Root Leeb - Hero: Impressionen einer Familie

  • Hero: Impressionen einer Familie von Root Leeb


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    INHALT
    Die Hauptfigur des Romans ist der 70jährige Hero Wieland, Leiter eines Traditionsunternehmens und Familienpatriarch im klassischen Sinne. Als strenges und autoritäres Oberhaupt einer Großfamilie mit fünf erwachsenen Geschwistern, zahlreichen Enkeln und Urenkeln hielt er bisher alle Fäden in der Hand und sorgte für den Zusammenhalt der Vorzeigefamilie. Doch mit Bekanntwerden der fatalen Diagnose Nierenzellkarzinom ist Hero plötzlich gezwungen sich mit seinem Schicksal und möglichen Tod auseinanderzusetzen. Langsam beginnen sich die Machtzentren innerhalb der Familie zu verschieben. Immer deutlicher zeigt sich, dass dies keine gut funktionierende, harmonische Großfamilie ist, die nun geschlossen zusammenrückt und Hero unterstützen wird. Jedes Familienmitglied geht anders mit der neuen Situation und dem todkranken Vater um.
    Zu Beginn der Krankheit zieht Hero sich immer mehr zurück, verdrängt seine ausweglose Situation und weigert sich, klare Verhältnisse zu schaffen. Mit zunehmender Krankheit aber gelingt es ihm schließlich, sich mit dem Sterben auseinander zu setzen und seinem bevorstehenden Tod sehr gelassen ins Auge zu sehen.


    MEINE MEINUNG
    Erzählt wird der Roman hauptsächlich aus der Perspektive des Vaters Hero und seiner wenig beachteten Tochter Nele, der mittleren der 5 Geschwister. Geschickt eingebaut kommen in weiteren Kapiteln weitere Familienmitglieder sowie Neles neuer Freund zu Wort. Durch die verschiedenen Betrachtungsweisen lernen wir die sehr unterschiedlichen Charaktere, ihr Leben und ihr Verhältnis zum Vater kennen und erhalten so schließlich ein sehr aufschlussreiches Bild der Großfamilie.
    Obwohl es eigentlich in diesem Buch um ein sehr trauriges und bedrückendes Thema geht, sind viele Begebenheiten derart real und mit so viel Leichtigkeit und Witz beschrieben, dass es den Leser rasch mit seinem besonderen Charme gefangen nimmt.
    Besonders gefallen hat mir, wie einfühlsam und dennoch humorvoll die Autorin diese Art „Sterbebegleitung“ Heros geschrieben hat. Manchmal muss man über einige Situationen einfach herzlich lachen. Zuletzt habe ich sogar diesen störrischen alten Mann (trotz all seiner Makel) ins Herz geschlossen, denn für mich ist er am Ende in seiner Wahrhaftigkeit tatsächlich ein Held geworden.
    Auch die Figur der sympathischen Außenseiterin Nele, der „Unsichtbaren“, die sich stets für Hero eingesetzt hat und zum Schluss seine einzige Vertraute ist, auch wenn sie früher von seiner Zuneigung nie etwas zu spüren bekommen hat, finde ich sehr gelungen.


    FAZIT
    HERO ist ein außergewöhnlich berührender und beeindruckender Roman mit einer wunderschönen poetischen Sprache! Das eher bedrückende Thema Sterben wird in einer unvergleichlich leichten, oft witzigen und sogar unterhaltsamen Art behandelt, wodurch ihm auch seine Schwere genommen wird.
    Ich bin rundum begeistert! Dieser Roman ist absolut lesenswert!


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von bookstars ()