Detlef Bluhm - Schiffskatzen

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.562 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die ersten Belege für die Domestizierung der Katze stammen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Schon den Ägyptern war der Wert der Falbkatze bewusst, denn sie verboten es, Katzen außer Landes zu bringen. Den Phöniziern gelang es trotzdem; sie erkannten den Nutzen einer Katze als Jäger von kleinen Nagetieren und betrieben regen Handel mit Schiffskatzen. Diese nahmen den Seeleuten die lästige Pflicht ab, die Lebensmittelvorräte an Bord vor gefräßigen Ratten und Mäusen zu schützen und ermöglichten so ausgedehntere Fahrten um die Erdkugel. Nachdem sich Katzen als Helfer auf Schiffen erst einmal etabliert hatten, gab es im 12./13. Jahrhundert sogar Regelungen der damaligen Versicherungen, dass ein Kapitän schadenersatzpflichtig war, wenn er keine Katze an Bord mitführte und die Ladung von Ratten beschädigt worden war.


    So ging das jahrhundertelang, und erst das Aufkommen von aus Stahl gebauten Schiffen verminderte die Rattenplage zunehmend. Um 1930 waren deshalb kaum noch Schiffskatzen im Einsatz. Die letzten verschwanden mit der industrialisierten Verwendung von genormten Containern. Ratten und Mäuse fanden keine Nahrung mehr, daher waren keine Katzen mehr erforderlich.


    Neben dieser historischen Darstellung präsentiert Detlef Bluhm die Geschichten von mehreren Schiffskatzen, unter denen einige echte Berühmtheiten waren, so z. B. Mrs. Chippy, eigentlich ein Kater, der mit der Endurance unter dem Kommando von Sir Ernest Shackleton in die Antarktis segelte. Oder Oscar, dem im 2. Weltkrieg nicht weniger als drei Kriegsschiffe (darunter die Bismarck) unter den Pfoten weggeschossen wurden und der doch immer ein Stück Treibgut fand, von dem er letztlich gerettet wurde. Als ein britisches U-Boot, das auf der Suche nach einer Schiffskatze war und Oscar übernehmen wollte, von seinem zweifelhaften Ruhm hörte, verzichtete der U-Boot-Kapitän auf den Kater. Oscar durfte seine militärische Laufbahn an Land beenden.


    Aber nicht nur wegen ihres Jagdtriebes waren Katzen gern gesehene Mannschaftsmitglieder. Auch durch ihr Wesen, ihre Anschmiegsamkeit und Verspieltheit hatten sie unter den Matrosen viele Freunde. Selbst heutzutage sind auf Yachten immer wieder Katzen anzutreffen.


    Informative Lektüre für Katzenliebhaber und Freunde maritimer Literatur. Wer mehr über dieses Thema lesen möchte, findet im Anhang des Buches umfangreiche Literaturhinweise.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: vergeben.


  • Als ein britisches U-Boot, das auf der Suche nach einer Schiffskatze war und Oscar übernehmen wollte, von seinem zweifelhaften Ruhm hörte, verzichtete der U-Boot-Kapitän auf den Kater. Oscar durfte seine militärische Laufbahn an Land beenden.


    :totlach:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen