Ivo Pala: H2O-Das Sterben beginnt

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    Klappentext:
    Wir dachten, wir hätten unendliche Reserven. Wir haben uns geirrt. Eine bislang unbekannte Terrorgruppe verseucht ein Trinkwasserreservoir im Bayerischen Wald mit hoch radioaktivem Atommüll. Erste Opfer sterben an den Vergiftungen und die Bevölkerung gerät in Panik, denn weitere Anschläge sind bereits angekündigt, und niemand ist in der Lage, sämtliche Wasservorräte der Republik zu bewachen. Julian Berg von der Terrorabwehr und Dr. Alexander Kehlhausen vom Bundesamt für Strahlenschutz versuchen, den Ursprung des Giftmülls zu finden und so die Terroristen aufzuspüren. Da stellen diese eine aberwitzige Forderung.


    Meine Meinung:
    Dieser Thriller ist mal wieder ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen mochte und doch immer wieder aus der Hand legen musste. Es hat mich gepackt, begeistert, wachgerüttelt und die unterschiedlichsten Emotionen in mir geweckt.


    Ich war bei der Premierenlesung in Meissen auf dem Literaturfest dabei und schon da von der Kostprobe, die der Autor Ivo Pala zum Besten gegeben hat, mehr als nur begeistert. Und die Begeisterung hielt an, als ich das Buch dann endlich anfing zu lesen.


    Ein perfider Terroranschlag – die Vergiftung von Trinkwasserreservoiren in Deutschland – ist das Thema des Buches. Ein Thema, über das man eigentlich nicht nachdenken will. Denn der Mensch ist machtlos. Machtlos, da es kein offensichtliches Verbrechen ist, sondern eines dass still und leise „nach Hause kommt“.


    Daher musste ich auch immer mal wieder das Buch unterbrechen und zur Seite legen. Das was wäre wenn ging mir während der Lektüre nie aus dem Kopf. Die Beklemmung, die mich bei Lesen immer mal wieder überfallen hatte, war so echt, das ich nicht weiterlesen konnte. Eine Pause brauchte.


    Was mir an diesem Buch gefallen hat: es steht nicht das Verbrechen im Vordergrund. Natürlich, es ist immer präsent, erschreckend und real. Aber im Vordergrund steht die Arbeit der Terrorabwehrbehörde, die Reaktionen und Manipulationen (um nicht zu sagen Machtspielchen) der Politker.


    Im Vordergrund steht auch die Frage, wie weit darf die Terrorabwehr gehen, um die Bevölkerung zu schützen? Ist Folter in Ordnung? Muss man zimperlich sein oder alles auf eine Karte setzen? Verdächtige mit Samthandschuhen anfassen oder auf’s Ganze gehen? Geht das Wohl der ganzen Bevölkerung des Landes vor und kann man damit alles rechtfertigen?


    In wie weit diese Reaktionen echt sind, mag ich nicht zu beurteilen. Die menschlichen Abgründe hingegen – das diese real sind kann ich mir dann wiederum nur zu gut vorstellen.


    Man blendet aber auch immer mal wieder Auswirkungen der Anschläge auf die Bevölkerung ein. Verstopfte Autobahnen, geschlossene Grenzen, Krankheiten und die Panik, die die Menschen befällt angesichts der Katastrophe, die über sie herein bricht.


    Ivo Pala gelingt es, die Geschichte so spannend und rasant zu erzählen, so emotional und dennoch fast „kalt“, das so ein Szenario entsteht, dass so furchterregend ist, das es schon wieder fast real sein könnte.


    Konnte Ivo Pala mich mit seinen Fantasy-Romanen nicht wirklich überzeugen – mit seinem Thriller schafft er es mühelos. Sein offener Schreibstil, die rasante temporeiche Erzählweise haben mir spannende und actionreiche Lesestunden beschert und dafür sage ich Danke. Ich greife gern einmal wieder zu einem Krimi bzw. Thriller des Autoren.


    Meine Wertung:
    5ratten