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Brandenburg, Anfang des 14. Jahrhunderts. Die Harzers leben in Bernau, einer kleinen Stadt in Brandenburg. Nach dem Tod ihrer Tante ist die junge Magda die einzige Frau in der Familie und geht gemeinsam mit ihren drei Brüdern Lentz, Utz und Diether, ihrem Großvater der Familientradition des Bierbrauens nach. Ebenfalls zur Familie gehört Endres, der Patensohn des Großvaters, der im gleichen Alter wie die Brüder ist und dem Magda ganz besonders zugetan ist. Obwohl der Alltag nicht immer ganz einfach ist, liebt Magda ihre Heimat und geht davon aus, dort auch ihr Leben zu verbringen. Doch dann kommt alles anders und die kleine Familie zieht nach Cölln-Berlin um. Dort will sich Utz eine neue Zukunft als Kaufmann aufbauen, doch dies erweist sich als schwieriger als gedacht und die Familie scheint von einer Katastrophe in die nächste zu schlittern. Immer wieder ist es Magda, die einen Ausweg findet und die Familie zusammenhält. Unerwartete Unterstützung erhält sie dabei von Thomas, einem Franziskaner-Anwärter.
Das Buch hat mich unglaublich gefesselt, ich mochte es gar nicht aus der Hand legen. Einerseits wirkte die Situation der Familie Harzer oft hoffnungslos, aber Magda ist eine wunderbare Figur, die nie aufgibt und trotz ihres jugendlichen Alters immer wie eine Löwin für ihre Familie kämpft. Sie muss einem einfach ans Herz wachsen und ich habe sie beim Lesen sehr bewundert!
Den Männern der Familie, besonders den Brüdern Utz und Diether hingegen hätte ich am liebsten den einen oder anderen Tritt in den Allerwertesten verpasst. Sie geben größtenteils wirklich kein gutes Bild ab, lassen sich übervorteilen, denken in erster Linie nur an sich und wälzen Last und Verantwortung nur zu gerne auf ihre Schwester ab. Auch der Großvater und Lentz sind nicht wirklich eine Hilfe.
Die Beziehung zwischen Magda und Thomas ist auch keine klischeehafte, rosarote Liebesgeschichte handelt, sondern hier treffen zwei Menschen mit Problemen und Vergangenheit aufeinander, helfen sich gegenseitig und stehen füreinander ein. Das Ende fand ich überraschend und für Romantiker vielleich nicht ganz befriedigend, objektiv gesehen aber eine interessante Wendung und so auch irgendwie passend.
Sehr gut gelungen finde ich auch die Beschreibungen der damaligen Zeit, erst in Bernau und dann in der sich sprunghaft entwickelnden Stadt Berlin. Hier habe ich mich regelrecht ins 14. Jahrhundert versetzt gefühlt und auch einiges gelernt.
Insgesamt ein wunderbares Buch, das von mir aus ruhig noch hundert Seiten mehr hätte haben dürfen!