Florian Illies - 1913

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    Ich bin ein wenig erstaunt, dass dieses Sachbuch in einem solchen Forum noch nicht mit einer Rezi auftaucht, vielleicht habe ich ja aber auch nicht richtig gesucht, dann bitte an die Moderatorinnen, meinen Beitrag an geeigneter Stelle anzuhängen.

    Wie es seit einigen Jahren sehr beliebt ist, suchen Jubiläumsjahre ihre Autoren für Jubiläumsbücher, so wie ich gestern in einer Buchhandlung gleich zwei unterschiedliche Büchern zum Jahr 1923 gefunden habe.

    So hat auch Florian Illies 2012 einen der ersten Bände dieser Art veröffentlicht und uns den Gipfel einer der kreativsten Epochen der europäischen und nordamerikanischen Kultur ins Gedächtnis zurückgebracht.

    Geordnet nach Monaten erzählt Illies im feuilletonistischen Stil von den Ereignissen im internationalen Kulturleben 1913 und den Befindlichkeiten seiner Protagonist*innen. Aber auch die Politiker der dasigen und künftigen Geschehnisse finden Beachtung.
    Höhepunkt des Expressionismus, Futurismus und Kubismus in Kunst, des ersteren auch in der Literatur; Europas Monarchen als lächerliche Jäger vor zusammengetriebenem Wild, eine schöne Metapher für den kommenden Weltkrieg, unglückliche Liebesgeschichten wie die zwischen Franz Kafka und seiner Felice Bauer, Oskar Kokoschka und Alma Mahler, Else Lasker -Schüler und Gottfried Benn und die Genialität, die dennoch oder gerade deshalb daraus floss, all dies stellt Illies nebeneinander und schafft dennoch ein sich gegenseitig bedingendes Bild dieses pulsierenden Jahres.


    Das Feuilletonistische lässt mich manchmal hinterfragen, wie viel davon Geschichte und wie viel der Autor sind, aber es wirkt auch durchaus authentisch und quellentreu, so dass man Geschehen und Meinung, wenn man sich eingelesen hat, gut voneinander trennen kann.

    Ein tolles Buch für alle Kulturinteressierten, das mir viele Wiederbegegnungen beschert, mich auf alte Interessen gestoßen, aber auch für Neuentdeckungen begeistern konnte.

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    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.