Das Duell - FAZ gegen SZ

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 6.365 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klassikfreund.

  • Hallo,


    ich habe mir ein kleines neues Projekt überlegt. Es hat den reißerischen Titel "Das Duell", da auch Literaturschock nicht umhinkommt, sich um neue Leserschichten zu bemühen, um den späteren Börsenwert hochzutreiben und somit einen Börsengang zu ermöglichen.


    Ich beschränke mich auf ausschließlich buchrelevante Beiträge und bewerte folgende Kategorien:


    1. Anzahl buchrelevanter Artikel
    a. Anzahl Rezensionen
    b. Anzahl weiterer Artikel wie Autorenportraits, Buchmarkt etc.
    2. Anzahl von mir gelesener Artikel. Mir ist natürlich bewusst, dass das ein rein subjektives Kriterium ist.
    3. Verständlichkeit der Artikel
    4. Inhaltliche Tiefe und Breite der Artikel


    Für jede Kategorie gibt es maximal einen Punkt. Ich lese nun die folgenden neun Ausgaben, das Duell dauert also bis nächsten Samstag.


    Wie immer freue ich mich auch über Eure Kommentare. Fehlt Euch noch eine Bewertungskategorie?


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Deine Ideen sind einfach herrlich! :klatschen: Ich freue mich jetzt schon auf deine Beiträge!

    //Grösser ist doof//

  • Hier mal die Auswertung zur FAZ vom Donnerstag, 04. April


    1. Anzahl buchrelevanter Artikel


    a. 3 große Rezensionen zu Sachbüchern, 2 kleine Rezensionen, im Reiseteil 1 Bildband und 4 Reiseführer
    b. 1 Autorenportrait


    2. Was ist interessant?


    Das Feuilleton spendiert im Aufmacher 4 komplette Spalten dem "Bilderbuchkünstler der Extraklasse" Peter Schössow. Er ist 1953 in Hamburg geboren und lebt dort immer noch. Von ihm ist gerade "Der arme Peter" nach Heinrich Heine erschienen, bei dessen Arbeit der Autor auf eine Hundertstundenwoche gekommen ist. Der Autorenbesuch gibt einen flüchtigen Einblick in das Leben des Schriftstellers uund beleuchtet zugleich sein bedeutendes Bilderbuchwerk, welches mit allen möglichen Preisen ausgezeichnet wurde. "Schössow ist der Gerhard Richter des Bilderbuchs." Ein viel größeres Kompliment kann man wohl kaum bekommen. Als Meisterwerk wird "Meehr!!" gepriesen, das 1999 zunächst als Pixi-Buch erschienen ist und erst später als eigenständiges Werk groß herausgekommen ist. Schade, gerade für letzteres Werk sind meine Kinder schon zu alt, 3 bis 6 Jahre ist die Altersempfehlung vom Verlag und ein erstes Hineinblättern ins Buch bestätigt mir dies. Auch für "Die Sendung mit der Maus" wurden Storys illustriert, daraus hervorgegangen ist beispielsweise das Buch "Ich, Kater Robinson" und "Baby Dronte".


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    Fast 5 Spalten werden der Biografie "Du graue Stadt am Meer" über Theodor Storm von Jochen Missfeldt gewidmet. Missfeldt ist selber Schriftsteller und sein erzählerisches Können kommt diesem Buch zugute. Das Ergebnis der Recherchen ist beeindruckend, so der Rezensent Walter Hinck, "über ganze Abschnitte des Buches hinweg gelingt die Rekonstruktion fast eines jeden Tages im Leben Storms." Und das Fazit lautet: "Man kann voraussagen, dass für lange Zeit viel Temperament und Wissen nötig sein werden, um den Wettstreit mit Missfeldts Biographie aufzunehmen. Sie ist eine wahre Storm-Enzyklopädie, schwungvoll erzählt."


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    Als kleine Rezension am Rande ein illustriertes Buch aus dem Insel-Verlag. Jean Paul - Des Feldpredigers Schmelzle Reise nach Flätz. Jean Paul zeigt in dem Buch, wie ein hypochondrischer Charakter sich für seinen kurzen Trip wie für eine Weltreise rüstet und sich zudem stets gegen alles Unheil wappnet.


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    Im Sachbuchteil dann zwei englischsprachige Biografien über den Mathematiker Henri Ponicáre, denen jedoch nur Mathematker etwas abgewinnen können.


    Im Reiseteil eine kleine Besprechung zu einem wunderbaren Buch über italienische Kaffeehäuser. "Der Band macht Laune - auf Kaffee und mehr."


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    3. Alle Artikel gut lesbar.


    4. Viele Detailinfos in den Rezensionen.


    Später folgt die Auswertung zur SZ, die FAZ hat heute aber stark vorgelegt.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Hier folgt noch die SZ.


    1. Umfang


    2 Bücher im Feuilleton, 1 Buch im politischen Teil, im ebenfalls beiliegenden Reiseteil kein Buch.


    1 Punkt für die FAZ.


    2. Relevanz


    Weder das Buch von Hans Dietrich Genscher noch der Roman "Dichterliebe" von Petra Morsbach wecken mein Interesse. Dann gab es noch einen Gesprächsband mit Georges Bataille.


    Punkt für die FAZ.


    3. Verständlichkeit


    Um diese beurteilen zu können, musste ich die Buchrezensionen lesen. Beide Rezensionen sind gut geschrieben.


    Für beide einen Punkt.


    4. Informationsgehalt.


    Ebenfalls für beide einen Punkt.



    Und damit ergibt sich folgender Punktestand nach Tag 1:


    Kategorie FAZ SZ
    Umfang

    1

    0

    Relevanz

    1

    0

    Verständlichkeit

    1

    1

    Informationsgehalt

    1

    1

    Gesamtpunkte

    4

    2


    Auch wenn die SZ nun hinten liegt, im übrigen Zeitungsteil fällt sie durch ihre "Aufgeräumtheit" auf, das gefällt mir sehr gut. In der FAZ gab es heute jedoch im Wirtschaftsteil einen Artikel über den Pinselhersteller "DaVinci", geschrieben von einem Schüler, der mir ausgesprochen gut gefallen hat. Die SZ setzt einen Artikel über das Unternehmen Moleskin (die mit den Notizbüchern) dagegen. Dennoch geht der Relevanzpunkt der übrigen Zeitung heute ebenfalls an die FAZ. Natürlich außerhalb dieses Wettbewerbs.


    Hat eigentlich schon mal jemand von Euch Zeitungen systematisch verglichen oder abonniert jemand sogar mehr als eine Tageszeitung?


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Ich schließe mich mal an! :popcorn:


    Ich bin auch schon gespannt auf deine weiteren Beiträge. Ich bekomme im Moment die SZ auch täglich zugeschickt, aber ich habe noch nicht mal die Ausgaben vom Osterwochenende ganz durchgeblättert :rollen:. Toll wenn jemand einem die "Arbeit" abnimmt und die buchrelevanten Themen rausfiltert :klatschen:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen


  • Hat eigentlich schon mal jemand von Euch Zeitungen systematisch verglichen oder abonniert jemand sogar mehr als eine Tageszeitung?


    Ich hatte in der Schule als Projektarbeit das Thema BILD - zählt das? :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Hat eigentlich schon mal jemand von Euch Zeitungen systematisch verglichen oder abonniert jemand sogar mehr als eine Tageszeitung?


    Ich habe mehrere Jahre zwei Tageszeitungen gelesen. Eine lokale und die taz. Da lagen immer Welten dazwischen. Und das war irgendwann auch der Grund die lokale Tageszeitung abzubestellen - den Mist konnte ich mir nicht mehr antun. :rollen:

    Gruß suray

  • @klassikfreund
    In der Schule war das mal ein Thema, das ist aber schon sehr lange her. Aber eigentlich ist das wirklich eine gute Idee, vor allem dann wenn man sich noch nicht richtig für eine entscheiden kann.

  • Bei uns gab es das mal in der 3. oder 4. Klasse. Da musste aber nicht ein Schüler mehrere Zeitungen vergleichen, sondern immer nur eine genau studieren und seine Beobachtungen den anderen mitteilen. Den Vergleich erstellten dann alle Schüler gemeinsam. Die Zeitung meiner Wahl war ebenfalls BILD. Die war schneller gelesen als die örtliche Zeitung.


    In der 8. Klasse hatten wir nochmals ein ähnliches Projekt. Das Tollste dabei war, dass jeder Schüler auch selbst ein Layout erstellen sollte. Das hat einen Riesenspaß gemacht.

  • Tag 2 des Duells zwischen FAZ und SZ.


    1. Umfang


    Die SZ kommt heute umfangreich daher:
    a. 3 Rezensionen, 2 Kinderbuchtitel
    b. 1 Artikel über die Kinderbuchmesse in Bologna


    Die FAZ hat
    a. 2 großen Rezensionen, 3 kleine
    b. 2 Artikel, einen zum Tod der Schriftstellerin Ruth Prawer-Jhabvala, einen zu Handschriften von Nietzsche und Thomas Mann in Weimar


    Für jeden einen Punkt.


    2. Relevanz


    Heute nun also die SZ mit Jochen Missfeldts Biografie über Theodor Storm. Ein "kluges, feinfühliges, sprachlich elegantes und außerordentlich gut lesbares Buch". Wie die FAZ wird das Buch hoch gelobt und doch gibt es eine einzige Kritik, die Werke kommen etwas zu kurz und eine Werkanalyse stellt der Band nun nicht dar. Die Besprechung zitiert beispielhaft sprannende Geschichten aus dem Leben von Storm, darunter die sogenannte Strumpfbandaffäre. Storm erleidet einen Nervenzusammenbruch, nachdem seine Frau die Strumpfbänder, die er ihr geschenkt hat, bei einer gynäkologischen Untersuchung trägt. Auch die unterschiedliche Behandlung des männlichen und weiblichen Nachwuchses wird thematisiert. Und so kann eine solche Biografie auch als Sachbuch über die dargestellte Zeit gelesen werden.


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    Weiter geht es mit einem Buch, welches auch schon in der FAZ vorgestellt wurde. Der Bildband von Renate von Mangoldt mit Schriftstellerfotografien. Die kurze Besprechung bringt es auf den Punkt und zeigt was man als Leser erwarten kann, neben dem frühen Grass von 1962 bis zum späten Handke 2010 Weltliteraten wie Achebe, Pasolini, Naipaul, Walcott und Kertész.


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    Der Essayband von Thomas Stangl "Reisen und Gespenster" interessiert mich weniger.


    Aber die Kinderbücher. Groß besprochen wird ein Kindercomic ab 6 Jahren von Luke Pearson "Hilda und der Mitternachtsriese", der bei renommierten Comic-Verlag Reprodukt erschienen ist.


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    Für meine Kinder interessanter ist die kleine Besprechung über "Wolfi, der Musketier" mit einer beigelegten CD mit wunderbaren Zungenbrecher-Liedern "Schnaddeldudeldideldudeldadeldudap". Ein Zebra sorgt in 246 Strophen für Spaß. Ein Zebra ist das schönste Tier der Welt, das jedem mit Geschmack sofort gefällt. Siehst du des Zebras Streifen wird Liebe dich ergreifen. Ab 4 Jahre.


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    Die FAZ bespricht heute groß zwei Romane. Amélie Nothomb "So etwas wie ein Leben" und Marie Darrieussecq "Prinzessinnen".


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    Beide Bücher interessieren micht nicht, mal schauen, ob man von der Französin Darrieussecq noch etwas hören wird, denn wenn sie mit der Bildunterschrift "Auch Frankreich hat jetzt seine Feuchtgebiete" beworben wird, dann dürfte die Zielgruppe des Buches auf Frauen ausgerichtet sein. Männer suchen den Gral, Frauen suchen den G-Punkt. Diese kurze Textstelle bringt der Rezensent zur Abschreckung, glaube ich jedenfalls.


    Interessanter eine kleine Besprechung zu Wolfgang Röd "Heureka! Philosophische Streifzüge im Licht von Anekdoten." bei C.H. Beck. Ein Buch mit knappen Essays, in denen die Jahrhunderte schnell durchschritten werden, behandeln ihre Gegenstände ausschnitthaft doch fast schulhaft. Als Einstieg wird es aber dann doch empfohlen.


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    Der Punkt geht heute klar an die SZ.


    3. Verständlichkeit


    Ich kann nun die Storm-Besprechungen direkt miteinander vergleichen und die SZ findet den verständlicheren Ton. Daher geht der Punkt heute an die SZ.


    4. Informationsgehalt


    Hier Punkte an beide.


    Damit ergibt sich folgender Gesamtstand nach Tag 2:



    Kategorie FAZ SZ
    Umfang

    2

    1

    Relevanz

    1

    1

    Verständlichkeit

    1

    2

    Informationsgehalt

    2

    2

    Gesamtpunkte

    6

    6


    Damit steht es nach Tag 2 unentschieden. Morgen geht es mit der großen Samstagsausgabe weiter. Die SZ punktet ím übrigen Teil heute mit dem beigelegten Magazin, m.E. aber thematisch nicht so interessant und dem zweiten Teil einer Serie über die Steueroasen, die sehr gut aufgemacht ist.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Tag 3-


    1. Umfang.


    In der FAZ heute eine Gedichtinterpretation, 3 Kinderbücher, 1 Sachbuch, 3 belletristische Werke, 1 Artikel zu Bibliotheken im Internet, 1 Artikel zum Tod des Literaturkritikers Rolf Michaelis und noch 1 Artikel im Kunstmarkt mit Autographen und Schillers Weste (taxiert auf 35 Tausend Euro). Vielmehr geht nicht.


    Die SZ bringt eine halbe Seite, keine einzige Rezension und noch einen Artikel im Wirtschaftsteil. Es ist mir in den letzten Wochen im Perlentaucher schon aufgefallen, dass die SZ am Samstag keine Bücher mehr bespricht, sondern eher Reportagen oder Übersichtsartikel bringt.


    So geht der Punkt an die FAZ.


    2. Relevanz


    In der Frankfurter Anthologie ein Gedicht von Elisabeth Kulmann - nie gehört. "Gekämpft hat meine Barke". Sehr starker Text, schön interpretiert von Marie Luise Knott. Da der Text gemeinfrei ist, darf ich ihn abtippen, die erhellende Interpretation muss ich Euch vorenthalten. Als sie im 1825 im Alter von 17 Jahren verstarb, war sie bereits eine kleine Legende.


    Gekämpft hat meine Barke

    Gekämpft hat meine Barke
    Mit der erzürnten Flut.
    Ich seh' des Himmels Marke,
    Es sinkt des Meeres Wut.

    Ich kann dich nicht vermeiden,
    O Tod nicht meiner Wahl!
    Das Ende meiner Leiden
    Beginnt der Mutter Qual.

    O Mutterherz, dich drücke
    Dein Schmerz nicht allzu sehr!
    Nur wenig Augenblicke
    Trennt uns des Todes Meer.

    Dort angelangt, entweiche
    Ich nimmer mehr dem Strand,
    Seh' stets nach dir und reiche
    Der Landenden die Hand.


    Auf der Kinderbuchseite die Neuauflage eines Kinderbuches nach 50 Jahren. Celestino Piatti: Eulenglück. Der dazugehörige Text stammt gar aus dem Jahr 1895 von einem Holländer.


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    Bei den Romanen ein Suhrkamp Buch. Ulrike Edschmid "Das Verschwinden des Philip S." Im Mai 1975 wurde Werner Sauber (im Roman ist das Philip S) auf einem Parkplatz in Köln erschossen. Diese Geschichte dieses realen Menschen wird nun von Edschmid verarbeitet, es ist eine autobiografische Erzählung. Da es der Autorin jedoch um grundlegende Wahrheiten geht, hat sie über ihr Buch "Roman" geschrieben, auch wenn viele Details so auf Internetseiten schon vor Veröffentlichung des Buches nachzulesen sind. Es ist eine Geschichte der 68er Studentenbewegung.


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    Als Klassiker wird ein Band der Historisch-Kritischen Edition von E.T.A. Hoffmann ausfürhlichst besprochen. "Der Sandmann", versehen mit einem sorgfältigen Nachwort. Laut Amazon ist das Buch bereits im November 2011 erschienen, da kommt die Besprechung reichlich spät.


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    Am Samstag liest man so was durchaus, in der Woche hätte ich es nur überflogen. Wirklich interessant ist das dritte Buch, welches leider nur wenig Platz bekommt und in einem unbekannten Verlag "edition fünf" erscheint. Marchesa Colombi "Ein Bräutigam fürs Leben" stammt aus dem Jahr 1885 und sie schreibt über einen Leben einer Frau in der Provinz.


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    Nur ein sehr kleiner Artikel über ein Internetportal, mit dem ein Verbund US-amerikanischer Bibliotheken der Konkurrenz von Google ein Gegengewicht schaffen will. Die Bestände der teilnehmenden Bibliotheken sollen für jedermann auf der Welt verfügbar gemacht werden.


    Rolf Michaelis war 13 Jahre lang Literaturchef der ZEIT, nun ist er im Alter von 79 verstorben.


    Was setzt die SZ noch dagegen? Sie hat nur ganze zwei Artikel, die sie anbietet. Der erste handelt auf einer halben Seite über Jean Paus und wurde vom Literaturwissenschaftler Heinz Schlaffer verfasst. Ganz interessant gemacht, so wird sein Verhältnis zu den anderen Schriftstellergrößen der Zeit erläutert. Die "Flegejahre" werden nebenbei als bester Roman von Schlaffer gesehen.


    Im Wirtschaftsteil dann ein Bericht über das Erlanger Unternehmen Möbius und Ruppert, die heute noch mit 60 Mitarbeitern Anspitzer in Deutschland herstellen! Kaum zu glauben, da die großen Schreibgerätehersteller schon lange in China produzieren lassen. Auch der Autor David Rees mit seinem Buch "Die Kunst, einen Bleistift zu spitzen" schwört auf Produkte des Hauses, die aber in den USA unter anderem Markennamen verkauft werden und somit auch in der deutschen Übersetzung vollkommen untergehen. Auch Erlangen als Ort ist nicht erwähnt. Das zeigt, wie ärgerlich dieses Buch in gewisser Weise ist, aber auch das eine stärkere Markenbildung dem Familienbetrieb gut getan hätte.


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    100% Relevanz für die SZ, daher bekommt sie den Punkt.


    3. Verständlichkeit


    Der Jean Paul Artikel könnte klarer formuliert sein, die Interpretation des Gedichtes sehr gut, daher der Punkt heute an die FAZ.


    4. Inhaltliche Tiefe


    Die FAZ betont die falschen Themen, die SZ bringt kaum etwas, was man hier bewerten kann. Daher für niemanden einen Punkt.


    Damit ergibt sich folgender Gesamtstand nach Tag 3:



    Kategorie FAZ SZ
    Umfang

    3

    1

    Relevanz

    1

    2

    Verständlichkeit

    2

    2

    Informationsgehalt

    2

    2

    Gesamtpunkte

    8

    7


    Montag geht es weiter.


    Gruß, Thomas

  • Thomas
    Wahnsinn, diese Elisabeth Kulmann muss ja wirklich ein Allrountgenie gewesen sein, zumindest laut Wikipedia hat sie mehrere Sprachen gesprochen. (Gut ich habe kaum Informationen gefunden wer weiß also wie gut genau)
    Das Gedicht gefällt mir sehr. Wahnsinn das dies von einem so jungen Mädchen geschrieben wurde.

  • Das Gedicht ist wirklich stark und dabei war sie noch so jung, ein richtiges Genie!
    "Eulenglück" gehe ich mir jetzt mal genauer anschauen, das könnte etwas für meine Eulensammlung sein :herz:

    //Grösser ist doof//

  • Vielen Dank für Eure Kommentare. Sie haben mich dazu bewegt, das Gedicht nochmal und nochmal zu lesen. Von Mal zu Mal finde ich es besser. Die FAZ hat mir diese wunderbare Lyrikerin nahegebracht. Daher bekommt sie für die Samstagsausgabe zu Recht ebenso wie die SZ einen Relevanzpunkt. Wir starten also mit folgendem Punktestand in diese Woche:


    Kategorie FAZ SZ
    Umfang

    3

    1

    Relevanz

    2

    2

    Verständlichkeit

    2

    2

    Informationsgehalt

    2

    2

    Gesamtpunkte

    9

    7


    1. Umfang


    Heute hat die SZ 1 Sachbuch, 1 Klassiker und 1 Krimi auf einer Seite.
    Die FAZ hat zwei Sachbuchtitel über Italien, 1 Belletristik und ein Geburtstagsgruß auf etwas mehr als einer Seite.


    Für jeden einen Punkt.


    2. Relevanz


    Die SZ verwendet das für mich interessante Schlüsselwort "Gesamtausgabe". Wilhelm Klemm (1881-1968) ist ein Dichter mit schmalem Oevre. Acht Gedichtbände hat er zwischen 1915 und 1922 veröffentlicht, den nächsten Band erst wieder vier Jahre vor seinem Tod.


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    Der Dichter erinnert den Rezensenten an Walt Whitman, Wortspiel, Ton und Rhythmen seien ähnlich angelegt. Die Ausgabe ist mit Vignetten und Tuschezeichnungen des Autors versehen. In der Rezension vermisst man dazu eine Stellungnahme. Ein Kommentar fehlt, das Nachwort ist jedoch sehr aufschlussreich.


    Die FAZ hat nur uninteressante Artikel, im Geburtstagsgruß erinnert Felicitas von Lovenberg an den morgen 70jährig werdenden Kritiker Martin Lüdke, den ich auch schon persönlich getroffen habe.


    Dr Punkt geht heute an die SZ.


    3. Verständlichkeit


    Die FAZ hat Klemm bereits im Februar besprochen und ich kann dank Online-Verfügbarkeit nun beide Artikel miteinander vergleichen.


    http://www.buecher.de/shop/lat…/detail/prod_id/35650287/


    Keine Frage, die Rezension der FAZ kommt deutlich frischer daher, liest sich viel eleganter, verliert sich nicht in unverständlichen Kleinigkeiten.


    Der Punkt geht daher an die FAZ.


    4. Inhaltliche Tiefe.


    Vergleicht man die beiden Klemm-Artikel überzeugt auch hier die FAZ mit mehr Information. Die Auflage ist auf 400 bibliophile Exemplare begrenzt, also zugreifen, was sich angesichts des Preises natürlich nicht so leicht realisieren lässt.


    Kategorie FAZ SZ
    Umfang

    4

    2

    Relevanz

    2

    3

    Verständlichkeit

    3

    2

    Informationsgehalt

    3

    2

    Gesamtpunkte

    12

    9


    Gruß, Thomas

  • Weiter geht es mit der Dienstagsausgabe - Tag 5 des Duells.


    1. Umfang


    Die SZ punktet heute mit 10 Rezensionen auf 1,5 Seiten.
    Die FAZ hat 2 Rezensionen, einen großen Bericht über Suhrkamps Jahre 1944 und 1945 sowie einen Bericht über die Amazon-Reportage der ARD. Dann noch einen Artikel zum Tod des Literaturwissenschaftlers Ralph-Rainer Wuthenow.


    An beide einen Punkt.


    2. Relevanz


    Die SZ hat 10 Bücher, aber nur eine winzig kleine Besprechung ist für mich interessant. Der Vater von Georg Büchner, Ernst Büchner, war berühmter Arzt in Darmstadt. Sechs Fallgeschichten mit Diagnosen, Verschreibungen, Operationen werden in der Insel-Bücherei unter dem Titel "Versuchter Selbstmord mit Stecknadeln" herausgegeben. Das Kuriose scheint im Vordergrund zu stehen. Prozeduren der Entmannung oder Versuch eines Selbstmords aus Liebeskummer durh Verschlucken von Steck-, wahlweise Nähnadeln, die meisten durch verordnete Mittelchen wieder ausgeschieden. Warum man das lesen soll, bleibt offen, der Vater hat aber zwei Exemplare seiner Nadelgeschichte seinem Sohn im Weihnachtspaket 1836 beigelegt.


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    Die FAZ bespricht das Sachbuch "Die Tage danach" von Erika Fatland, die den schwedischen Massenmord vom 22. Juli 2011 aufarbeitet. Die Familien der Opfer wurden von der Autorin besucht, um den Albtraum ihrer Kinder aufzuschreiben. Das Ergebnis ist hart am Rande des Voyeurismus, so der Rezensent Matthias Hannemann. Ganz zufrieden ist Hannemann nicht mit dem Buch, es fehlen ihm die gesellschaftspolitischen Folgen, zahlreiche mögliche Ansatzpunkte dazu zeigt der Rezensent auf.


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    Was man nun mit dem Artikel über Suhrkamps Geschichte der Jahre 1944/45 anfangen soll, bleibt mir schleierhaft.


    Der Bericht über Amazon ist jedoch äußerst interessant. Die ARD-Doku darf in der ursprünglichen Form nicht mehr gezeigt werden. Der Hessessiche Rundfunk musste vor Gericht einräumen, dass die im Film genannte Frau zumindest nie mit diesem Namen bei Amazon gearbeitet hat. Und dass die Leiharbeiter wie die Schweine abgefüttert werden, darf auch nicht weiter behauptet werden. Der Film ist inzwischen gekürzt in der ARD-Mediathek zu sehen.


    Der Punkt geht heute an die FAZ.


    3. Verständlichkeit


    Punkte an beide


    4. Inhaltliche Tiefe und Breite


    Die FAZ verärgert mich ein wenig mit dem zu engen Suhrkamp-Artikel, daher kein Punkt, die SZ bespricht die uninteressanten Titel in großer Länge, die interessanter erscheinenden sehr kurz. Auch für sie keinen Punkt.


    Damit ergibt sich folgender Punktestand:


    Kategorie FAZ SZ
    Umfang

    5

    3

    Relevanz

    3

    3

    Verständlichkeit

    4

    3

    Informationsgehalt

    3

    2

    Gesamtpunkte

    15

    11


    Gruß, Thomas

  • Tag 6 des Duells.


    Zunächst mal ein paar Worte vorweg. Es hätte nicht gedacht, dass die Beschaffung der Zeitungen so problematisch ist. Ich komme jeden Tag an einer großen Autobahnraststätte mit internationalem Publikum vorbei. Aber die SZ sucht man dort vergebens. Also muss ich jeden Morgen einen Umweg zum Bahnhof des Nachbarortes machen, aber dort sagte man mir heute: "Die Süddeutsche bekommen wir mittwochs nie, ich weiß auch nicht warum." Also dann noch schnell in den nächsten Zeitschriftenladen gesprintet.


    1. Umfang


    Die FAZ hat heute 3 große Besprechungen auf einer Seite.
    Die SZ hat heute 3 Schriftsteller mit 4 Büchern auf einer Seite. Dann noch eine kleine Kolumme zur verlagseigenen Reihe mit einer Grahic Novel.


    Für jeden einen Punkt.


    2. Relevan


    Die FAZ heute mit drei interessanten Titeln.


    Karlheinz Deschner veröffentlicht den 10. und letzten Band seiner "Kriminalgeschichte des Christentums", der im 18. Jahrhundert endet. Die Gegenwart wird in anderen Büchern von ihm behandelt, führt der inzwischen hochbetagte Autor zur Entschuldigung an. Deschner ist Laienhistoriker und Sachbuchautor. In akademischen Kreisen gilt es als unfein, seinen Namen zu nennen, was der Rezensenst Bernhard Lang bedauert. Deschner wende sich nicht an Historiker, sondern an Leser, denen die Geschichte des Christentums "als eine von Unrat freie Heilsgeschichte vermittelt worden ist." 350.000 Exemplare Gesamtauflage hat der Autor des seit 1986 erscheinenden Werkes erzielt. Im letzten Band geht es u.a. um Karl XII., der als typischer Christ vor der brutalen Verfolgung von Feinden nicht zurückschreckte.


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    Pierre Bayard erregte vor einigen Jahren Aufsehen mit seinem bibliophilen Buch über Bücher, die man nicht gelesen haben musste. Nun gibt es einen neuen Band "Wie man über Orte spricht, an denen man nicht gewesen ist." Am Ende kommt die Rezensentin Katharina Teutsch zum Schluss dass "dieser schmucke Essay doch am ehesten in die Kategorie des bürgerlichen Geschenkbuchs fällt - durchaus für leichtes Reisegepäck."


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    Ausführlich wird ein Gedichtband von Stefan Heym mit seinen Gedichten, die er im Alter von 17 bis 23 Jahren verfasst hat, besprochen. Er enthält v.a. politische Gedichte, wobei ein unter der Schulbank und später veröffentlichter Text letztlich dazu geführt hat, dass er Deutschland 1933 verlassen musste. "Ich aber ging über die Grenze. Frühe Gedichte" ist bei Bertelsmann erschienen. Der Rezensent Wulf Segebrecht bedauert, dass eines der wenigen späten Gedichte von Heym nicht auch im Band abgedruckt wurde, da es anlässlich einer Hinrichtung wg. Atomspionage in der Sowjetunion veröffentlicht wurde.


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    Die SZ bespricht zwei Bände zum Schriftsteller Heym, der nun 100 Jahre alt geworden wäre. Therese Hörnigk gibt einen Erinnerungsband über den Schriftsteller heraus und erinnert an die peinliche Szene im Deutschen Bundestag, in dem am 10. November 1994 Heym als Alterspräsident eine bedeutende Rede hält, aber die CDU/CSU geschlossen den Applaus verweigert und die Rede auch nicht wie üblich in gedruckter Form erscheint. Der Gedichtband wird folglich etwas knapper als in der FAZ besprochen, auf Beispielsätze muss man verzichten.


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    Die beiden anderen großen Besprechungen interessieren mich nicht. Dann gibt es noch eine neue Serie der Süddeutschen Zeitung - Bibliothek mit Graphic Novels. Heute wird der Band von Paul Auster "Stadt aus Glas", umgesetzt von Paul Karasik und David Mazzucchelli besprochen. Diese Umsetzung fand nicht für diese Serie statt, sondern war schon zuvor bei Reprodukt verfügbar. Das Buch ist "genauso gut wie sein Text-Bruder". Die "atemlose Spannung des Originals" werde aufrecht erhalten.


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    Beide Zeitungen verdienen einen Relevanz Punkt.


    3. Verständlichkeit und 4. Inhaltliche Tiefe und Breite


    Hier kann man nun die Heym-Artikel miteinander vergleichen. Mir gefällt die Tiefe der FAZ-Besprechung besser, er enthält noch etwas mehr Informationen, auf der anderen Seite ist der Artikel der SZ durch die Besprechung zweier Titel breiter angelegt. Verständlich sind beide Artikel formuliert.


    Für jede Zeitung daher zwei Punkte, die heute ihren Job gut gemacht haben.


    Damit ergibt sich folgender Punktestand:


    Kategorie FAZ SZ
    Umfang

    6

    4

    Relevanz

    4

    4

    Verständlichkeit

    5

    4

    Informationsgehalt

    4

    3

    Gesamtpunkte

    19

    15


    Dann noch ein Wort im Nachgang. Es macht zum einen Spaß, das Feuilleton der Zeitungen aufzuarbeiten, zum anderen bringt mir diese Art des Arbeiten auch viel. Ich nehme die Autoren bewusster wahr, ich werde mich auch besser an ihre Bücher erinnern können. Diese Exzerptionsarbeit wie sie schon Jean Paul betrieben hat :zwinker:, wird vielleicht doch noch irgendeine Fortsetzung finden. 4,50 EUR kosten beide Tageszeitungen, das ist sehr viel Geld, daher überlege ich noch, wie hier fortgefahren werden könnte.


    Schöne Grüße,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Ich finde Zeitungen auch recht teuer (natürlich muss alles berücksichtigt werden - Druckkosten, Journalisten...) und wenn ich bedenke, dass ich pro Zeitung nur einen oder zwei Artikel lese, habe ich es dann doch lieber gelassen :zwinker: Hoffentlich findest du einen Weg, um weiterhin über die Besprechungen posten zu können. Ich gehe davon aus, dass ich nicht die Einzige bin, die deine Postings gerne liest :winken:

    //Grösser ist doof//