Jürgen Seibold - Rosskur

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    Eike Hansen hat sich aus Hannover nach Kempten versetzen lassen. Dort wird er nicht gerade mit offenen Armen empfangen, ist man doch der Meinung, sein Vorgänger sei ungerechtfertigt vorzeitig in den Ruhestand geschickt worden und der Nachfolger aus dem Norden kann nun nicht mit einem freundlichen Empfang rechnen. Stattdessen beschließt der Großteil des Teams, erstmal Überstunden abzufeiern oder krank zu machen – soll der Neue doch schauen, wie er zurechtkommt. Nur dumm, dass anscheinend ein Mordfall ansteht. Oder auch nicht, denn von der Leiche fehlt erstmal jede Spur und der Zeuge, der beobachtet haben will, wie ein Mann zwischen Schongau und Füssen von der Lechbrücke geworfen wurde, ist als Säufer im ganzen Dorf wohlbekannt. Aber es stellt sich dennoch schnell heraus, dass der Pferdezüchter Ruff anscheinend verschwunden ist. Hansen schnappt sich zwei der übriggebliebenen Mitglieder seines Kripoteams und macht sich an die Ermittlungen.


    Ein Niedersachse im Allgäu – das klingt nach einigen lustigen Verwicklungen, der Autor spart sich aber glücklicherweise allzu klamaukmäßige Verwirrungen zwischen dem „Preiß“ und den Bayern. Einzig mit dem Kater seiner Vermieterin hat Hansen so einige Verständigungsschwierigkeiten!


    An einigen Stellen ist das Buch etwas langatmig, beschreibt zu detailliert die verschiedenen Zuständigkeiten und Aufgabengebiete. Reichlich Personen und Namen machen es nicht immer ganz leicht, der Handlung zu folgen.


    Am Ende wurde die Auflösung des Falles ein bisschen aus dem Hut gezaubert, hier hätte ich mir eine andere Aufklärung gewünscht, bei der man als Leser auch eine Chance gehabt hätte, durch Miträtseln draufzukommen.


    Eike Hansen ist ein sympathischer Ermittler, aber einfach zu gut, um wahr zu sein. Ich habe zwischendurch wirklich irgendwann erwartet, dass er mal auf den Tisch haut, aber er bleibt immer nett und freundlich, das war schon fast zu viel des Guten.


    Da ich selber im Allgäu lebe, bin ich dennoch schon gespannt auf den zweiten Fall „Gnadenhof“, der Anfang 2014 erscheinen soll.


    3ratten

    LG, Dani


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  • Als der ehrgeizige 46-jährige Pferdezüchter Thomas Ruff von seiner Geliebten Kerstin Wontarra aus Gründl heimwärts zieht, wird er von der Lech-brücke gestoßen und später tot im Premer Filz gefunden. Der ortsbekannte Trinker Horst Pröbstl will das ganze beobachtet haben. Der neue Leiter des K1 in Kempten Kriminalhauptkommissar Eike Wilhelm Hansen möchte den Beobachtungen von Pröbstl nachgehen, muss sich seine Mitarbeiter aber erst zusammensuchen, da seine Mannschaft sich krankgemeldet bzw. Überstunden-Urlaub eingereicht hat. Hansen ist genervt, findet aber mit Hanna Fischer und Willy Haffmeyer, zwei Schreibtischermittler, die mit Energie, Eifer und Fleiß an die Sache ran gehen und immer neue Spuren auftun. Der Deckhengst Salvatore, den Ruff seinem Bruder vor der Nase weggeschnappt hat, scheint bei diesem Mordfall auch eine Rolle zu spielen...


    Mit seinem Allgäuroman "Rosskur" ist Jürgen Seibold ein spannendes Erstlingswerk gelungen, dass ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Von Sonntag, dem 2. Juni bis Samstag, den 22. Juni haben der neue Kommissar Eike Hansen und dessen zwei engste Mitarbeitern, vor allem aber Hanna Fischer, mein Leseherz im Sturm erobert. Und natürlich Kater Ignaz, der mich mit seinen kleinen Streichen immer wieder zum schmunzeln gebracht hat. Die Protagonisten mit ihren kleinen Schwächen und Eigenheiten sind allesamt so liebevoll und detailliert gezeichnet, manches Mal auch überzeichnet, dass ich sie mir vor meinem geistigen Auge sehr gut vorstellen kann und es mir leicht gefallen ist, meine Sympathien und auch Antipathien schnell zu vergeben. Mein Kopfkino hatte viel zutun und ich habe mich bei manchen Ermittlungsansätzen köstlich amüsiert. Die Geschichte war für mich zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar - im Gegenteil - ich bin immer wieder auf falsche Fährten gelangt, die mich nicht zum Täter geführt haben. Um so erstaunlicher für mich war dann das Ende.


    FAZIT: Ich habe einen spannenden, amüsanten und leicht zu lesenden Krimi gelesen, den ich gerne weiter empfehle.
    4ratten