Christopher Moore - Verflixtes Blau

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    Originaltitel: Sacré Bleu


    Der Originaltitel trifft es ein wenig besser, denn es geht durchaus (bzw. auch?) um das "heilige Blau", den Farbton, in dem seit dem Mittelalter der Umhang der Heiligen Maria Mutter Gottes zu malen ist. Um Maler dreht sich hier nämlich alles, van Gogh, Renoir, Toulouse-Lautrec, Pissarro, ... - sie alle spielen eine Rolle in diesem Roman. Dazu kommt ein geheimnisvoller Farbenhändler, der eine wichtige Rolle bei van Goghs Tod spielt.


    Der Anfang ist nicht so skurril und amüsant, wie ich es von Moores früheren Romanen kenne, aber bislang fühle ich mich ganz gut unterhalten.

  • 218px-Michelangelo_Buonarroti_045.jpg
    (The Yorck Project/Wikipedia)


    Auf dem Bild Die Grablegung Christi von Michelangelo fehlt jegliches Blau - eine Verweigerung des Malers gegenüber dem also bereits seit Jahrhunderten durch die Welt streifenden Farbenhändler und der verführerischen Frau (?) an seiner Seite, die die Maler dazu bringen blaue Bilder zu malen und diese dann zu welchen Zwecken auch immer benutzen. Der Maler bleibt meist (wie van Gogh...) auf der Strecke. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Bild den Autor zur Geschichte inspiriert hat.


    Lucien Lessard, Bäcker und Maler ist das aktuelle Objekt der Verführung, während Toulouse-Lautrec versucht herauszufinden, was hinter dem Blau steckt.


    Immer noch ziemlich Moore-untypisch, aber ganz faszinierend. :breitgrins:

  • Mittlerweile habe ich das Buch durchgelesen und bin mir nicht so ganz schlüssig, wie ich es bewerten soll. Gut zu lesen war es sicherlich, dafür gibt es auch die Ratten, aber für einen locker-leichten Roman gab es mir einfach zu viele Opfer und einige, wie ich finde, moralisch bedenkliche Entscheidungen. Auch von Lucien, der ja eigentlich der Sympathieträger sein sollte. So mancher Künstler opfert der Kunst sein Leben – das gilt in diesem Buch nicht nur metaphorisch, sondern ganz plastisch und auch wenn einige von ihnen es womöglich gerne getan haben und dazu bereit gewesen wäre, bleibt hier nur, dass man sie einfach nicht gefragt hat und sie somit einfach selbst nur Gefangene und Opfer eine Sucht sind. Das sorgte bei mir, gerade was das Ende angeht, für leichte Bauchschmerzen, es war zwar innerhalb der Geschichte logisch, so hätte ich mir das aber nicht gewünscht.


    4ratten


    Übrigens finden sich sämtliche relevanten Bilder, auf die in dem Buch eingegangen wird in einem Anhang, so dass man nur entsprechend blättern muss, um einen Eindruck der beschriebenen Gemälde zu bekommen.