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Inhalt: Anne Green wurde für den Mord an ihrem Neugeborenen zum Tode durch den Strang verurteilt und gehängt. Seitdem liegt sie regungslos in einem Sarg, in völliger Finsternis und wähnt sich in der Hölle, zu mindestens aber im Fegefeuer. Während sie in völliger Stille und Dunkelheit gefangen ist, erinnert sie sich an ihre Vergangenheit, an Geoffrey Reade, der sie mit dem Versprechen gelockt hatte, sie, eine einfache Dienstmagd, werde einmal die Herrin über sein Anwesen sein und somit seine Frau sein, sich ihm hinzugeben und sie dann sitzen lassen hat. Als Anne bemerkt, dass sie schwanger ist, ist sie verzweifelt und weiß nicht, was sie tun soll.
Ihre Mutter, die die Schwangerschaft ihrer Tochter bemerkt, geht mit ihr zu einer Kräuterfrau, um den Fötus durch Beeren und Kräuter loszuwerden. Als das nicht klappt, weiß Anne keinen Rat mehr, denn Master Geoffrey ist längst einem Mädchen versprochen und hat sie scheinbar schon längst vergessen.
So weit ist die Geschichte bis jetzt aus der Sicht von Anne erzählt.
Andere Kapitel werden aus der Sicht von Robert, einem jungem Medizinstudenten erzählt, der an seiner ersten Sektion teil nimmt und fast alles stumm beobachtet. Er ist nicht wirklich stumm, sondern hat durch eine Krankheit in seiner Jugend seine Sprachfähigkeit teilweise eingebüßt und kann seitdem nur noch stottern, was ihm logischerweise die Kommunikation mit seiner Umwelt erschwert.
Während seine Studienkollegen sich über Anne als "Hure" lustig machen und zotige Witze über sie reißen, denkt Robert darüber nach, wie wohl ihre letzten Stunden vor ihrer Hinrichtung für sie gewesen sein mögen, was sie im Moment, als sie gehängt wurde, gefühlt und gedacht haben mag und wo sich ihre Seele wohl jetzt befindet.
Robert ist in Gedanken, sie Professoren treffen gerade ein und richten die Sezierinstrumente her und wollen gerade mit dem ersten Schnitt beginnen, als Robert etwas Erstaunliches bemerkt: Haben sich die Augenlieder der Toten gerade bewegt? Könnte dieses Mädchen noch am Leben sein?
Auf Roberts Bemerkung hin wird die Sektion sofort abgebrochen, denn es könnte sein, dass Anne Green noch am Leben ist...
Meine Gedanken: Mir gefällt die Geschichte bis jetzt ganz gut, denn ich kann sie bis jetzt ganz flüssig (bis auf einige Ausnahmen, was die altertümliche Wortwahl betrifft- nebenbei bemerkt, die Geschichte spielt so um 1650 rum) lesen. Annes Arbeitsalltag als Dienstbotin auf einem großem Anwesen ist interessant. Ihre "Beziehung" zu Geoffrey Reade ist rein sexueller Natur, sie will das eigentlich gar nicht und wird von ihm verführt.
Was mir aufgefallen ist, ist die "Doppelmoral" der Gesellschaft: Eine junge Frau, die mit einem Mann geschlafen hat, schwanger wird und von dem Mann sitzengelassen wird, wird als "Hure" oder ähnliches beschimpft, während dem Mann, der ja zu gleichen Teilen an der Geschichte beteiligt war, keine Schuld zugeschoben wird. Über sowas kann ich mich aufregen!!