Ein Vater berichtet über das Leben mit seinem Sohn, der im Grundschulalter ist. Dabei hat er unter anderem mit der entwaffnenden Logik seines Sohnes zu kämpfen, mit dessen Wissen und Halbwissen, mit Wortverdrehern, Missverständnissen und ähnlichen Problemchen. Manches bringt ihn zum Verzweifeln (Warum „verfüttert“ sein Sohn das Taschengeld an Parkuhren, um die Gebühr für fremde Menschen zu bezahlen?), manches zum Schmunzeln (Papa, wenn du Rückenschmerzen hast, dann hast du bestimmt zu viel ongarniert!), manchmal sind es unvergessliche Erlebnisse (z.B. die Begegnung mit den Kühen Albert und Bastian-Mesut). Und für den Leser ist dies vor allem eines: Unterhaltsam!
In vielen kurzen Kapiteln erzählt Jess Jochimsen episodenhaft, was Sohn Tom zum Besten gibt. Langweilig wird es dabei nie, allerdings folgt auch nicht ständig ein lustiges Abenteuer aufs nächste. In die Episoden eingestreut ist auch Kritik an Eltern, die ständig das in ihren Augen Beste fürs Kind wollen und es dadurch überfordern oder den Blick für die Realität verlieren. Im Vergleich dazu sieht sich der Autor als Rabenvater, der seinem Sohn auch mal erlaubt, nicht für eine Klassenarbeit lernen zu müssen.
Die kurzen Geschichten von Vater und Sohn lassen sich gut und schnell lesen. Wie schon bei anderen Büchern des Autors gefällt mir seine Art zu schreiben. Es ist unterhaltsam, ohne zu gewollt lustig zu sein, es ist nicht belehrend, aber dennoch leicht kritisch, es werden nicht einfach nur Klischees abgearbeitet, aber es ist dennoch realistisch und Vater und Sohn kommen sehr sympathisch rüber.
So bleiben nur noch zwei Kritikpunkte zu erwähnen: Das Exemplar von vorablesen enthält noch keine Illustrationen, was ich schon schade fand. Und es ist mit nicht mal 150 Seiten viel zu kurz – wobei es natürlich auch sein könnte, dass ich 300 Seiten Vater-Sohn-Anekdoten irgendwann langweilig fände. Aber ganz ehrlich, ich halte das für recht unwahrscheinlich!
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