Das Teekomplott von Elke Bergsma
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Zitat von Amazonbeschreibung der AutorinDas beschauliche ostfriesische Dorf Canhusen (mein Heimatdorf!) wird durch eine Mordserie aufgeschreckt. Kommissar David Büttner und sein Assistent Sebastian Hasenkrug stehen vor einem Rätsel: Warum mussten die Opfer sterben? Und was hat es mit den Teebeuteln auf sich, die bei jedem der Opfer gefunden wurden? Haben diese Morde womöglich etwas mit dem Tod zweier junger Männer zu tun, die in der Nachkriegszeit auf mysteriöse Weise ums Leben kamen?
Meine Meinung
Dieser im Eigenverlag produzierte Titel war vor einiger Zeit Teil einer Amazon-Aktion. Nochmals preiswerter, als er normalerweise schon ist, schoss er in den Kindle-Charts nach oben und hielt sich ungewöhnlich lange, auch noch nach Beendigung der Aktion.
Und das zu Recht! Ich bin froh ihn gekauft zu haben!
Mir hat dieser Ostfrieslandkrimi wirklich gut gefallen. Die Autorin schafft es perfekt die Ostfriesland-Dorfstimmung einzufangen, indem sie so schreibt, wie den meisten ihrer Protagonisten der Schnabel gewachsen ist. Das mag keinen hohen literarischen Anspruch haben, liest sich aber sehr sympathisch!
Die einzelnen Abschnitte werden aus der Sicht verschiedener Protagonisten erzählt. Dabei sind mir die einzelnen Charaktere zwar nicht ganz so ans Herz gewachsen wie bei manch anderen Autoren, dennoch waren die meisten hinreichend liebenswert, dass ich sehr gerne von ihnen gelesen habe. Manchmal fehlte es mir allerdings an etwas tiefer gehenderen Emotionen der Sympathieträger, um mich vollends zu begeistern.
Die Dorfgemeinschaft und deren Vergangenheit werden in ihren kleinen Eigenheiten und Marotten jedoch treffend beschrieben, so dass die Handlung flott voran geht und man unbedingt wissen möchte, welche Geheimnisse noch ans Licht kommen. Die Charaktere sind gut beobachtet und fein beschrieben, so dass ich trotz der doch recht großen Personenfülle im Dorf nie durcheinander geriet.
Den „Bösen“ gönnt man alles Schlechte, so dass die sich häufenden Morde zwar eine Menge Tote produzieren, aber wenig Trauer oder Mitgefühl. Im Gegenteil. Die meiste Zeit ertappt man sich dabei, dass es doch schöner wäre, wenn der Mörder nicht von der Polizei geschnappt würde. Elke Bergsma löst das am Ende durchaus geschickt, für meinen Geschmack dann allerdings doch ein klein wenig zu harmlos auf.
Ein, zwei Kleinigkeiten hätte ich am Ende zudem gerne genauer aufgelöst gewusst, aber wirklich gestört hat es nicht, dass wir das als Leser nicht erfahren.
Insgesamt bietet dieser flott zu lesende Regionalkrimi eine runde Geschichte mit viel Lokalkolorit. Was will man eigentlich mehr?
Gefühlt wird in diesem Krimi auf jeder zweiten Seite Tee getrunken. Mindestens!
Auch wenn das andere Leser wohl gestört hat, passte es für mich perfekt zu Handlung und Stimmung des Buchs.
Man sollte allerdings gewarnt sein!
Zumindest ich verspürte beim Lesen enormen Teedurst, deswegen sollte man schon ein Tässchen bereit stehen haben, wenn man mit der ersten Seite beginnt.
Fazit: Netter, empfehlenswerter Regionalkrimi aus dem Norden.