Richard Davidson - Warum wir fühlen, wie wir fühlen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.820 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jari.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Rückentext:

    Zitat

    Der renommierte Gehirnforscher Richard Davidson entschlüsselt das Geheimnis unserer Gefühle. Zusammen mit der Wissenschaftsjournalistin Sharon Begley stellt er ein faszinierendes Modell vom Ursprung, der Macht und der Formbarkeit unserer Emotionen vor. Ein spannendes Wissenschaftsbuch, das uns nicht nur erklärt, warum wir fühlen, wie wir fühlen. Es zeigt uns auch, wie ein kluger Umgang mit unseren Gefühlen gelingen kann.


    Ich habe bereits ca. 130 Seiten im Buch gelesen, seitdem liegt es angefangen bei mir rum. Diese Monatsrunde ist nun der perfekte Ansporn, es zu Ende zu lesen.


    Bisher hat Davidson vor allem davon berichtet, wie er dazu kam, sich intensiv mit den Gefühlen zu beschäftigen. Noch vor 30, 40 Jahren wurden Gefühle eher stiefmütterlich angesehen, man beschäftigte sich auch nicht wirklich mit ihnen. Davidson gefiel das nicht, das Thema packte ihn und er begann, sich mit dem Ursprung unserer Gefühle auseinanderzusetzen. Obwohl er anfangs nur belächelt wurde.


    Dies war zwar alles recht interessant, aber ich hibbelte darauf, endlich die Fakten zu erfahren.


    Dann gibt es noch einen grossen Test, um heruaszufinden, welchen Gefühlstypen man entspricht. Aber ich habe ihn nicht ausgefüllt, weil ich die meisten Fragen gar nicht beantworten konnte...


    Was ich bisher interessant fand, ist der Fakt, dass Menschen, die über eine erhöhte Amygdala-Aktivität verfügen, es schwerer haben, negative Emotionen zu verarbeiten. Ausserdem gibt es eine Masse zwischen der Amygdala und dem präfrontalen Kortex in unserem Gehirn und je mehr man von dieser Masse man besitzt, desto "dickhäutiger" ist jemand. Ich hätte gerne etwas mehr von dieser Masse...
    Auch der Fakt, dass die Verbindung zwischen Hippocampus und den einzelnen Gehirnarealen sich dafür verantwortlich zeichnen, wie sensibel wir auf unser Umfeld reagieren, faszinierte mich. Je stärker der Hippocampus (ich fand das Wort schon immer witzig) mit den anderen Arealen in Kontakt ist, desto sensibler ist man auch für die feinen Dinge im zwischenmenschlichen Bereich.


    Nun liegen noch 250 Seiten vor mir und ich bin gespannt, was ich noch alles erfahren werde (und ob ich es schaffe, das Buch zu Ende zu lesen!) :lesen:

    //Grösser ist doof//

  • Gestern habe ich noch ca. 10 Seiten im Buch gelesen. Da es ein Sachbuch ist, auch wenn es nicht mit Fachausdrücken um sich wirft, kann man es nicht so einfach durchlesen wie einen Roman.


    Neu waren folgende Punkte:


    Der Inselkortex im Gehirn empfängt die Signale unserer Organe. Je aktiver der Austausch ist, desto besser ist unsere Selbstwahrnehmung UND: desto besser nehmen wir auch unsere eigenen Emotionen und die anderer wahr.
    Ach ja: Es gibt ja jene Leute, die sagen, sie fühlen nur selten Angst oder Stress. Davidson hat belegt, dass ihr Körper diese Emotionen wahrnimmt, jedoch ist die Selbstwahrnehmung bei diesen Leuten sehr gering. Sie realisieren einfach nicht, dass sie gestresst sind. Was nichts daran ändert, dass ich noch immer neidisch auf solche Leute bin :redface:


    Weiter hat Davidson positive und negative Gefühle analysiert. Dabei fand er heraus, dass Depressive nicht grundsätzlich keine positiven Emotionen entwickeln. Sie können diese bloss nicht so lange halten wie gesunde Menschen.


    Der Nucleus accumbens bildet mit dem präfrontalen Kortex das Belohnungssystem. Tun wir etwas Gutes, tauschen sie sich aus und wir fühlen uns glücklich. Je aktiver dieser Austausch ist, desto positiver ist die Grundeinstellung der Person.


    Unser Gehirn funktioniert wie die Buchhaltung: Alles dreht sich um Aktiven und Passiven :breitgrins:

    //Grösser ist doof//


  • Dann gibt es noch einen grossen Test, um heruaszufinden, welchen Gefühlstypen man entspricht. Aber ich habe ihn nicht ausgefüllt, weil ich die meisten Fragen gar nicht beantworten konnte...


    Was für seltsame Fragen sind das denn?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Was für seltsame Fragen sind das denn?


    Dinge, wie "Wenn ich ich mit anderen unterhalte, schnappe ich oft subtile nonverbale Hinweise für ihre emotionalen Befindlichkeiten wie Unwohlsein oder Ärger auf, noch bevor sie solche Gefühle verbal zum Ausruck bringen."


    Anfangs gab ich mir noch Mühe, mich in alle Situationen hineinzuversetzen, aber nach der x-ten Frage surrte mir der Kopf und ich weiss bei vielen Fragen wirklich nicht, ob es nun ein "ja" oder ein "nein" ist. Vielleicht ist jedoch bloss meine Selbstwahrnehmung gestört :zwinker:

    //Grösser ist doof//

  • Huch, das wäre mir jetzt auch etwas zu kompliziert ausgedrückt. Nicht, dass ich es nicht verstünde, wenn ich mir Mühe gebe, aber die Lust würde mir garantiert vergehen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Huch, das wäre mir jetzt auch etwas zu kompliziert ausgedrückt. Nicht, dass ich es nicht verstünde, wenn ich mir Mühe gebe, aber die Lust würde mir garantiert vergehen.


    Genauso erging es mir auch. Der Test ist ja nicht eben kurz :zwinker: Deshalb habe ich es sein gelassen.

    //Grösser ist doof//

  • Heute habe ich wieder einige Kapitel im Buch geschafft. Für ein Sachbuch liest es sich wirklich gut, auch wenn mich manche Dinge oft nicht wirklich interessieren :eis:


    Das fünfte Kapitel war sehr interessant. Davidson zeigt auf, dass unsere Gene gar nicht fix und starr sind, wie bisher immer angenommen. Mehrere Studien über mehrere Jahre haben gezeigt, dass unsere Gene zwar den "Grundstock" bilden, den wir von unseren Eltern erben. Unser Umfeld dann aber bestimmt, ob gewisse Gene aktiv werden oder inaktiv sind.


    Interessant fand ich die Erwähnung einiger Tests an Ratten. Es gibt Ratten, die sind selbstbewusst und ruhig, und manche, die sind schüchtern und ängstlich. Bisher nahm man an, dass selbstbewusste Mütter selbstbewusste Jungen aufziehen und umgekehrt. Doch nachdem die Erfahrungen gezeigt haben, dass Gene nicht starr sind, tauschte man Jungtiere aus. Jungen von selbstbewussten Müttern wurden unter der "Fürsorge" von ängstlichen Müttern, die ihre Kinder weniger lecken und pflegen, zu ängstlichen Ratten. Und umgekehrt.


    Auf den Menschen bezogen gibt es folgenden Test: Geht man davon aus, dass Veranlagungen starr sind, wird aus einem ängstlichen Kind ein ängstlicher Erwachsener. Also beobachteten Davidson & Co. mehrere Kinder im Alter von 3, 7 und 9. Die Kinder wurden auf unterschiedliche Arten getestet und in "schüchtern", "neutral" und "neugierig" kategorisiert.
    Dabei stellte sich über die Jahre heraus, dass Kinder, die mit 3 schüchtern waren, mit 9 zu den neugierigen gehörten und Kinder, die früher offen auf Fremde zugingen, durch negative Erfahrungen (Tod, Schmerz) ruhig und zurückgezogen wurden.


    Sowas Ähnliches gibt es auch noch mit Straftätern, aber alles muss ich hier ja nicht niederschreibseln :smile:


    Das sechste Kapitel interessierte mich dagegen weniger. Es geht um die Kraft von positiven Emotionen und das meiste davon ist mir unterdessen bekannt.


    Morgen les ich aber wieder etwas in Richtung Roman :zwinker:

    //Grösser ist doof//

  • Heute habe ich im Buch die ersten Seiten von Kapitel 7 gelesen. Hier beschäftigt sich der Autor mit den Themen "normal" und "abnormal".
    Zuerst erklärt er die Begriffe und begibt sich dann zum Thema "Autismus".


    Bisher sagte man, dass bei Autisten der fusiforme Gyrus, ein Bereich im Gehirn, der nur dazu da ist, um Gesichter wahrzunehmen, gestört ist. Aber Wunderkind Davidson konnte auch wieder wieder beweisen, dass das so eigentlich nicht stimmt (im Buch klingt es, als hätte er jede Annahme der Gehirnforschung wiederlegt :rollen:).


    Davidson fand heraus, dass der Gyrus bei den Autisten nicht gestört ist, sondern weil er keine Signale empfängt. Ausserdem ist bei den Autisten die Amygdala aktiver, die ja bekanntlich die Angst steuert.


    Hurra, der Tag ist gerettet!


    Weiter geht es mit den Depressiven, die, wie Davidson bereits erwähnte, Glücksgefühle nicht lange speichern können. Das Glückszentrum ihm Hirn von Depressiven springt zwar an, fällt dann aber rasch in den Leerlauf. Auch etwas, das Davidson herausfand und seine Kollegen widerlegen konnte.


    Im nächsten Unterkapitel machen wir dann mit den ADHS-Kindern weiter :eis:

    //Grösser ist doof//

  • Schneller als erwartet habe ich das Buch zu Ende gelesen. Das liegt jedoch hauptsächlich daran, dass in den letzten Kapiteln eigentlich nichts mehr angesprochen wurde, das mich interessierte. Nach dem ADHS kamen dann noch die Buddhisten und ganz zum Schluss Tipps und Tricks wie man seinen emotionalen Typ verändert. Aber da ich den Test nicht gemacht habe, nutzen mir auch diese Hilfestellungen nix.
    Rezi folgt :winken:

    //Grösser ist doof//

  • Inhalt:


    Warum fassen einige Menschen Dinge anders auf als man selbst? Warum gehen manche Menschen einfach über Kritik hinweg, während andere gar nicht damit umgehen können? Wie kommt es, dass manche Leute extrovertiert und manche introvertiert sind? Die Antwort liegt in unserem Gehirn...


    Meine Meinung:


    Richard Davidson ist einer der renommiertesten Gehirnforscher unserer Zeit. Schon zu Beginn seiner Laufbahn beschäftigte er sich mit dem Einfluss des Gehirns auf unsere Gefühle und umgekehrt.


    Nun hat er zusammen mit Sharon Begley, einer berühmten Wissenschaftsjournalistin, das Buch "Warum wir fühlen, wie wir fühlen" veröffentlicht, um seine Ergebnisse auch der breiten Masse zugänglich zu machen.


    Davidson hat sechs emotionale Stile herauskristallisiert, die jeder Mensch in sich vereint und auf welchen unsere Gefühle und emotionalen Reaktionen beruhen. Er erklärt diese Stile und auch, wie es dazu gekommen ist, dass er auf diese gestossen ist. Als Wissenschaftler belegt er seine Thesen mit Forschungsergebnissen aus vielen Jahren der Forschung.


    Ich las das Buch, weil mich das Thema schon lange interessiert. Ja, wieso fühlen wir nun einmal so, wie wir fühlen? Wieso empfinde ich Kritik rasch als persönliche Beleidigung und bin dann den ganzen Tag mies drauf? Wieso werde ich wütend, wenn ich von Ungerechtigkeit gegenüber Mitmenschen erfahre?


    Auf diese Fragen und noch einige mehr bietet Davidson eine Antwort. Da ich jedoch bloss auf Fakten aus war, musste ich mir diese zusammensuchen. Denn das Buch ist zeitgleich auch eine Biografie von Davidsons Leben und seiner Laufbahn als Gehirnforscher. Dies mag sehr interessant sein, vor allem, wenn er von seinen Tätigkeiten und den unterschiedlichen Arten berichtet, durch die er auf seine Ergebnisse stiess. Doch ich für meinen Teil wollte bloss Antworten auf meine Fragen, die ich zum Glück auch erhielt.


    Das Buch beinhaltet einen Test, um seinen eigenen emotionalen Stil herauszufinden. Jedoch gab ich den Test rasch wieder auf. Zu viele Fragen, die ich einfach nicht mit "ja" oder "nein" beantworten konnte, zu viele Szenen, die ich bisher noch nicht erlebt habe. Zum Glück kenne ich mich unterdessen gut genug, um auch so zu wissen, dass meine Resilienz (Abwehr) nicht zum besten steht.


    Zum Schluss geht der Autor noch auf einige Spezialfälle ein, z.B. ADHS und Meditieren. Diese Themen übersprang ich, sodass ich das Buch rasch durch hatte. Wie gesagt, ich habe Informationen gesucht und gefunden, dann muss ich mich nicht noch 50 Seiten mit Meditationen und Davidsons Reisen nach Asien beschäftigen.


    Abschliessend kann man übrigens noch erfahren, wie man mit seinem emotionalen Stil umgeht und wie man Einfluss darauf nehmen kann, alles etwas positiver zu sehen. Denn, das hat Davidson belegt, unser Gehirn ist nicht festgefahren, sondern formbar. Höchste Zeit, dass wir dies für uns nutzen!


    Fazit:


    Ein dank Sharon Begley gut lesbares Buch für alle, die sich mit dem Gehirn und vor allem auch mit ihren Gefühlen auseinandersetzen wollen.
    PS: Richard Davidson scheint ein wahres Wunderkind der Gehirnforschung zu sein...


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    4ratten

    //Grösser ist doof//

  • Danke für diese schöne Rezension, Jari, das Buch wandert gleich auf meine Wunschliste. :winken: