04 - Kapitel 4: Kollateralschäden: Die anderen Opfer des Karnismus

Es gibt 95 Antworten in diesem Thema, welches 14.824 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.

  • :breitgrins: Ich trinke auch gerade ein Glas Rotwein.


    Ich habe einen Link für euch bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen. Es geht um die besagte China Study, die auch oft kritisiert wird. Hier hat sich jemand mit eben dieser Kritik sehr ausführlich auseinandergesetzt, finde ich:


    “The China Study” in der Kritik (ich habe aber noch nicht alles gelesen).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Okay, ich rauche nicht und trinke wenig, aber ich habe einen deutlichen Hang zu Nougat und Sport mache ich alibimäßig irgendwann mal. Ich fahre gerne Rad, aber das zählt nicht.


    Zur China Study Kritik: Danke für den Link, ich habe schon soviel Kritik gelesen, dass ich tlw. nicht mehr durchblicke.

  • Zitat

    Würde die gesamte heutige Getreideernte zu Nahrungsmitteln verarbeitet und gar nichts mehr zu Futtermitteln für Rinder, Schweine oder Geflügel, dann könnten 4 Mrd. Menschen mehr ernährt werden. Oder würden die Verbraucher statt Rindfleisch nur noch Huhn oder Schwein essen, könnten die heutigen Ackerflächen 357 Mio. Menschen zusätzlich ernähren. Käme gar kein Fleisch mehr auf den Tisch, sondern höchstens noch Milchprodukte und Eier würden 815 Mio. Menschen mehr satt. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Wissenschaftlerteam der University of Minnesota in Saint Paul.


    Ohne Fleischerzeugung würde Ackerfläche für Welternährung reichen


    Bei der Seite Topagrar handelt es sich übrigens nicht um eine vegane oder vegetarische Seite :zwinker:


    "Ein Kind, das heute verhungert, wird ermordet."
    Jean Ziegler, Schweizer Soziologe und UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Also, mit der heutigen Nahrungsmittelproduktion könnten 12 Milliarden Menschen ernährt werden. Es handelt sich hier um ein Verteilungs- oder Luxusproblem der Industriestaaten:


    Zitat Wikipedia "Lebensmittelverschwendung":
    In den Industriestaaten würden 40% der Nahrungsmittelverluste aus völlig genießbaren Lebensmitteln bestehen, die von Händlern oder Konsumenten aus verschiedenen Gründen entsorgt werden. Die Industriestaaten würden auf diese Weise jedes Jahr etwa 220 Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel wegwerfen, was etwa der gesamten Nahrungsmittelproduktion aller afrikanischen Länder südlich der Sahara (insgesamt 230 Millionen Tonnen) entspricht. Nach Einschätzung der Initiative „Save Food“ könnten von der weltweiten Produktion etwa 12 Milliarden Menschen ernährt werden, würde dieser Anteil nicht weggeworfen oder vernichtet werden.


    Gruß, Thomas

  • Es geht um das Getreide, welches bereits in der Dritten Welt angebaut wird. Es geht um Getreide, das für unsere Nutztiere angebaut wird und das Land unverfügbar macht für die Menschen vor Ort. Es wird exportiert nach Europa. Wo genau finde ich dieses Getreide in dem Wikipedia-Zitat (welches Dir seriöser erscheint als Topagrar und die WHO)?


    Außerdem geht es um das Getreide, für welches Regenwälder gerodet werden. Und es geht um das Getreide, für das ganze Landstriche via Flugzeug mit Pestiziden vergiftet werden - ohne Rücksicht auf die dort lebende arme Bevölkerung, die kaum mehr genug eigenes Land hat, um sich ernähren zu können.


    Schlimm genug, dass dieses Getreide dann in unseren Nutztieren landet, von denen dann von uns auch noch so viel weggeworfen wird.

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  • Es geht um das Getreide, welches bereits in der Dritten Welt angebaut wird. Es geht um Getreide, das für unsere Nutztiere angebaut wird und das Land unverfügbar macht für die Menschen vor Ort. Es wird exportiert nach Europa. Wo genau finde ich dieses Getreide in dem Wikipedia-Zitat (welches Dir seriöser erscheint als Topagrar und die WHO)?


    Deine Quelle halte ich für seriös. Die Schlussfolgerung, dass niemand verhungern würde, wenn wir kein Fleisch äßen, halte ich jedoch für grundlegend falsch. Auch heute schon müsste niemand verhungern! Wenn dort kein Getreide angebaut würde, dann würden wir dort Sonnenkollektoren hinstellen und Strom erzeugen. Oder darauf Atomkraftwerke bauen. Oder ... Weniger Fleischkonsum ist sicher eine sinnvolle Maßnahme, aber garantiert noch lange nicht die Lösung des Welthungerproblems. Ökonomische Fakten werden nach wie vor ausgeblendet und das Problem unzulässig vereinfacht.


    Gruß, Thomas

  • Mir gehen diese "Wenn"-Artikel auf die Nerven. Wenn wir kein Fleisch mehr äßen, wenn wir keine SUVs mehr fahren würden, wenn wir kein Flugzeug mehr benutzen würden, wenn wir keine Rüstungsgüter mehr kaufen würden ...


    Ach, man könnte so viele gute andere Dinge tun. Die Wirklichkeit sieht leider oft anders aus. Die grün-rote Landesregierung in BW hat gerade 1000 Lehrerstellen gestrichen. Stand da nicht was mit Bildung und Ganztagesschulen mal in deren Programm ...


    Gruß, Thomas

  • Das Problem ist, dass es nur noch um Profitmaximierung geht, überall hört man nur, dass man höhere Gewinne erwirtschaften muss. Dieser Gedanke müsste mal verschwinden, dann könnte man sich auch ernsthaft damit beschäftigen, wie es anderen Menschen geht, was man der Natur und letztendlich auch den Tieren antut.
    Leider leben die meisten Menschen nach dem Grundsatz "aus den Augen, aus dem Sinn". Es scheint egal zu sein, was mit anderen Lebewesen ist, solange der Lebensstandard stimmt und solange man viel Geld verdient.

  • Mir geht dieses "Alle anderen sind schuld und wenn es das nicht ist, dann was anderes ich kann ja sowieso nichts daran ändern" auch auf die Nerven. Das Thema ist komplex und natürlich gibt es auch ein Verteilungsproblem. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht auch andere Probleme gibt. Und nur, weil es andere Probleme gibt, darf man die Hände in den Schoß legen und sagen "Wenn das nicht, dann wäre halt was anderes". Mich haben meine Eltern zum Glück so erzogen, dass ich Verantwortung für alle meine Taten übernehme. Das ist oft unbequem und man macht sich damit selten Freunde. Aber anders würde ich mein Leben nicht leben wollen.

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  • Und nur, weil es andere Probleme gibt, darf man die Hände in den Schoß legen und sagen "Wenn das nicht, dann wäre halt was anderes".


    Vor allem, dass ist etwas was man selber machen kann. Klar, habe ich keinen Einfluss darauf wie die Nahrungsmittel, dann verteilt werden oder was stattdessen mit dem Land passiert. Aber es ist ein Anfang.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • Es geht um das Getreide, welches bereits in der Dritten Welt angebaut wird. Es geht um Getreide, das für unsere Nutztiere angebaut wird und das Land unverfügbar macht für die Menschen vor Ort. Es wird exportiert nach Europa.


    Ja, es wird exportiert. Das liegt darin, dass die Industrieländer den Preis für dieses Getreide bezahlen. Arme können diesen Preis nicht zahlen. Der Bauer wird sein Getreide immer zum möglichen Höchstpreis verkaufen. Angenommen, wir bräuchten weniger Getreide für Fleisch, dann hätte das natürlich schon positive Auswirkungen auf den Getreidepreis. Er würde sinken und einige nicht ganz so Arme könnten Getreide kaufen. Auf der anderen Seite sinken aber die Erlöse der Getreidehersteller auch in den armen Ländern. Die Wirtschaftskraft des armen Landes würde also - unter sonst gleichen Bedingungen (ceteris paribus) - sinken. Nur weil mehr Fläche zur Verfügung steht, heißt das nicht, dass diese dann für Getreideanbau genutzt würden und zudem dieses Getreide KOSTENLOS verteilt wird. Denn die verhungernden Menschen sind so arm, dass der Preis sehr, sehr niedrig nahe an Null liegen müsste.


    Gruß, Thomas


  • Das Problem ist, dass es nur noch um Profitmaximierung geht, überall hört man nur, dass man höhere Gewinne erwirtschaften muss. Dieser Gedanke müsste mal verschwinden, dann könnte man sich auch ernsthaft damit beschäftigen, wie es anderen Menschen geht, was man der Natur und letztendlich auch den Tieren antut.


    Ja, Profitstreben ist die Hauptursache für unsere Umweltprobleme, den Umgang mit Tieren und Menschen und trägt auch zum Welthunger bei. Dennoch ist es den Industrieländern gelungen, dass Menschen in ihren Ländern nicht mehr ausgebeutet werden. Warum sollte so etwas nicht auch für Tiere gelingen? Oder für die Umwelt? So wie Gewerkschaften die Interessen von Arbeitern vertreten haben und immer noch vertreten, könnte doch die Politik die Umwelt vertreten. Das tut sie auch schon, aber nicht in jedem Fall sehr nachhaltig. Und Tiere werden leider derzeit so gut wie gar nicht vertreten. Auch das könnte man ändern.


    Eine Alternative zum Profitstreben ist derzeit nicht erkennbar. Das würde einen massiven Wohlstandsverzicht bedeuten (oder ist das eine nicht zu Ende gedachte ideologische Aussage?). Eher sind weltweite Standards und Grenzen zu vereinbaren.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Das würde einen massiven Wohlstandsverzicht bedeuten


    Exakt das ist der entscheidende Punkt. Die wenigsten wollen auf etwas verzichten. Die meisten jammern und lamentieren, aber sobald es auch nur ein Fitzelchen unbequem werden könnte, macht man einen Rückzieher. Und nochmals: Ich bin froh, dass mich meine Eltern so nicht erzogen haben. Aber weißt Du, was dabei am schlimmsten ist? Diejenigen, die nichts tun und dabei dann noch diejenigen, die etwas tun, ausbremsen wollen oder verunglimpfen. Im Sinne von: Bringt ja doch alles nichts usw. Nur, damit sie selbst ihr eigenes Leben nicht in Frage stellen müssten.


    Meinen Wohlstand kann ich nicht mitnehmen. Aber bis zu meinem Tod werde ich so leben, dass ich nicht zu viel bereuen muss.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • @klassikfreund:


    Weil Tiere nicht so laut schreien wie Menschen? Weil Tieren zumeist weniger Gefühle zugetreut werden?
    Das sind für mich Gründe, weswegen es für mich nicht so aussieht, als würde sich in naher Zukunft etwas zugrunsten von Umwelt oder besonders für die Tiere ändern.

  • Interessant:


    Zitat

    Haben es heute sogar meine Angestellten bemerkt,


    dass da mit dem Chef etwas anders ist wie sonst..... nur ich habe mir gestern das Filmchen hier angesehen. Dann habe ich es wirken lassen und dabei mal so in meine Familie und an mir selbst herunter geschaut. Bin eindeutig zu dem Ergebnis gekommen, bei uns gibt es zu viele Herzinfarkte, Schlaganfälle und Krebserkrankungen und ich rede immer noch nur von meiner Familie !!! in den letzten 1 1/2 Jahren hatten wir zwei Schlaganfälle einer tödlich, drei Herzinfarkte einer tödlich und insgesamt 4 Krebsausbrüche..... Großes ? ..... bin jetzt 52 und habe zwei Möglichkeiten, 1. ich mache so weiter und warte auf den großen Schlag, oder 2. ich ändere etwas. Da mir etwas Hirn verliehen wurde, habe ich für mich entschlossen, es nicht auszuprobieren wie sich so ein Knall anfühlt. Ich war bei allen Fällen anwesend und weiß wie es aussieht, was passiert und wie es endet. Am Mittwoch hole ich mir mal ein großen Blutbild und werde ein Foto von mir schießen. Blutdruck und Gewicht kann ich selbst kontrollieren, und ich werde ein Tagebuch führen, über meinen Gang hin zu freien Adern. in etwa 4 Monaten werde ich das Blutbild wiederholen und hoffe dass sich dies deutlich verbessert hat. Ich möchte jetzt nicht nur noch Gemüse und Soja essen, sondern mich ausgewogen ernähren ohne Tier. Dazu werde ich mir Rat hole, um auch keine Mangelerscheinungen zu bekommen, das muss es glaube ich auch nicht. Omega 3 oder B12 bekommt man sicher auch ohne Pillen. Wir werden Sehen :) Selbstversuch startet morgen. Warum Morgen ????? weil es heute morgen schon mit dem ersten Kaffee schief gegangen ist, hups war Milch drin .... also da gehört grade hier in meiner Firma sehr viel Disziplin dazu. Euer Michael= 25 kg zu viel auf den Rippen, Bluthochdruck mit Medikamenten jeden Tag, Cholesterin lag letztes Jahr noch bei 300, Endzündungswerte bei 6, mein Stressfaktor liegt bei 190% .... alles reine Mathematik wann es zum Schlag kommt.


    Das schreibt ein Bio-Metzger heute auf seiner Facebook-Seite, nachdem er sich den Film "Gabel statt Skalpell" angesehen hat :winken:


    Quelle


    Alles, was er so beschreibt, kenne ich nur vom Hörensagen. Erst vor zwei Tagen war ich zur Vorsorgeuntersuchung: Alles perfekt bei mir :breitgrins:

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    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()