Craig James Baxter - Michael Jackson. Behind the Mask

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  • Craig James Baxter
    Michael Jackson. Behind the Mask. What Michael Jackson’s Body Language Told the World


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    Der amerikanische Autor Craig James Baxter hat laut seiner Website All-about-body-language.com acht Jahre lang Körpersprache und nonverbale Kommunikation studiert bzw. erlernt. Michael Jackson hat er selbst nie kennen gelernt, nahm aber einige seiner Interviews zu den nie enden wollenden Gerüchten als Anreiz, um die Glaubwürdigkeit des Sängers zu durchleuchten.


    Neben seiner Musik stand Michael Jackson auch immer wegen seinem Privatleben im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Seine Kindheit, diverse Schönheitsoperationen, Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und einige persönliche Eigenarten gaben oft Anlass zu Spekulationen. Anhand einiger Videos analysiert Baxter die Reaktionen von Michael Jackson auf diverse Vorwürfe und pikante Fragen:


    • 1993 Interview mit Oprah Winfrey
    • 1993 Michaels Statement zu den Beschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs
    • 1996 Interview mit der Polizei
    • 2003 Martin Bashir: Living with Michael Jackson.
    • 2003 Take Two: The Footage You Were Never Meant to See (Martin Bashir Rebuttal Video).

    Baxter geht die Gespräche durch, indem er einzelne Fragen des Interviewers zitiert und versucht, Michaels Reaktionen durch Gesten und Mimik mit seinen Statements in Einklang zu bringen. In der überwiegenden Zahl der Fälle entsprechen sich die verbalen und nonverbalen Aussagen. Baxter erklärt dies gut nachvollziehbar und zitiert dabei viele namhafte Kollegen, die sich mit Körpersprache beschäftigen. Vier oder fünf Mal kommt es vor, dass sich Körpersprache und Kommentar von Michael widersprechen. Dann gesteht Baxter ein, dass er diese Diskrepanzen nicht erklären kann und es durchaus auch die Unwahrheit sein kann.


    Leider geht er nicht auf alle einzelnen Abschnitte ein, dies würde aber auch den Rahmen des Buches sprengen. Oft beschränkt er sich darauf, anhand eigener Erinnerungen Erklärungen zu finden, die sich oft genug wie Entschuldigungen für den Sänger anhören. So ganz neutral war der Experte in diesem Fall wohl nicht.


    Von Michael Jackson entsteht auf diese Weise das Bild eines empfindsamen Mannes, dessen Versuche, glücklich zu sein, von den üblichen Vorstellungen der Allgemeinheit abweicht. Zugegeben, manche Vorlieben waren für einen Mann seines Alters schon sehr bizarr. Aber wer weiß schon, was er selbst machen würde, wenn er den Status und das Vermögen eines Michael Jackson besäße?

    4ratten


  • Das ist ja mal eine interessante Idee: Man schreibt ein Buch über jemanden, den man gar nicht kennt, analysiert ein paar Interviews und ergeht sich in Spekulationen. Für eine wissenschaftliche Arbeit über Körpersprache mag das interessant sein, aber für den allg. Leser...?
    Möchte man als Leser so eines Buches nicht genaue Informationen statt weiterer Spekulationen, die man sich auch - basierend auf seinen eigenen Ideen - selbst ausdenken kann?


    Für eine Art Biografie finde ich diesen Ansatz etwas wackelig.


    Schöner wäre es gewesen, wenn der Autor sich einen M.J.-Kenner oder Freund/ Familienmitglied geschnappt hätte und der dann zu den Spekulationen des Autors jeweils ein paar Tatsachen/ Erinnerungen beigesteuert hätte, so dass man die Analysen des Autors vielleicht mit etwas (mehr) "Realität" hätte vergleichen können.


    LG
    von Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Das ist ja mal eine interessante Idee: Man schreibt ein Buch über jemanden, den man gar nicht kennt, analysiert ein paar Interviews und ergeht sich in Spekulationen.


    Nun, die Spekulationen hat Baxter den Journalisten überlassen. Er hat lediglich die Körpersprache gedeutet, und daran lässt sich ja wenig rütteln. Zur Verifizierung hat er auf Kollegen verwiesen. Das hat also alles seine Richtigkeit.



    Für eine wissenschaftliche Arbeit über Körpersprache mag das interessant sein, aber für den allg. Leser...?
    Möchte man als Leser so eines Buches nicht genaue Informationen statt weiterer Spekulationen, die man sich auch - basierend auf seinen eigenen Ideen - selbst ausdenken kann?


    Dieses Buch richtet sich vor allem an die Fans, die dankbar alles lesen, was über ihren Star geschrieben wird. Die meisten glauben ohnehin nur, was sie glauben wollen. Die Spekulationen über Michael Jackson sind hinreichend bekannt, sie gingen oft genug durch die Presse. Wirklich neue Informationen gab es im Buch nicht. Es war schon spannend zu lesen, wie Michael reagiert hat. Ich glaube, Baxter ist selbst ein Fan, der auf seine Weise dazu beitragen wollte, den Sänger als unbescholten dastehen zu lassen. In Bezug auf das erste Interview mit Martin Bashir weist Baxter wiederholt darauf hin, dass das Video vor der Ausstrahlung so zusammengestutzt wurde, dass Jackson nur diskreditiert werden konnte. Später tauchte ein Tape des gesamten Interviews auf, das vom Jackson-Management mitgeschnitten worden war und einen ganz anderen Eindruck hinterlässt, und Baxter nutzt jede Gelegenheit, es zur Sprache zu bringen. Das hat mit Körpersprache so gar nichts mehr zu tun, sondern mit Rehabilitierung.


    Wie gesagt, die Fans lesen gerne Positives über Michael Jackson. Das haben sie hier zur Genüge bekommen, worauf sicher auch die guten Bewertungen des Buches zurückzuführen sind. Ich bin übrigens kein eingefleischter Fan, aber ich mag Michaels Musik.