Sonia Simmenauer: Muss es sein? Leben im Quartett

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  • Vor einigen Tagen schon begann ich mit der Lektüre, aber ich muss momentan beruflich viel lesen und hinke dadurch mit privater Lektüer eher hinterher.


    Die Autorin ist eine auf Streichquartette spezialisierte Konzertagentin - anscheinend die einzige weit und breit, die sich dieser Musikrichtung im Wesentlichen verschrieben hat.


    Streichquartette spielen E-Musik von Haydn, der diese Form des Zusammenmusizierens eigentlich erfunden hat, bis zu Alban Berg und neueren Komponisten.
    Die Besetzung ist festgeschrieben: Erste und zweite Geige, Bratsche und Cello.


    Viele Musiker, die berühmte Streichquartette gegründet haben, hätten allein als Virtuosen oder im Orchester mehr Geld verdient und einen sicheren Job gehabt, aber anscheinend ist diese Art des Musizierens für leidenschaftliche Musiker so faszinierend, dass sie sich über Jahrzehnte zusammenschließen, oft auf eigene große Karrieren verzichten und die ganzen Niggeligkeiten und Empfindlichkeiten, die so ein enges Zusammenarbeiten und auch -durch die vielen Konzertreisen - Zusammenleben aushalten, um sich das Glücksgefühl des gemeinsamen Musizierens zu gönnen.
    Diesem geht das Büchlein auf den Grund und macht auch mit so manchen lustigen Anekdoten aus dem Leben einiger berümter Quartette - z.B. das Amadeus-Quartett oder das Alban Berg - Quartett bekannt.


    Mal ein Blick in ein ganz anderes Leben - und ich höre nun meine Streichquartett-CDs mit etwas anderen Ohren.

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    Sonia Simmenauer: Muss es sein? Leben im Quartett


    Nun erst habe ich das Buch beendet und eine ganze Menge erfahren, weniger über Musik als über die Menschen, die sie machen.
    Wer Interesse daran hat, etwas zu erfahren über den klassischen Musikbetrieb, sich für die "Philosophie" des professionellen Musizierens interessiert und insbesondere Kammermusik liebt, der ist mit dem Büchlein gut aufgehoben.
    Für mich war's in Maßen interessant: Es dreht sich halt um die Beschwerlichkeiten des gemeinsamen Arbeiten und Lebens, aber ich hätte gerne mehr über die einzelnen Quartett-Formationen erfahren und über deren künstlerische Schwerpunkte. Das aber kommt zu kurz, ist vielleicht auch gar nicht die Intention der Autorin.
    Eingegrenzt empfehlenswert für ein schmales Spezial-Lesepublikum!


    Oder um die Frage der Autorin zu beantworten (mit der übrigens Beethoven einen Satz in einem seiner Quartette betitelt hat):
    Ja!! Wir brauchen weiter Menschen, die sich zusammenfinden, um uns diese wunderbaren Werke nahezubringen.
    Nein: Das Buch braucht man nicht unbedingt zu lesen, s.o.

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()