G.E. Deckard - Tara Hadrian - die Hüter der Erde

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    Zitat:
    "Vor langer Zeit sind wir aufgebrochen zu den Sternen.
    Im Glauben, wir seien einzigartig.
    Bis eine blaue Perle vor uns in der Schwärze trieb: die Erde.
    Des Nachts sahen die Erdmenschen voller Ehrfurcht hinauf zu den Sternen.
    Und Ehrfurcht haben auch wir.
    Wir werden die Erde nicht aufgeben.
    Niemals.
    (Cormac Hadrian, erster Hüter der Erde)


    Inhalt:
    Tara erwacht ohne Gedächtnis in einem verlassenen Haus voller Spiegel. Nevis, ein Junge aus dem Dorf, überbringt ihr einen Brief, aus dem Tara erfährt, wie sie ihr Gedächtnis zurückerlangen kann. Gemeinsam mit Nevis folgt sie den Hinweisen und ihre Reise führt sie zu dem Stane Leuk. Die eingezeichnete Burg auf der Karte ist verschwunden, doch die Freunde treffen auf etwas anderes. Besser gesagt, jemand anderes: Der Biotechanoid Buckminster führt die beiden zum Mond. Dort bekommt Tara von Ministrel endlich die Antwort auf die Frage nach ihrer Herkunft: Sie ist Lairdess Tara Hadrian, Tochter des Hauses Hadrian, den Hütern der Erde.
    Ihre Eltern sind tot und andere galaktische Herrscherhäuser haben es auf die Erde abgesehen. Ohne Ausbildung kann Tara den Kampf um die Erde nicht aufnehmen. Doch wer kann ihr helfen, wenn ihre Familie ausgelöscht wurde? Es gibt nur eine Möglichkeit: Tara muss gemeinsam mit Buckminster in die Vergangenheit reisen. In die Zeit der erfolgreichsten Hüter des Hauses Hadrian, in das menschliche Mittelalter.
    Doch schon bei der Ankunft stoßen sie auf die ersten Probleme. Und diese Reise in die Vergangenheit ist nicht das, was sie zu sein scheint.


    Meinung:
    Bis zur Hälfte des Buches konnte mich die Geschichte nicht wirklich mitreißen, konnte mich im Anschluss daran dann doch noch das ein oder andere Mal positiv überraschen.
    Ich hatte mich nach der Inhaltsangabe und den ersten Rezensionen sehr auf Tara Hadrian gefreut. Doch schon der Einstieg gestaltete sich schwierig. Nach einem offenen Prolog wurde ich in Taras erinnerungsloses Leben geworfen, mit der ich mich während der gesamten Lesezeit nicht richtig identifizieren konnte.
    Taras ist ein Teenager, die alleine mehrere Tage in einem Haus lebt, in dem es außer Brennholz nur noch einen seltsamen Umschlag und Käfer im Kühlschrank gibt. Sie versucht vergeblich, sich daran zu erinnern, was ihr zugestoßen sein könnte. Gemeinsam mit Nevis macht sie sich auf die Suche nach den Antworten und gerät immer tiefer in dieses Abenteuer, an dessen Beginn und Ende sie steht. Sie verhält sich stark und selbstbewusst, nimmt die an sie gestellten Herausforderungen an und wächst mit ihnen.


    Auch die Nebencharaktere sind für mich teilweise nicht schlüssig:
    Nevis steht Tara vom ersten Moment, in dem er sie kennenlernt, treu zur Seite. Er verlässt sein gesamtes Leben, seine Familie und seine Heimat für dieses Abenteuer. Er kämpft für Tara und das Haus Hadrian, stellvertretend für die anderen Erdenmenschen. Seine Entwicklung macht einen kräftigen Sprung, in dem Ministrel ihn zu seinem Lehrling ernennt. Im weiteren Verlauf der Buches konnte mich Nevis positiv überraschen.


    Mein Liebling des Buches war aber der Techanoid Buckminster, dessen traurige Vergangenheit stets einen melancholischen Blick auf das Schicksal der Menschen geworfen hat.


    Der Schreibstil des Autors kann nur als oppulent bezeichnet werden:
    Die Geschichte ist überflutet von Wortschöpfungen, die meinen Lesefluss - vor allem im ersten Drittel - sehr störten. Eine solche Fülle an neuen Begriffen, Lebensformen und Arten kann schnell überfordern.
    Der Drang des Autors, die Geschichte logisch zu machen, was im Fantasy-Bereich nur bedingt nötig ist, hemmt den Lesegenuss, ist aber vermutlich der journalistischen Tätigkeit des Autors zuzusprechen.


    "Tara Hadrian" wurde in ein sehr außergewöhnliches Format gepackt: Mit einer Größe von 24,4 x 17,2cm überragt es alle gängigen Bücher in Höhe und Breite. Da das Innenlayout nur die Standard-Seitenränder umfasst, wird der Leser von der Wortzahl einer einzigen Seite schier erschlagen. Die sehr kleine Schriftgröße doppelt dieses Problem noch und macht es schwer, die Zeilen "nicht aus dem Auge zu verlieren".


    Urteil:
    Ein schönes Jugendabenteuer, das aber aufgrund des aufwändigen Schreibstils nicht unbedingt für Leser von 10-12 Jahren geeignet ist, da die teils sehr wissenschaftlichen Erklärungen und die brutaleren Szenen das Zielpublikum überfordern könnten.
    Da meine eingeschränkte Leselust auch zu großen Teilen dem Layout des Buches zuzuschreiben ist, erhält die Geschichte "Tara Hadrian - Die Hüter der Erde" dennoch 3/5 Ratten von mir.


    Ich empfehle dieses Buch primär an Science-Fiction-Fans, die einer Prise Fantasy nicht abgeneigt sind.


    3ratten

    his-and-her-books.blogspot.de