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Inhalt
Eine befreundete Neurologin bittet Jon Ronson um seine Hilfe. Sie und andere Kollegen auf der ganzen Welt haben ein seltsames Buch geschickt bekommen. Es gibt keinen Absender oder weitere Hinweise, nur wilde Gerüchte über den Autor und die Gewissheit dass sich nur ein Psychopath diese Sache ausgedacht haben kann.
Meine Meinung
Wurde Jon Ronson für diese Mission ausgewählt, weil er selbst ein Psychopath ist? Ich denke nicht. Eher deshalb, weil er mit einem fast schon kindlichen Interesse an die Sache herangeht. Er verfolgt jede noch so kleine Spur und reist auch mal nach Schweden, um den vermeintlichen Autor/Absender zu finden und nimmt Panikattacken im Flugzeug genauso gelassen hin wie die Erkenntnis, dass er in der völlig falschen Ecke sucht.
Auch wenn Fachleute ihn belächeln und vielleicht auch absichtlich in die Irre schicken kommt er bald zu einer Erkenntnis: Psychopathen sind nicht per se schlecht. Vielleicht muss man sogar einer sein, um ganz nach oben zu kommen.
Trotzdem haftet den Psychopathen auch im wahren Leben oft das Label an, dass sie in Literatur und Film aufgedrückt bekommen haben- das des blutrünstigen Monsters. Das musste auch Tony spüren, ein junger Mann der wegen einer relativ kleinen Sache ins Gefängnis sollte. Weil er darauf keine Lust hatte, täuschte er eine Geisteskrankheit vor und landete in einer Nervenheilanstalt. Nicht in irgendeiner, sondern in der schärfsten des ganzen Landes. Und warum? Weil er den Psychopathen-Test (ja, es gibt ihn wirklich) bestanden hat. Als Jon Ronson ihn das erste Mal besucht wird ihm klar: auch Psychopathen können nett sein.
The Psychopath Test beginnt ein wenig zäh und endet mit der bekannten Tatsache, dass es immer leichter ist, jemandem ein Label aufzudrücken und mit Tabletten zu versorgen als sich die Zeit zu nehmen, sich um die wirklichen Probleme der Betroffenen zu kümmern. Dazwischen hat mir das Buch gut gefallen.
Liebe Grüße
Kirsten