Kaufen* bei
Amazon
* Werbe/Affiliate-Link
Inhalt
In einem Park in Kopenhagen wird die Leiche einer alten Frau gefunden. Sie ist erschlagen worden. Es gibt Parallelen zu einem Fall, der schon mehrere Jahre zurück liegt. Eigentlich ein Fall für das Sonderdezernat Q, aber Carl und seine Kollegen haben andere Probleme: ihre Aufklärungsquote der letzten Jahre ist viel zu niedrig, das Dezernat steht kurz vor der Auflösung und Rose geht es so schlecht, dass sie sich selbst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen hat. Und dann ist auch noch ein Autofahrer unterwegs, der scheinbar wahllos junge Frauen überfährt.
Meine Meinung
Für mich stand früh fest, wer die alte Dame ermordet hat. Obwohl sie eigentlich keine alte Dame war, sondern eine eher unangenheme Person. Trotzdem hatte sie nicht verdient, erschlagen in einem Park gefunden zu werden.
Trotzdem war das Buch nicht langweilig, denn neben dem scheinbar klaren Fall gab es noch eine Sozialarbeiterin, die langsam an ihrem Beruf verzweifelte. Die meisten ihrer Klientinnen nutzten das System schamlos aus und gaben sich auch keine Mühe, das zu verbergen. Das hat der Autor sehr deutlich beschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht nur in Dänemark so ist. Ich konnte mir die drei jungen Damen, um die es hier ging, auch gut in meiner Heimatstadt vorstellen.
Auf der anderen Seite habe ich mir überlegt, ob die drei überhaupt eine Chance hatten. Das Umfeld, aus dem sie kamen, ließ einen anderen Weg fast nicht zu. Trotzdem: auch wenn die Voraussetzungen schlecht sind, hätten sie sich doch entscheiden können, den schwierigeren Weg zu gehen und unabhängig zu werden. Das ist leichter geschrieben als getan, ich weiß. Mir hat dieser Teil der Geschichte gut gefallen, weil er zwar für den Verlauf nötig war, trotzdem nicht unbedingt in einen Krimi passt.
Roses Geschichte hat mich umgehauen. Seit dem letzten Buch ist so viel passiert und dass ich erst nachsehen musste, ob ich zwischendurch keinen Teil ausgelassen habe. Das habe ich nicht, aber viel von dem Geschehenen wird nur angesprochen. So gab es viel Raum für eigene Gedankenspiele. Was sie vor Carl und Assad verborgen hat, ist viel und schlimm. Und auch wenn sie sich nach der langen gemeinsamen Zeit den Kollegen hätte anvertrauen können, kann ich auch verstehen warum sie das nicht getan hat. Ihre Geschichte hätte ein eigenes Buch verdient.
Selfies ist eine Krimi, in den sehr viel gepackt ist. Die Geschichte ist spannend, nur gegen Ende kam sie mir teilweise nicht ganz rund vor. Trotzdem hat sie mich überzeugt.
Liebe Grüße
Kirsten