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Eike Hansen hat sich aus Hannover nach Kempten versetzen lassen. Dort wird er nicht gerade mit offenen Armen empfangen, ist man doch der Meinung, sein Vorgänger sei ungerechtfertigt vorzeitig in den Ruhestand geschickt worden und der Nachfolger aus dem Norden kann nun nicht mit einem freundlichen Empfang rechnen. Stattdessen beschließt der Großteil des Teams, erstmal Überstunden abzufeiern oder krank zu machen – soll der Neue doch schauen, wie er zurechtkommt. Nur dumm, dass anscheinend ein Mordfall ansteht. Oder auch nicht, denn von der Leiche fehlt erstmal jede Spur und der Zeuge, der beobachtet haben will, wie ein Mann zwischen Schongau und Füssen von der Lechbrücke geworfen wurde, ist als Säufer im ganzen Dorf wohlbekannt. Aber es stellt sich dennoch schnell heraus, dass der Pferdezüchter Ruff anscheinend verschwunden ist. Hansen schnappt sich zwei der übriggebliebenen Mitglieder seines Kripoteams und macht sich an die Ermittlungen.
Ein Niedersachse im Allgäu – das klingt nach einigen lustigen Verwicklungen, der Autor spart sich aber glücklicherweise allzu klamaukmäßige Verwirrungen zwischen dem „Preiß“ und den Bayern. Einzig mit dem Kater seiner Vermieterin hat Hansen so einige Verständigungsschwierigkeiten!
An einigen Stellen ist das Buch etwas langatmig, beschreibt zu detailliert die verschiedenen Zuständigkeiten und Aufgabengebiete. Reichlich Personen und Namen machen es nicht immer ganz leicht, der Handlung zu folgen.
Am Ende wurde die Auflösung des Falles ein bisschen aus dem Hut gezaubert, hier hätte ich mir eine andere Aufklärung gewünscht, bei der man als Leser auch eine Chance gehabt hätte, durch Miträtseln draufzukommen.
Eike Hansen ist ein sympathischer Ermittler, aber einfach zu gut, um wahr zu sein. Ich habe zwischendurch wirklich irgendwann erwartet, dass er mal auf den Tisch haut, aber er bleibt immer nett und freundlich, das war schon fast zu viel des Guten.
Da ich selber im Allgäu lebe, bin ich dennoch schon gespannt auf den zweiten Fall „Gnadenhof“, der Anfang 2014 erscheinen soll.