Margaret Mazzantini - Die Zinkwanne

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    Fünf Generationen umfasst die Familiengeschichte des Buches von Margaret Mazzantini. Ihren Anfang nimmt sie mit dem Ende, beim Begräbnis der Großmutter der Erzählerin. Im Dunst von Kerzen, Lilien und Moder wie sie es beschreibt. Und die Gerüche lassen einem nicht mehr los. Denn alles verströmt einen Geruch. So versorgt uns die Autorin nicht nur mit Bildern, sondern liefert eine reiche Vielfalt von Düften und Ausdünstungen dazu.


    Das ambivalente Verhältnis der Enkelin zu ihrer Großmutter kommt immer wieder zutage. Mal versucht sie der im Pflegeheim Lebenden ein würdiges Leben zu ermöglichen, dann wieder kann sie ihr nicht vergessen, dass sie dem Vater als Kind das Kaninchen geschlachtet hat, das er wie einen Freund betrachtete. Und das nur, weil es ihm Freude bereitete, während sein jüngerer Bruder an Typhus gestorben war. Ein Ereignis das die Beziehung zwischen Mutter und Sohn stark prägte.


    Anfangs war die Familie wohlhabend. Aber die Misswirtschaft führte zum Verkauf von Land und jede Generation hatte das Gefühl ihre Töchter an nicht standesgemäße Ehemänner abzugeben. Der Großteil des Romans dreht sich aber um das Leben der Großmutter, die ihre Söhne nicht vor dem Krieg zu retten vermag und deren Verhalten oft recht eigentümlich war.


    Etwas verwirrend empfand ich manchmal den Zeitsprung. Ich war mir dann manchmal nicht sicher, ob nun von der Großmutter der Erzählerin oder von deren Mutter die Rede war. Gut gefallen hat mir der eher nüchterne Stil der Geschichte. Wie viel Emotionen hätte die Autorin da hineinpacken können, ohne doch mehr aussagen zu können, als sie es auf diese Weise tat. Gerade bei der Szene mit dem Kaninchen war weniger in dem Falle mehr. Nüchtern aber schonungslos.



    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: