Chantal-Fleur Sandjon - Rohvolution

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.599 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Xirxe.

  • Chantal-Fleur Sandjon - Rohvolution


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Untertitel: Das karottenknackige Einsteigerprogramm in die Rohkost: Karottenknackig, beerenstark und superfresh mit Rohkost


    Verlag: Gräfe & Unzer
    Jahr: 2013
    Ausgabe: Taschenbuch
    Seiten: 176


    Klappentext:


    Bis heute ist unumstritten, dass mehr rohes Obst und Gemüse sich positiv auf Gesundheit, Wohlbefinden und Körpergewicht auswirken. Allerdings war die deutsche Rohkost-Szene bislang durch Dogmen und extreme Ernährungskonzepte geprägt, sodass man eher Verzicht und Selbstkasteiung als Lust und Freude mit dieser Form der Ernährung verband. Das Buch bringt das neue, rohe Lebensgefühl aus Amerika nun endlich auch nach Deutschland! Rohkost im 21. Jahrhundert steht für die Verheißung von mehr Gesundheit, Vitalitat und Schönheit bei voller Genuss-Garantie. Das ein- bzw. dreiwöchige Rohkost-Programm erleichtert den Einstieg ohne zu überfordern, denn es bietet auch Raum für Gekochtes, dank der 70:30-Formel. Die enthaltenen Rezepte basieren auf der "Nouvelle Cuisine Crue", die für eine zeitgemäße und abwechslungsreiche Form der Rohkost: Lasagne aus Zucchini-Streifen und Cashew-Käse, Schokoladencreme auf Avocado-Basis und fischfreundliches Sushi sind nur einige der Köstlichkeiten.


    Meine Meinung:


    Ich glaube, wenn man sich vegan ernährt, hört man früher oder später auch etwas von Rohkost. So ganz neu ist der Gedanke ja nun auch wieder nicht, doch im Gegensatz zu früher, hat sich die Rohkost-Küche sehr deutlich weiter entwickelt. Es gibt nicht nur für Kaninchen geeignete Salate, sondern auch kreative Rohkosttorten. Ich bin Veganerin, aber keine Rohköstlerin - dafür aber vielen Themen gegenüber erst mal aufgeschlossen. Die Rohkost fasziniert mich, aber ich halte sie nicht für ganz so alltagstauglich, wie die Autorin mir das im Buch weis machen will.


    Rohkost bedeutet: Nicht kochen, nicht backen und generell nicht erhitzen auf über 40 °C. Einen Dehydrator besitze ich nicht, aber im Buch wird als Alternative auch der Backofen erwähnt. Jetzt frage ich mich: Wer lässt seinen Backofen für 12 Stunden dauernden Trocknungsvorgang laufen? Wie ist da der ökologische Fußabdruck? Natürlich, wen Nahrung gekocht wird, verbraucht man ebenfalls Strom, aber sehr überzeugt bin ich von der Rohkost wegen dieses einen Punktes nicht.


    Mich sprachen leider die meisten Rezepte des Buches nicht so richtig an, aber ein paar leckere Sachen sind wirklich enthalten (z.B. die Rohkostkäsetorte). Ein paar Smoothie-Rezepte, Salate, Suppen, Dressings und wenige Hauptmahlzeiten - nicht mehr, aber es handelt sich schließlich auch nicht um ein Rohkost-Rezeptebuch, sondern um eine eher allgemeine, und sehr umfassende Einführung in das Thema. Dieses Ziel wurde auch erreicht. Die Informationen sind sehr ausführlich und man benötigt keine Zusatzlektüre. Als Einstiegsbuch in diese Form der Ernährung ist "Rohvolution" hervorragend geeignet.


    Das Thema Entgiftung sehe ich etwas skeptisch, denn der "Detox-Gedanke" ist meiner Meinung nach nicht sehr wissenschaftlich fundiert. Dennoch gestehe ich dem menschlichen Körper zu, dass er durch Ernährung bei der Entgiftung unterstützt werden kann. Bezugsquellen, Superfood, benötigte Hilfsmittel, Wildkräuter - das Buch ist ein Füllhorn an Informationen und Tipps. Interessant ist, dass die Autorin am Anfang aus der "neuen Rohkostküche" mehr oder weniger eine vegane Rohkostküche macht, die Rezepte aber z.B. Honig enthalten. Hier wäre ein Austauschtipp wünschenswert, denn ich habe keine Ahnung, ob nun Reissirup oder Dickrübensaft roh sind oder nicht. Alternativ hätte die Autorin auch einfach auf die Betonung des Veganismus verzichten können.


    Trotz meiner Kritik lohnt sich das Buch für alle Einsteiger in die Rohkostküche und macht große Lust auf weitere Experimente.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • 4ratten


    Mit dem Begriff Rohkost verbindet mit großer Wahrscheinlichkeit der überwiegende Teil der Deutschen: Karotten, Salat und Obst. Zwischendurch ganz nett, aber ansonsten eher langweilig und öde. Satt wird man aber von etwas Anderem.
    Chantal-Fleur Sandjon hat sich nun nicht weniger vorgenommen, als diese ZweiflerInnen und SkeptikerInnen mit ihrem Buch 'Rohvolution' vom Gegenteil zu überzeugen. Und das gelingt ihr auch ziemlich gut.
    Zu Beginn werden gleich Vorurteile und Ängste aus dem Weg geräumt: Von wegen langweilig und zu wenig Nährstoffe. Alles ist drin und ökologisch korrekt zudem. Selbst satt wird man davon.
    Der zweite Teil widmet sich den verschiedenen Vorteilen, die der Genuss von Rohkost so mit sich bringt, wobei dies nicht wenige sind. Vom Jungbrunnen zur Fitnesskost bis zum idealen Diätmittel, und dies sind bei Weitem noch nicht die einzigen Verdienste dieser offensichtlichen Wundernahrung.
    Danach geht es mit dem Praktischen weiter: Beginnend mit allgemeinen Hinweisen zum Essen an sich werden die einzelnen Rohkostarten detailliert beschrieben sowie mögliche Bezugsquellen genannt. Auch Hinweise auf benötigte Gerätschaften und worauf man beim Kauf achten sollte, fehlen nicht.
    Und dann geht's los: Wie steigt man ein? Es gibt ein 'Entgiftungsprogramm' über sieben sowie ein sogenanntes Lifestyle-Programm über 21 Tage mit Ratschlägen für die Zeit danach. Macht man weiter, wird also RohköstlerIn? Oder isst einfach mehr Rohkost aber ansonsten 'normal'?
    Abgerundet wird das Ganze mit Rezepten, die von Smoothies über Salate bis hin zu Käsekuchen reichen. Und die sogar überaus lecker sind - zumindest die Sachen, die ich bisher probiert habe.
    Das Einzige was mich störte, war die gelegentlich etwas zu euphorische Sprache: Superhelden-Nahrung, Karma-Food, sexy Bunny usw. Wen will die Autorin damit überzeugen bzw. anlocken?
    Schön fand ich, dass Frau Sandjon trotz ihrer überschäumenden Begeisterung keinerlei Verbissenheit an den Tag legt. 'Alles kann, nichts muss' beschreibt wohl am besten ihre Auffassung. Ob 100% Rohkost oder nur eine Mahlzeit am Tag oder sogar nur ein Teil davon - jede/r nach seinem/ihrem Geschmack, denn gesund ist es allemal. So können sich wirklich alle angesprochen fühlen.
    Fazit: Für Rohkost-EinsteigerInnen ist 'Rohvolution' sicherlich sein Geld wert; bereits erfahrene RohköstlerInnen werden jedoch vermutlich nicht allzu viel Neues entdecken.

    Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.    Ludwig Feuerbach (1804 - 1872)