Sarah Winman - Als Gott ein Kaninchen war

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.885 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von katy_85.

  • Hallo,


    ich habe gestern mit diesem Buch begonnen


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    und es gefällt mir so gut, dass es mir wirklich schwer fiel, es aus der Hand zu legen. Eigentlich hat sich nichts wirklich spannendes ereignet, ausser dass die kleine Elli witzige Fragen stellt, eine sehr "verrückte", aber liebenswerte Freudin und eine Tante, die nicht der durchschittlichen Masse entspricht, hat. So ist es schon alleine unterhaltsam, das Alltagsleben von Elli als Kind zu erleben und sich zu amüsieren, auch wenn die ein oder andere Passage auch einmal ein ernstes Thema beinhaltet. Es scheint etwas um Elli zu geben, dass nicht so ganz normal ist, aber Sarah Winman deutet es immer nur wieder ganz sachte an, ohne es in Worte zu fassen und das macht mich extrem neugierig. Es scheint, dass es sich um etwas paranormales handelt und ich bin schon gespannt, was noch so alles geschehen wird.


    Viele Grüße Tina

  • So, ich habe nun den ersten Teil des Buches beendet. Es beschreibt weiterhin das Leben aus der Sicht der 9 jährigen Elli und es macht Spaß, es zu lesen. Sie schreibt von ihrem großen Bruder, von ihren Eltern und dem Umzug nach Cornwall, der bedeutet, dass sie ihre beste Freundin Jenny verlassen muss, die mit ihrer Mutter in nicht ganz so geeigneten Verhältnissen für ein Kind lebt. Jenny's Traum, eines Tages ganz bei Elli zu leben, ist mit dem Umzug zu Nichte gemacht. Ellis Eltern sind verrückt und sehr liebenswert. Sie sind unkompliziert und offen und bieten Jenny Einblicke in ein, zumindest teilweise, ein fast normales Leben. Die große Stütze in Ellis Leben, ihr Bruder Joe, geht auf eine Schule in London, aber trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass sie ihren Halt im Leben verliert, obwohl es für sie ein großer Verlust ist, so weit von ihrem Bruder getrennt zu sein.
    Sarah Winman beschreibt, die Menschen und ihre Eigenschaften so lebendig, dass man das Gefühl hat, sie zu kennen. Es geschehen auch einige sehr merkwürdige Dinge, wie z.B. Jenny, die aus ihrem Arm eine Münze "herbeizaubert", welche das Prägedatum von 1997 hat, obwohl sich die Kinder erst im Jahr 1979 befinden.
    Es geht in diesem Teil um die Sorgen, Nöte und Freuden von Kindern und Jugendlichen, deren Familien, die aber dennoch in einer heilen Welt leben.


    Ich freue mich schon darauf weiter zu lesen, denn im Zweiten Teil geht es im Jahre 1997 weiter und Elli ist mittlerweile 27 Jahre alt und hat sietdem nichts mehr von ihrer Freundin Jenny gehört, bis sie eines Tages eine Karte erreicht...


    Viele Grüße Tina

  • Hier ist noch ein kleines Zitat aus dem Buch, welches ein wenig den Schreibstil beschreibt:
    Es geht hier um eine Taufe:


    Zitat

    Nach einer weiteren monotonen Lesung über verantwortungsbewusste Elternschaft, deren Botschaft meine Eltern damals Gott sei Dank mit der Tollkühnheit des Fahreres eine gestohlenen Autos umgangen hatten, war ich dankbar, als Ginger sich schließlich erhob um zu singen.


    Sarah Winman hat eine sehr humorvolle, witzige Art zu schreiben und doch kann sie schon beim nächsten Satz, ein ernstes Thema anschneiden sehr bewegend erzählen. Sie hat einfach eine gute Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit.

  • Ich habe das Buch heute morgen beendet und bin traurig, dass es zu Ende ist. Die letzten Seiten waren diesmal von einer sehr ernsten Natur, aber nicht weniger schön, als der Beginn des Buches. Es ist so schwer zu beschreiben, denn es geht weniger um Handlung, als um Emotionen und die tiefe bedingungslose Liebe einer Familie.
    Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben.


    Viele Grüße Tina

  • [size=13pt]Sarah Winman – Als Gott ein Kaninchen war[/size]

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    OT: When God was a Rabbit
    OA: 2011
    384 Seiten
    ISBN:978-3809026129


    Klappentext:
    Als Gott ein Kaninchen war, war Elly Portman noch ein Kind. Behütet von ihrem großen Bruder Joe, befreundet mit einem seltsamen Mädchen namens Jenny. Die Welt war schön und voller Überraschungen, die Träume noch klein und für jeden zu erreichen, und Süßigkeiten kosteten nur einen Penny. Zusammen konnte man die Klippen des Lebens umschiffen, sich allen Widrigkeiten stellen. Zwanzig Jahre später sind Elly und Joe erwachsen und sich näher denn je. Bis das Schicksal Elly zu einer langen Reise zwingt, denn ihr geliebter großer Bruder braucht ihre Hilfe. Nun ist es an ihr, Joe zurück ins Leben zu holen und endlich ihr eigenes Glück zu finden.


    Eigene Meinung:
    Der Klappentext beschreibt, lediglich die äußeren Umstände und wird nicht dem Buch gerecht, welches ich gerade gelesen habe.
    Es gehört zu den schönsten Büchern, welche ich bisher gelesen habe. Warum, das so ist? Es erzählt von der Liebe, ohne ein Liebesroman zu sein. Hier geht es nicht um die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau. Hier geht es um die Liebe zwischen Menschen. Einer Liebe die trägt, die befreit und die eigentlich unbeschreiblich ist und doch ist es genau das, was Sarah Winman hier gelungen ist. Es handelt von der Liebe einer Familie zueinander und darin sind auch Menschen enthalten, die in diese Familie von außen aufgenommen werden. Es sind Menschen, die Liebe und Toleranz leben. Die Lieben können, ohne einzuengen, die Freiheit und Verständnis schenken, Geduld und eine lebensnotwendige Wärme.
    Sarah Winman beschreibt, wie die Liebe, den einzelnen Menschen zu dem macht, was er ist. Sie stellt uns diese Menschen vor, so dass man glaubt, sie zu kennen. Niemals ist dieses Buch langatmig. Kein Wort ist zuviel und doch steht so viel zwischen den Zeilen, dass man dazu angehalten wird, gerade die zarten Andeutungen zu beachten und zu überdenken.
    Es gibt Dinge, die bleiben ungeklärt, aber das stört nicht, denn auch im realen Leben stoßen wir immer wieder auf Geschehnisse, welche wir nicht erklären, sondern nur annehmen können.
    Sarah Winman hat in ihrem Schreibstil eine perfekte Mischung aus Humor und tiefen Emotionen gefunden. Man kann bei diesem Buch lachen, trauern, nachdenken und wieder lachen. Dieses alles manchmal auf einer einzigen Seite, ohne dass eine Stimmung der anderen ihre Ernsthaftigkeit nimmt.
    Dieses Buch ist eine Hommage an die Familie, das Zuhause und die bedingungslose Liebe zwischen Eltern, Kindern, Geschwistern, Freunden, Partnern und auch Fremden.


    5ratten + :tipp:


    Tina

  • Ich lese das Buch gerade für die Monatsrunde "Kindheitserinnerungen". Ich stimme tina zu: der Klappentext wird dem Inhalt in keiner Weise gerecht. Von Anfang an hat mich die Geschichte von Elly in ihren Bann gezogen. Mit kindlicher Unschuld, aber trotzdem mit überraschender Einsicht erzählt sie ihr Leben. Ihr entgeht nichts, aber sie kann die Zusammenhänge oft nicht machen. Das kann ich als Leser dafür umso besser und ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich darüber froh bin. Elly ist so ein reizendes Ding, das ich am liebsten von allem Bösen fernhalten würde. Natürlich klappt das nicht immer, aber offensichtlich übersteht sie alles (bis jetzt) unbeschadet.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Die Begeisterung hat mich bis zum Schluß nicht verlassen. Ich habe mit Elly gelacht, geweint, gehofft, gelitten und mich gefreut. Sie ist sich bis zum Schluß treu geblieben und hat zu meiner Freude nichts von ihrer kindlichen Freude am Leben verloren, auch wenn ihr das manchmal nicht leicht gemacht wurde. Auch ihre Familie und Freunde sind wunderbare Menschen, die ich gerne begleitet habe. Als Gott ein Kaninchen war ist definitv ein Lesehhighlight des Jahres.
    5ratten :tipp:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Es freut mich, dass es Dir gefallen hat. Ich kann dir sehr gut nachempfinden, denn ich hatte ebenfalls diese begeisterten Empfindungen. Auch für mich war dieses Buch ein Highlight. :five:

  • Im Nachhinein habe ich mich gewundert, dass ich den Titel nicht notiert habe, nachdem er mir hier aufgefallen ist. Da wäre mir doch doch fast ein tolles Leseerlebnis entgangen :entsetzt:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.