Mein erstes ausgelesenes Buch dieses Jahr
Nancy Krahlisch - Seemannsbraut
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Kurzbeschreibung:
Heribert ist Seemann, Nancy Landratte in Berlin. Oft sehen sie sich vier, sechs Monate lang nicht. Wenn Heribert durch Piratengewässer oder Sturmgebiete fährt, ist Nancy durchaus bang. Auch weil sie über Wochen nichts von ihm hört. Nein, alltäglich ist diese Beziehung nicht. Und was für Heribert und Nancy einfach Liebe ist, ist doch die vielleicht längste Fernbeziehung der Welt.
Handlung:
Also dieses Buch beschreibt die Fernbeziehung von Heribert und Nancy, Heribert ist Seemann und monatelang mit Containerschiffen im Ausland unterwegs und Nancy lebt und arbeitet in Berlin und lebt ihren Alltag großteils allein, den sie hier schildert. Bzw. auch wie sie sich kennenlernten, mitterweile sind sie 10 Jahre zusammen.
Das Buch umfasst einen Zyklus der Abwesenheit vom Wegfahren bis zum Wiederkommen. (Heribert ist immer 4 Monate auf See, dann 2 Monate zu Hause usw.) Zwischendurch sind immer wieder (Liebes-)Briefe von Heribert, in denen er den Alltag am Schiff beschreibt, was einen interessanten Einblick gibt und das ganze etwas auflockert.
Meine Meinung:
Ich habe in letzter Zeit mehrere Bücher über Schiffe, Segler, Surfer usw. gelesen, aber immer nur geschrieben von Leuten, die absolut begeistert vom Meer waren und von dem, was sie taten; dies ist das erste Buch das ich lese aus der Sicht der Daheimgebliebenen.
Das Buch ist gut geschrieben und liest sich flüssig. Es kommt auch in jedem Kapitel ein anderes Thema zur Sprache, also so viele Ereignisse, die so daherkommen - Hochzeiten, Geburtstage, Weihnachten, ... - das fand ich abwechslungsreich. Zwischendurch kommt immer wieder mal ein längerer Brief von Heribert, das ergab für mich ein abgerundetes Bild.
Die Autorin verschweigt aber auch nicht den Schmerz, den so eine Beziehung oftmals bringt, wenn sie einfach von ihm hören möchte oder er doch nicht heimkommen kann.
Mir tat sie schon teilweise ziemlich leid Das ständige Warten... Ich konnte mich gut hineinfühlen in das Geschehen. Bei einer "normalen" Fernbeziehung nimmt man ja doch an, dass bei bestimmten Situationen - z.B. Geburtstage, Feiertage - derjenige mal kommt. Bei dem Seefahrts-Beruf ist das aber irgendwie vorprogrammiert.
Allerdings zweifelte ich nicht an der Liebe der beiden, das kam schon gut rüber, dass da eine große Liebe da ist.
Und wenigstens ein Happy End!
Mich wunderte jedoch etwas, dass die Technik auf den Schiffen so ausgeprägt ist, dass es aber keinen richtigen Funk oder Satellit gibt wo man über Internet und Telefon länger kommunizieren kann? Briefe schreiben ist zwar schön, aber auch anstrengender als ein schnelles Mail oder Anruf.
Komischerweise hatte ich gerade in der Mitte des Buches einen Durchhänger, wo das Schiffstagebuch der Mitreise von ihr stand, obwohl ich vorher dachte, dass mich das am meisten interessieren würde... naja.
Mir gefiel das Buch gut, es ist eine schöne Liebesgeschichte und man lernt nebenbei auch einiges über das Nautik-Berufsbild (und auch, dass man mit diesem Beruf lange weg ist - man kann ja nicht eben mal nach Hause)! Auch die Briefe sind eine gute Abwechslung, mir gefiel der Schreibstil der Autorin sehr gut!
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick geben in das Buch und vielleicht kennt es ja noch wer!
Ich würds auf jeden Fall empfehlen.
Von mir gibts: