Carsten Steenbergen - Teufelsacker

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    Inhalt:
    Gleidebach,1256: Heinrich, zukünftiger Graf von Kessel, verbringt seine Tage zur Zeit in der Abtei zu Gleidebach. Er soll dort auf sein zukünftiges Leben als Landvogt vorbereitet werden.
    Der triste Klosteralltag ändert sich schlagartig, als auf Brunos Feld zwei Fuhrleute bestialisch ermordet werden.
    Anton, der dritte Fuhrmann kann sich schwerverletzt zu seinem Bruder Bruno retten und erzählt dort von dem Dämonenangriff. Katharina sucht Hilfe in der Abtei, die ihr jedoch verwehrt wird.
    Heinrich, der mehr für sie empfindet, begibt sich auf die Suche nach dem dämonischen Korngeist und entdeckt ein über dreihundert Jahre gehütetes Geheimnis.


    Meine Meinung:
    Das blutverschmierte Cover läßt ja schon auf einen eher düsteren Roman schließen. Dies bestätigen auch gleich die ersten Seiten, in denen es sofort sehr blutrünstig zur Sache geht.
    Die von Anfang an aufgebaute Spannung hält sich bis zum Schluß und sorgt für manchen Gänsehauteffekt.
    Carsten Steenbergen hat einen flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil und hat auch die Protagonisten sowie die Antagonisten sehr gut ausgearbeitet.
    Heinrich und Cornelius, der kräuterkundige Mönch, waren meine Lieblingsfiguren. Leider war von Cornelius dann aber lange nichts mehr zu lesen und er tauchte erst ganz zum Schluß wieder auf. Vor allem Heinrich`s Entwicklung, der in dieser Geschichte zum richtigen Mann und eigentlichen Held des Buches wird, hat mir sehr gut gefallen.
    Ich habe mich mit diesem Buch auf ein Experiment eingelassen, da ich eigentlich blutige Bücher nicht so gerne lese. Aber der Klappentext hat mich irgendwie angesprochen und ich wurde auch nicht enttäuscht. Der Autor konnte mich wirklich überzeugen und ich gebe auch diesem Genre in Zukunft eine Chance.
    Gerne empfehle ich das Buch weiter und freue mich schon auf weitere Werke des Autors.


    4ratten


    LG Karin

  • Gleidebach, 1256: während die Basilika der Gleidebacher Abtei durch den berühmten Kölner Dombaumeister Gerhard umgebaut wird, werden drei seiner Fuhrleute auf bestialische Weise von einem unbekannten Wesen in einem Kornfeld angegriffen. Der einzig Überlebende berichtet von einem Teufel, der sein Unwesen treibt. Katharina, die Nichte des Überlebenden bitte beim Abt in der Abtei um Unterstützung, dort werden ihre Sorgen jedoch als Wahngeschichten abgetan.
    Einzig Heinrich, der Sohn des Landvogts und Grafen von Kessel, der sich aufgrund seiner Ausbildung in der Abtei aufhält und in Katharina verliebt ist, und dessen Mentor Bruder Cornelius schenken ihr Glauben und versuchen auf eigene Faust, ein Mittel gegen den Dämon zu finden.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist zwar kein Horror-Roman, aber dennoch gibt es einige Stellen, die gruselig und schaurig, und damit sehr spannend sind. Gleich im ersten Kapitel des Buches wird eine tolle Spannung aufgebaut, die Stimmung wird immer düsterer, bis es zu dem grauenhaften Überfall auf die Fuhrleute kommt. Ich war mir bis zum Schluß nicht darüber im Klaren, ob es sich bei dem Korngeist wirklich um ein übersinnliches Wesen handelt oder ob es für ihn eine rationale Erklärung gibt.


    Es wird schnell klar, daß es in der Abtei Brüder gibt, die über die Vorgänge Bescheid zu wissen scheinen, aber aus Gründen, über die der Leser lange Zeit nur spekulieren kann, nicht eingreifen. Einige Entwicklungen habe ich zwar geahnt, aber es gab auch Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. Das Ende ist sehr spannend und temporeich.


    Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, vorallem Heinrich, der Sohn des Landvogts, dem das harte Klosterleben so gar nicht behagt, da er bisher ein eher gemütliches und sorgloses Leben geführt hat. Das frühe Aufstehen und die harte Arbeit unter dem unnachgiebigen Bibliothekar Bruder Horatius läßt ihn öfters mal maulen. Der Einzige, der nicht zu streng mit ihm ist, ist sein Mentor in der Abtei, Bruder Cornelius. Er ist auch der Einzige der Abtei, der zusammen mit Heinrich herausfinden will, was es mit dem Korngeist auf sich hat und wie man ihn bekämpfen kann. Heinrichs Entwicklung aufgrund der Gefahr durch den Korngeist, vorallem für Katharina, hat mir sehr gut gefallen.


    Ein weiterer Charakter, der mir gut gefallen ist, ist der Dombaumeister Gerhard, der Cornelius schon lange kennt und das Herz am rechten Fleck hat und Heinrich wohlgesonnen ist.


    Wer einen spannenden historischen Roman mit mysteriösen und grusligen Einlagen mag, sollte dieses Buch in jedem Fall lesen.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo Ihr Lieben,


    nach der Leserunde mit dem Autor möchte ich hier auch meine Meinung schreiben:


    1256 kommen auf den Feldern bei Gleidebach zwei Fuhrleute auf grausame Art und Weise ums Leben. Ihre Leichen sind bestialisch zugerichtet und der einzige Überlebende faselt Dinge von einem Dämon und andere Schauergeschichten. Sowohl der Abt des nahegelegenen Klosters, als auch der Graf von Kessel reagieren erstmal nicht wirklich auf diese furchtbare Nachricht. Während der Abt mehr auf den Bau der neuen Kathedrale fixiert ist, winkt der Graf fast nur ab. Heinrich jedoch, der zukünftige Graf von Kessel, möchte mehr über die Vorgänge wissen und beginnt zu recherchieren. Noch mehr dazu motiviert, ist er, da seine heimliche Liebe Katharina mehr oder weniger direkt in die Geschichte verwickelt ist, da ausgerechnet ihr Onkel der einzige Überlebende ist. Als es zu noch mehr Todesfällen kommt, geraten Heinrich und Katharina in höchste Gefahr. Aber steckt tatsächlich ein Dämon dahinter?


    Die Geschichte beginnt gleich mit dem Mord an den beiden Fuhrleuten. Auch wenn nicht zu viele Details beschrieben werden, konnte ich mir doch ihr Ende nur allzu gut vorstellen und habe mich schon ordentlich gegruselt. Düster geht das Buch weiter, jedoch gibt es immer wieder auch lustige oder erheiternde Dialoge bzw. Kommentare, die die unheimliche Atmosphäre etwas auflockern.


    Es tauchen einige Protagonisten auf, die zum Teil aber recht schwammig bleiben und deren Beweggründe bzw. Motive mir zum Teil auch bis zum Ende verborgen geblieben sind. Katharina und Heinrich jedoch sind zwei sehr sympathische Hauptcharaktere, denen ich gerne über die Schulter geblickt und mit denen ich zum Teil auch sehr stark mitgefiebert habe.


    Die Geschichte liest sich sehr flüssig und nur zum Teil waren für meinen Geschmack zu viele direkte Reden mit eingebaut, was aber bei mir das Lesevergnügen trotzdem nicht geschmälert hat.


    Das Ende wartete dann für mich doch noch mit einigen Überraschungen auf und war spannend bis zur letzten Seite. Ich konnte mir nicht sicher sein, wie das Buch tatsächlich ausgehen wird.


    Alles in allem ein spannender Roman, der eine unheimliche düstere Atmosphäre erzeugt und mich recht gut in seinen Bann geschlagen hat. Bis auf einige lose Handlungsstränge, die bis zum Ende nicht richtig für mich gelöst worden sind, ein überzeugender Roman, der sich nicht so leicht aus der Hand legen lässt.


    Dafür vergebe ich 4ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Irgendwie hab ich in letzter Zeit öfter das Gefühl das ich vollkommen andere Bücher gelesen habe, wie der Rest der Leserunden... Ich hoffe mit dem nächsten Buch geht es mir dann wenigstens positiv anders herum ;)


    Meine Meinung:
    Gleich vorne weg: Mich konnte "Teufelsacker" nicht überzeugen. Das lag nicht daran das ich die Grundidee schlecht gefunden hätte, oder das der Autor einen schlechten Stil hätte. Es lag einfach an der Umsetzung. Diese war für mich in einigen Punkten zu voraussehbar und irgendwie auch klischeehaft besetzt. Natürlich sind die beiden Hauptfiguren bezaubernd und der arme Heinrich wird von seinem bösen Herrn Papa unterdrückt und natürlich sind gerade auch die heiligen der Kirche (die Mönche) alles andere als angenehme Zeitgenossen. Das war für mich zu wenig um mich beeindrucken zu können - es bot einfach keine neuen Ideen und Überraschungen an.


    Einzig die Frage ob der Roman sich eher in eine phantastisch anmutende Richtung oder doch in der "Normalität" bewegen wird, bleibt lange im Unklaren und das ist für mich einer der Punkte die ich durchaus als positiv betrachte. Leider konnte mich dann die Lösung auch wieder nicht hinterm Ofenrohr hervorlocken. Es waren mir ein paar falsche Fährten zu viel, die für mich auch als solche Erkennbar waren.


    Das der Roman meinen Geschmack nicht treffen konnte, sieht man sicher auch daran das ich nun eigentlich nicht mehr weiß, was ich noch schreiben soll. Ich hatte schon während der Leserunde öfter das Problem das ich einfach nur wusste es gefällt mir nicht, nicht immer konnte ich dabei jedoch genauer definieren warum eigentlich. So geht es mir nun auch mit meinen abschließenden Worten. Wenn ich so darüber nachdenke hat der Roman bei mir einfach keine großen Spuren hinterlassen. Man kann halt einfach nicht immer jeden abholen. ;)


    Von mir gibt es: 2ratten