbarkeit. Hinzu kommt, dass die Haupt- und Nebencharaktere etwas zu wenig beleuchtet werden. Wirklich unscheinbar oder gar uninteressant sind sie jedoch nicht und beides wird zudem eindeutig durch die ansonsten dichte Atmosphäre abgemildert.


    Christian ist genauso sympathisch wie undurchschaubar. Ella genauso hilfsbereit wie ehrgeizig. Und obwohl sie eigentlich völlig in ihrem Beruf aufgeht, schafft Christian, was andere nicht schaffen. Er scheint einfach perfekt. Schätzt Ellas Denkweise, respektiert sie, bringt ihr bei, ihre magischen Fähigkeiten zu kontrollieren, die sie durchaus aus der Bahn werfen könnten. Auf geradezu sanfte Weise wirbt er um sie. Vor dem magisch-düsteren Hintergrund wirkt die sich anbahnende Liebesgeschichte makellos. Dieser Hintergrund ist übrigens gut damit verwoben und beinhaltet, dass Christian eine undurchschaubare, tödlich-böse Seite hat. Und in den Fängen der Dämonin Lyresha hängend nicht wirklich frei entscheiden kann.


    Gegen Mitte und vor allem Ende des Romans nimmt die Geschichte greifbar an Tempo zu, ohne dass der Eindruck entsteht, dass hier schnell etwas beendet werden musste. Hier hält auch vermehrt brutale Gewalt Einzug, es werden Vergewaltigungen und Abartigkeiten erwähnt, ohne dass die Autorin sich in zu exzessiven Beschreibungen verliert. Dennoch scheint das Blut förmlich aus dem Buch herauszutropfen.


    Fazit: 4ratten


    Wer hofft, den bisherigen, dem jugendlichen Publikum geschuldeten, romantisch-sehnsüchtigen Stil Ravens auch in Hexenfluch zu lesen, wird enttäuscht werden. Unabhängig davon findet man darin, sowohl ganz allgemein betrachtet wie auch direkt auf frühere Romane der Autorin bezogen, keine neue Grundidee. Eine gute Umsetzung hebt dieses vermeintliche Manko jedoch wieder auf. Und Raven hat die Idee trotz des eher behutsamen Einstiegs sowohl gut als auch wieder etwas anders in einen unterhaltsam-spannenden Fantasy-Roman für Erwachsene umgesetzt. Deshalb lohnt es sich durchaus, bei Ravens Hexenfluch durchzuhalten. Ich möchte der Geschichte vier von fünf Punkten geben.


    Copyright © 2012, Antje Jürgens (AJ)

    Man sagt, dass die Welt ohne Fantasie ein trostloser Ort wäre.<br />Doch was wäre die Fantasie ohne Worte? Sie sind die Flügel, auf denen Fantasien in die ganze Welt gelangen können.