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Inhalt
Gerade hat Kevin Mabbut ein Buch über eine Ölplattform vor den Shetlandinseln beendet, als sein Leben eine ungeahnte Wendung nimmt. Eigentlich hat er ein Auge auf eine Angestellte der Plattform geworfen. Die weist ihn aber zurück, weil Kevin noch verheiratet ist. Gerade als sich die Beiden verabschieden, klingelt sein Handy. Es ist seine Frau, von der er schon seit Jahren getrennt lebt. Jetzt will sie die Scheidung, weil sie endlich einen neuen Mann kennengelernt hat. Und das, nachdem Kevin ein kleines Vermögen für einen Wollpullover für sie ausgegeben hat!
Wieder im heimischen London angekommen, scheint die Misere für Kevin weiter zu gehen. Seine Tochter bittet ihn, einen iranischen Flüchtling bei sich aufzunehmen. Kevin selbst muss seinen Plan, endlich einen großen Roman zu schreiben, auf Eis leben weil seine Agentin anruft. Er soll ein Buch über Hamish Melville schreiben, einen Umweltaktivisten, der den großen Konzernen schon mehr als einmal Schwierigkeiten gemacht hat. Dieses Buch und die versprochene Bezahlung wäre die Lösung für Kevins Probleme. Er ist sich sicher, dass seine Frau wieder zu ihm zurückkommen würde, hätte er nur wieder Geld. Er könnte endlich seinen Roman schreiben, ohne Angst haben zu müssen, dass ihm der Strom abgestellt wird. Die Sache hat nur einen Haken: Hamish Melville hasst Journalisten. Das macht es nicht gerade einfach, ein Buch über ihn zu schreiben...
Meine Meinung
Das Leben meint es nicht gerade gut mit Kevin. Er hat Literatur an der Uni gelehrt und vor Jahren als Journalist einen Umweltskandal aufgedeckt. Jetzt macht er Auftragsarbeit für Unternehmen, die er schönschreiben soll. Das Geld ist knapp, die Kinder sind aus dem Haus, liegen ihm aber immer noch auf der Tasche und seine Frau will das letzte Band zerschneiden, das sie noch verbindet. Die Nachforschungen über Hamish Melville bieten eine willkommene Abwechslung. Ironischerweise bringt gerade sein Nachfolger den Stein ins Rollen: er weiß, wo Melville zu finden ist. So findet sich Kevin in Indien wieder und macht sich auf das Abenteuer seines Lebens.
The truth ist die Geschichte eines Mannes, der einen viel zu schlechten Eindruck von sich hat. Kevin ist der ewige Pessimist, dabei hält ihn sein Umfeld für einen wunderbaren Menschen. Naja, vielleicht nicht Krys, sonst hätte sie ihn nicht verlassen. Aber auch sie mag ihn noch und wünscht sich seinen Segen für ihre neue Beziehung.
Die Suche nach Hamish führt Kevin nach Indien, wo Melville gegen den Bau einer Fabrik im Dschungel kämpft. Aber ist der Fortschritt wirklich so schlecht? Macht er die Armen wirklich noch ärmer und die Reichen noch reicher? Kämpft Melville vielleicht einen Kampf, der den Menschen, denen er helfen will eher schadet? Dieser Gedanke geht nicht nur Kevin durch den Kopf.
Beim Lesen musste ich nicht nur einmal an die Reiseerzählungen Palins denken. Kevin macht ähnliches durch wie sein geistiger Vater. Trotzdem ist The truth unabhängig von diesen Erzählungen. Es ist die Geschichte eines Mannes, der endlich wieder sein Leben in die Hand nimmt und mit fast 60Jahren endlich das tut, was er schon immer tun wollte. Es ist eine ruhige Geschichte, aber sie zieht einen in ihren Bann.
Liebe Grüße
Kirsten