Brian W. Aldiss - Hothouse

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  • Zum Inhalt
    Die extrem ferne Zukunft: die Erde hat aufgehört, sich um die eigene Achse zu drehen und zeigt dauerhaft mit einer Seite zur Sonne; gleichermassen hat der Mond aufgehört, sich um die Erde zu drehen und steht an einer festen Position am Himmel. Das Klima auf der Tagseite der Erde gleicht einem Treibhaus und der einzige Kontinent wird komplett von einem Wald aus einer einzigen gigantischen Würgefeige beherrscht. Die Tierwelt ist praktisch komplett ausgestorben bis auf einige gigantische Insekten und den Menschen, der sich allerdings zu einer kleinen baumbewohnenden Form zurückentwickelt hat. Dafür wird der Wald von bizarren pflanzlichen Lebewesen bevölkert, die praktisch jede ökologische Nische der ehemaligen Tierwelt ausfüllen und die häufig eine gefährliche Intelligenz entwickelt haben. Die wenigen Menschen, die es noch gibt, leben in kleinen Gruppen, dauernd auf der Flucht vor verschiedensten Raub- und Giftpflanzen.


    Bewertung
    Das Buch fängt wirklich vielversprechend an: die Grundidee, das "dying-earth" setting, die bizarren Geschöpfe, die Aldiss auftreten läßt, alles ziemlich cool. Aber der Autor schafft es nicht, daraus eine auch nur annähernd zusammenhängende Geschichte zu weben.


    Plot? Vergiss es! Anfangs gibt es einen vielversprechenden Plot, der urplötzlich abreisst, für den größten Teil des Buches komplett verschwindet, nur um auf den letzten Seiten sehr stümperhaft noch einmal reanimiert zu werden.


    Personen mit einer wiedererkennbaren Persönlichkeit und einem irgendwie nachvollziehbaren Verhalten? Ach was!


    Logik, wenn sie auch buch-intern sei? Phhhhh! Spätestens bei den kilometergroßen Pflanzen-Spinnen, die stabile Netze bis zum Mond bauen und darauf hin und her krabbeln war es bei mir aus; der größenwahnsinnige denkende Pilz, der die Welt beherrschen will, sich aber später in einem Kürbis einfangen läßt war dann vollkommen jenseits von Gut und Böse.


    Ein bisschen "suspension of disbelief" ist ja schön und gut, aber vieles in diesem Buch klingt wie Walther Moers auf Crack und dient keinem erkennbaren Zweck whatsoever. Oh Mann, was hat der Typ für ein Zeug geraucht? Es scheint auf keinen Fall gut für seine Gehirnzellen gewesen zu sein, obwohl es ihm 1962 einen Hugo Award eingebracht hat.


    Fazit
    Es gibt SciFi Bücher, denen man ihr Alter nicht anmerkt (zB Non-Stop vom gleichen Autor von 1958), aber dieses Buch war schon damals ein unzusammenhängender Haufen crap und ist seitdem nicht besser geworden.


    PS: dieses Buch ist aus drei Kurzgeschichten entstanden, was vielleicht ein wenig den mangelnden Zusammenhang erklärt; aber nur ein wenig! Insgesamt wirkt das Buch, als hätte man die short stories in einer halben Stunde mit stumpfer Schere und Leukoplast zusammengefiedelt.


    1ratten wenn überhaupt

    "What we remember is all the home we need."

    Roberet Holdstock, Avilion


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