Hallo ihr Lieben!
Eigentlich wollte ich nur kurz im Lesenacht-Thread über mein Buch erzählen, aber dann ist das ein bisschen ausgeartet und verdient schon einen eigenen Thread - zumal die Rezi hierzu nicht mehr lange auf sich warten lässt.
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Inhalt:
Koschei der Todeslose ist für die russischen Volkssagen was Teufel oder böse Hexen für die europäischen Kultur sind: eine bedrohliche Gestalt, der Bösewicht zahlloser Geschichten, die von Generation zu Generation übermittelt werden. Doch Koschei wurde noch nie durch die Augen einer Catherynne Valente gesehen, die das Volksmärchen modernisiert und ins zwanzigste Jahrhundert versetzt hat.
Deathless ist aber kein trockener, historischer Roman. Das Buch strahlt als sich die junge Marya Morevna von einem klugen Kind der Revolution in Koscheis schöne Braut verwandelt. Auf dem Weg dorthin begegnen uns Stalinistische Hauselfen, magische Questen, Geheimnisse und Bürokratie sowie Spiele um Macht und Lust. In Deathless trifft magische Geschichte auf tatsächliche Geschichte, Revoltion auf Mythologie und die Liebe auf den Tod, und erwechen so einen russischen Mythos zu neuem Leben.
Meine Meinung bisher...
Nach den ersten vier Kapiteln kann ich bereits wieder schwärmen. Ich habe ja genug kundgetan, wie sehr mir die Fairyland-Bücher von Cat Valente gefallen haben und welche magische Feder die Dame zu führen scheint. Ihr Stil ist zauberhaft und tiefgründig zugleich.
Im ersten Kapitel sitzt die 8-jährige Marya am Fenster und beobachtet wie ein kleiner Vogel vom Baum fällt und sich in einen schönen jungen Mann verwandet - der prompt ihre älteste Schwester heiratet. In feinster Märchenmanier wiederholt sich dieses Spiel auch mit den zwei anderen Schwestern. Nur Marya bleibt zurück und muss sich fragen, ob alle Ehemänner einst Vögel waren, und ob es besser ist, den eigenen Mann in seiner "nackten" Vogelform zu kennen, bevor man ihn heiratet.
Ganz nebenbei ist Stalin an die Macht gekommen und Maryas Leben hat sich drastisch geändert. Alles gehört nun dem Volk, sogar Maryas Haus. Was bisher das Heim ihrer Familie war, wird nun mit 12 anderen Familien geteilt, deren Kinder alles andere als nett zur dunklen Marya sind.
Ich kann gar nicht sagen, wie bezaubert ich bin. Die Autorin schafft es irgendwie, traditionelle Märchen und moderne Sprache zu verbinden. Und was sich leicht liest, verbirgt immer Schichten über Schichten an Bedeutung. Ich bin so froh, diese Autorin entdeckt zu haben. Wenn sie so weitermacht, wird sie meine absolute Lieblingsautorin. Bisher hat sie noch nichts falsch gemacht, sondern zieht mich immer wieder in die Welten, die ihre unglaubliche Fantasie erfindet.