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Verlag: Kremayr & Scheriau
Erstveröffentlichung: 2008
Seiten: 224
Format: gebundene Ausgabe
Inhalt:
Anhand von persönlichen Briefen Maria Theresias an Familie und Freunde rekonstruiert Hannes Etzlstorfer die Frau hinter der "Kaiserin" der Habsburger Monarchie. Nach unterschiedlichen Themen gegliedert entsteht ein vielseitiges Bild nicht nur von dieser facettenreichen Frau sondern auch des achzehnten Jahrhunderts.
Meine Meinung:
Hannes Etzlstorfers Sachbuch zeichnet sich vor allem durch ausgiebiges und ausschweifendes Zitieren aus den persönlichen Briefen Maria Theresias aus. Es gibt keine einzige Seite, in der nicht aus einer oder mehreren Quellen zitiert wird. Obwohl ich es mag, wenn in Büchern die echte Stimme des/der Porträtierten höre, war es mir hier doch zu viel des Guten. Durch dieses ausufernde Zitieren wird in meinen Augen der Lesefluss und damit auch das -vergnügen empfindlich gestört.
Die thematische Gliederung ließ weit über die erste Hälfte noch dazu ein verzerrtes Bild Maria Theresias entstehen. Betont Etzlstorfer immer wieder ihre mütterliche Seite, konnte ich lange eigentlich nur einen Kontrollfreak ausmachen, der seinen umfangreichen Nachwuchs mit ellenlangen Traktaten über deren in ihren Augen falschem Verhalten quält. Zum Beispiel fordert sie von ihrem erwachsenen Sohn Ferdinand, er möge doch sofort die Hundezucht aufgeben, da er es bekanntermaßen mit der Reinlichkeit nicht so genau nähme. Ein anderes beliebtes Thema in den Briefen an ihre Töchter und Schwiegertöchter waren Schwangerschaften. Welche Regeln sie im Falle einer Schwangerschaft einzuhalten haben oder falls die Angeschriebene noch nicht schwanger war, aufgrund welchem Fehlverhalten dies so ist.
Erst zum Ende des Buches lässt sich die von Etzlsdorfer vielgepriesene warmherzige Frau erahnen, die ihren Kindern in echter Zuneigung verbunden ist.
Fazit: Leider nicht ganz ausgewogene Biographie einer vielschichtigen Herrscherin.
