Ellen Sussman - An einem Tag in Paris

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  • Ellen Sussman - An einem Tag in Paris


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    Klappentext:


    Ein Sonnenstrahl spiegelt sich im Fenster eines Straßencafés, der Duft frischer Croissants liegt in der Luft, an einer Straßenecke verabschiedet sich ein Paar mit einem leidenschaftlichen Kuss: Ein neuer Tag beginnt in der Stadt der Liebe. Drei junge Französischlehrer treffen gleich die Menschen, denen sie heute während eines Spaziergangs durch Paris Sprache und Kultur näherbringen wollen. Ein gebrochenes Herz, der Wunsch nach Glück und eine unbestimmte Sehnsucht begleiten sie dabei. Sie wissen nicht, was das Leben heute für sie bereithält, nur eines ist sicher: Am Ende dieses Tages könnte sich alles verändert haben ...



    Meine Meinung:


    Aufhänger für diesen Roman ist eine moderne Pariser Sprachschule, die ihren Kunden keinen 08/15-Unterricht bietet, sondern einen Privatlehrer an die Hand gibt, der mit ihnen für einen Tag durch Paris streift und so nebenbei ihre Französischkenntnisse verbessern soll. Im Prolog werden dann die drei Privatlehrer Nico, Philippe und Chantal vorgestellt.


    Im ersten Abschnitt wird der Tag von Nico erzählt, den er zusammen mit der amerikanischen Touristin Josie verbringt. Diese ist ziemlich labil und von der Rolle, doch dem einfühlsamen Nico gelingt es, dass sie sich nach und nach öffnet und in Rückblenden ihre Liebesgeschichte zu einem verheirateten Mann erzählt, die natürlich nicht gut ausgeht. (Mehr will ich aber an dieser Stelle dazu nicht verraten.) Diese erste Erzählung mochte ich besonders, die Gefühle und Gedanken von Josie waren gut nachvollziehbar und ich war sehr bewegt von ihrer Geschichte, die zwar sehr emotional aber keineswegs kitschig erzählt wird.


    Im zweiten Teil dreht sich alles um Philippe und seine Sprachschülerin Riley. Diese Geschichte unterscheidet sich deutlich von der vorangegangenen, sowohl im Stil als auch vom Inhalt her. Das beginnt schon mit dem Privatlehrer Philippe, der einen problematisch hohen Alkoholkonsum und Frauenverschleiß an den Tag legt und auch sonst nicht gerade ein Sympathieträger ist. Riley ist keine Touristin sondern lebt nun schon seit einem Jahr in Paris, doch ihr Französisch ist bemerkenswert schlecht. Sie fühlt sich isoliert und eingeengt durch ihren lieblosen Ehemann und ihre zwei kleinen Kindern. Trotzdem ist Riley kein Kind von Traurigkeit sondern im Grunde eine ziemlich chaotische Sexbombe. Und so geht es auch in dieser Story vor allem um eines - Sex. Obwohl diese zweite Geschichte so einen Gegensatz bildet zur ersten, fühlte ich mich auch hier recht gut unterhalten. Die Person der Riley war glaubhaft und lebendig dargestellt und ich habe gern von ihr gelesen.


    Die letzte der drei Stories erzählt von Jeremy und Chantal, die ihn durch die französische Hauptstadt und später an das Filmset von Jeremys Ehefrau begleitet, welche eine bekannte amerikanische Schauspielerin ist. Diese Geschichte hat mich am wenigsten angesprochen, sie war mir zu handlungsarm und auch sonst fehlte ihr der rechte Pepp.


    Mein Fazit:


    Alles in allem fand ich dieses Buch unterhaltsam und lesenswert. Parisliebhaber könnten dennoch enttäuscht sein, da das Buch seinen Hauptaugenmerk auf die drei Amerikaner und ihre Geschichten legt und eben weniger auf die französische Hauptstadt mit ihrem Flair. Auch ist die Autorin selbst Amerikanerin, was man dem Buch einfach anmerkt.
    Im Grunde ist "An einem Tag in Paris" weniger ein Roman als vielmehr eine Sammlung von drei Erzählungen, die lose durch die Privatlehrer miteinander verknüpft sind. Leser die keine Kurzgeschichten mögen, könnten also ihre Probleme damit haben, so richtig in das Buch reinzufinden.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

  • Vielen Dank für diese Rezension. Und wieder einmal bin ich sehr dankbar für dieses Forum. Dem Klappentext nach hätte ich dieses Buch nämlich auf jeden Fall gekauft. Aber dank deiner Rezi kann ich erstmal besseres lesen.
    Viele Grüße
    Claudi