Daniel Quinn - Ismael
1991
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Der Autor Daniel Quinn, ein ehemalier Trappistenmönche, hat fünfzehn Jahre an diesem Roman gearbeitet und wurde dafür 1991 mit dem Ted Turner Award ausgezeichnet.
Klappentext:
Ein Lehrer und sein Schüler streiten über den Zustand der Welt. Wie konnte der Mensch das Paradies in eine Hölle verwandeln? Ismael, der Lehrer, weiß eine überraschend andere Geschichte der Evolution zu erzählen. Sie reicht zurück bis zu jenem biblischen Tag, da sich der Mensch in mörderischem Bruderstreit zur Krone der Schöpfung machte. - Übrigens, Ismael ist ein Gorilla.
Dieses Buch fordert viel Aufmerksamkeit; zum nebenbei Lesen oder Abschalten ist es weniger geeignet. Der namenlose Erzähler und ein ausgewachsener Gorilla unterhalten sich auf nonverbaler Ebene über soziologische Probleme, die so alt sind wie die Menschheit. Dabei definieren sie einige Kapitel aus der Bibel neu und geben plausible und nachvollziehbare Erklärungen. Sie diskutieren über die Entstehung der Gesellschaft und das tägliche Miteinander, über „Nehmer“ und „Lasser“ unter den Menschen, warum sie sich so entwickelt haben und welche Folgen das mit sich bringt. Da der führende Charakter der beiden von einem Tier verkörpert wird, das völlig andere Anforderungen und Vorstellungen vom Zusammenleben mit seinen Artgenossen hat, klingt unterschwellig immer leise Kritik an den menschlichen Gesellschaftsstrukturen mit.
Die ganze Geschichte ist relativ arm an Handlung, während sich auf der geistigen Ebene um so mehr abspielt. Dieses rein theoretische Gebilde, das die beiden entfalten, ist leicht verständlich und klingt so logisch, dass man sich manchmal fragt, warum noch kein anderer auf solche Ideen gekommen ist. Die Möglichkeit einer Umsetzung von Ismaels Thesen im realen Leben ist freilich eine ganz andere Sache.
Ein schönes und ungewöhnliches Buch, das zum Nachdenken anregt.
Unter dem Titel Instinkt gibt es auch eine Verfilmung, die aber inhaltlich nur wenig mit dem Buch zu tun haben soll.