Jussi Adler-Olsen - Selfies

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    Inhalt
    In einem Park in Kopenhagen wird die Leiche einer alten Frau gefunden. Sie ist erschlagen worden. Es gibt Parallelen zu einem Fall, der schon mehrere Jahre zurück liegt. Eigentlich ein Fall für das Sonderdezernat Q, aber Carl und seine Kollegen haben andere Probleme: ihre Aufklärungsquote der letzten Jahre ist viel zu niedrig, das Dezernat steht kurz vor der Auflösung und Rose geht es so schlecht, dass sie sich selbst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen hat. Und dann ist auch noch ein Autofahrer unterwegs, der scheinbar wahllos junge Frauen überfährt.


    Meine Meinung
    Für mich stand früh fest, wer die alte Dame ermordet hat. Obwohl sie eigentlich keine alte Dame war, sondern eine eher unangenheme Person. Trotzdem hatte sie nicht verdient, erschlagen in einem Park gefunden zu werden.


    Trotzdem war das Buch nicht langweilig, denn neben dem scheinbar klaren Fall gab es noch eine Sozialarbeiterin, die langsam an ihrem Beruf verzweifelte. Die meisten ihrer Klientinnen nutzten das System schamlos aus und gaben sich auch keine Mühe, das zu verbergen. Das hat der Autor sehr deutlich beschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht nur in Dänemark so ist. Ich konnte mir die drei jungen Damen, um die es hier ging, auch gut in meiner Heimatstadt vorstellen.


    Auf der anderen Seite habe ich mir überlegt, ob die drei überhaupt eine Chance hatten. Das Umfeld, aus dem sie kamen, ließ einen anderen Weg fast nicht zu. Trotzdem: auch wenn die Voraussetzungen schlecht sind, hätten sie sich doch entscheiden können, den schwierigeren Weg zu gehen und unabhängig zu werden. Das ist leichter geschrieben als getan, ich weiß. Mir hat dieser Teil der Geschichte gut gefallen, weil er zwar für den Verlauf nötig war, trotzdem nicht unbedingt in einen Krimi passt.


    Roses Geschichte hat mich umgehauen. Seit dem letzten Buch ist so viel passiert und dass ich erst nachsehen musste, ob ich zwischendurch keinen Teil ausgelassen habe. Das habe ich nicht, aber viel von dem Geschehenen wird nur angesprochen. So gab es viel Raum für eigene Gedankenspiele. Was sie vor Carl und Assad verborgen hat, ist viel und schlimm. Und auch wenn sie sich nach der langen gemeinsamen Zeit den Kollegen hätte anvertrauen können, kann ich auch verstehen warum sie das nicht getan hat. Ihre Geschichte hätte ein eigenes Buch verdient.


    Selfies ist eine Krimi, in den sehr viel gepackt ist. Die Geschichte ist spannend, nur gegen Ende kam sie mir teilweise nicht ganz rund vor. Trotzdem hat sie mich überzeugt.
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Worum gehts?


    Carl Mørck und sein Team stehen vor einer großen Herausforderung. Sie werden zu einem brutalen Mord hinzugezogen, der allen Anschein nach auch mit mit einem alten Mord zusammenzuhängen scheint, der nie aufgeklärt wurde. Außerdem wird das Band unserer Ermittler auf eine harte Probe gestellt. Denn Carls Assistentin Rose geht es sehr schlecht. Denn auch wenn sie gedacht hat, sie kann die Vergangenheit hinter sich lassen, holt sie sie mit großen Schritten ein und sie droht im Dunkel zu versinken.... Wird sie rechtzeitig Hilfe finden oder hoffnungslos ins Verderben laufen?



    Wie erging es mir mit dem Buch?


    Wenn wir beim Cover beginnen, muss ich sagen, dass es mir sehr gut gefällt. Es fügt sich gut in die Reihe der Vorgänger ein und besonders die Farbgebung hat es mir angetan, weil es einfach ins Auge sticht! Zum Titel selbst muss ich sagen, dass ich eigentlich lange nicht verstanden habe, wie der passen soll und auch im Nachhinein sagen muss, dass er untypisch für die Geschichte ist.


    Zur Geschichte: Carl habe ich als einen ganz eigenen Typ Mensch kennengelernt, der zusammen mit Assad für mich eine komplett tolle Einheit bildet. Schon im ersten Band hatten die Beiden mein Herz erobert. Sie versprühten bis jetzt immer jede Menge Witz und Charme und haben es meist geschafft im richtigen Moment aufzulockern.
    Auch Gordon und Rose geben dem Team ihre eigene Würze und sind eigentlich nicht mehr wegzudenken. Sie ergänzen sich, sowohl vom Charakter als auch Ermittlertechnisch.

    Dennoch ist Rose in diesem Band das große Sorgenkind. Denn sie droht in ihren eigenen Erinnerungen unterzugehen und sieht - gott sei dank muss man eigentlich sagen - selbst, dass sie es alleine nicht mehr schafft. Dass sie ans Ende ihrer Kräfte gekommen ist und sich Hilfe suchen muss. Doch kommt diese Hilfe noch rechtzeitig oder ist es dafür schon zu spät? Es werden eine Menge Geheimnisse und Tatsachen aufgedeckt, die dem Team wirklich an die Nieren gehen....


    Neben Rose nimmt aber auch ein brutaler Mord einen wichtigen Handlungsstrang in dem Buch ein. Dieser Mord zieht Marcus - Carls ehemaligen Mentor - auf die Bildfläche, denn dieser stellt eine Verbindung zu einem alten Fall her, der bis heute ungelöst ist und Marcus immer noch beschäftigt. Doch ist es wirklich möglich, dass sowohl damals als auch heute der selbe Mörder sein Unwesen getrieben hat? Und warum ist so eine ewig lange Zeitspanne dazwischen? Und vorallem stehen die Ermittler vor dem Rätsel des Motivs?! Das große Warum??


    Und zu guter Letzt - als wäre es nicht schon genug - lernen wir noch eine junge Frau vom Sozialamt kennen, der im wahrsten Sinne des Wortes die Sicherungen durchbrennen und ihre eigene Art findet, mit Sozialfällen umzugehen - um es milde auszudrücken.


    Aber wie finde ich das Buch jetzt? Ja, diese Frage habe ich mir auch gestellt und ich muss sagen, dass ich auch andere Meinungen gelesen habe, weil ich mir einfach diesmal schwer getan habe. Ich verstehe, dass es schwierig ist, den anfänglichen Schwung einer Reihe durch immer weitere Bände hochzuhalten und auch die Erwartungen der Leser zu erfüllen. Nichtsdesto trotz war es für mich eher ein durchschnittliches Leseerlebnis.


    Besonders gefallen hat mir, dass man einfach mehr Einblick in Roses Leben bekommt, auch wenn es besonders tragische Momente sind und für Carl, Gordon und Assad alles überschatten. Nichts desto trotz sieht man einfach den Zusammenhalt im Sonderdezernat Q, der auch in schwierigen Zeiten nicht verloren geht! Der Rest des Buches rutschte für mich auch dadurch ein Stück weit in den Hintergrund.
    Auch wenn am Ende alles sein Sinn und Zweck erfüllt und zu einem großen Ganzen schmilzt, waren es mir einfach zuviele Stränge bzw. Fälle aufeinmal. Für mich sieht es einfach so aus, als wollte man ein mega komplexes Gebilde erschaffen und hat darüber hinaus aber auch viel unnötiges reingepackt!
    Aber wie heißt es so schön? Geschmäcker sind verschieden.

  • Ich habe in den letzten Monaten 5 von Adler-Olsens Büchern gelesen (die ersten beiden hatte ich schon vor ein paar Jahren gelesen). Nachdem das letzte ein bisschen schwächelte, hat mich dieses hier wieder umgehauen: Spannend von der ersten Seite an, sehr gut gezeichnete Charaktere, mehrere Handlungsstränge, die zum Schluss gut zusammenpassen und natürlich die Geschichte um Rose, einer Mitarbeiterin des Sonderdezernats Q.


    Ich kann allerdings auch ein bisschen nachvollziehen, wenn jemand kritisiert, dass zu viel in dem Buch passiert ist. Nicht nur, dass es insgesamt 5 Morde aufzuklären galt, auch das Thema 2. Weltkrieg kam drin vor, die Ausnutzung eines guten Sozialsystems, Kriegseinsätze der USA und noch mehr. Vielleicht hätte sich der Autor einen Teil davon für's nächste Buch aufsparen sollen.


    Trotz allem hat mir das Buch außerordentlich gut gefallen und von mir gibt's volle 5ratten .

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

    Einmal editiert, zuletzt von Dottie ()

  • Ich habe in den letzten Monaten 5 von Adler-Olsens Büchern gelesen (die ersten beiden hatte ich schon vor ein paar Jahren gelesen).


    Die Bücher einer Reihe hintereinander weg zu lesen ist immer ein Risiko. Man erkennt zwar sehr schön die Stärken, aber leider auch die Schwächen.


    Ich kann allerdings auch ein bisschen nachvollziehen, wenn jemand kritisiert, dass zu viel in dem Buch passiert ist.


    Das stimmt. Selfies ist wirklich sehr dich gepackt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Selten so ein Schwachsinn gelesen.


    Aus meiner Sicht, das mit Abstand schlechteste Buch von Olsen. Unrealistisch vom Anfang bis hin zum Ende.


    Egal ob die Story von Rose (der Abspann ist ja völlig unrealistisch und rührt einen zu Tränen) bis hin zur Geschichte der Sozialamts-Bediensteten.

    James Bond für Arme könnte man wohl sagen. Ich finde den Krimi durch die einbezogene Action auch nicht sehr spannend. Man gewinnt eher den Eindruck, hier habe ein 10jähriger mit blühender Fantasie geschrieben.


    Das Buch war wenig durchdacht, mäßig spannend und "immer mehr Tote" erzeugen auch keine bessere Handlung.


    Für mich leider die Enttäuschung des Jahres.


    Ich vergebe


    1ratten

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Für mich war es der erste Adler-Olsen-Krimi seit Jahren. Der letzte Band hatte mich nicht so sehr überzeugt und so brauchte ich eine Pause, die dann länger geriet, als ich das eigentlich geplant hatte.


    Umso netter war es nun, zu dem vertrauten Ermittler-Team zurück zu kommen. Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt, greift sie doch einige Themen auf, die man mit Spannung verfolgen kann. Ein bisschen weniger hätte es hier auch getan, da gebe ich einigen meiner Vorredner-/innen Recht.


    Alles in allem hat mich das Buch trotzdem sehr überzeugt. Es hat mich immer wieder angezogen und ich wollte wissen, wie es weiter geht, jeder Erzählstrang war spannend und interessant.


    Das Ende war dann etwas überzogen, trotzdem hat es mein Lesevergnügen insgesamt nicht geschmälert. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!


    5ratten

    Früherer Nutzername "Alexa" :)

  • Das beste an diesem Buch ist die Aufmachung mit lila Lesebändchen.


    Für den Krimi gibt es einen schwarzen Punkt auf die Merkliste . Bisher gefiel mir nur Das Alphabethaus noch weniger.


    Was soll ich von einem Autor halten, wenn er sämtliche weiblichen Figuren seines Romans - mit Ausnahme der nur kurz in Erscheinung tretenden Heiligen Mona - dumm dastehen lässt? Mona ist übrigens in den vergangenen paar Jahren alt geworden. Das muss frau sich mal vorstellen! Mona altert!


    Rose - früher an der Grenze, jetzt am Überschnappen

    Sozialarbeiterin - wenn sie einen Hirntumor statt Brustkrebs hätte, wäre ihre Handlungsweise wenigstens ein bisschen glaubwürdiger.

    Sozialhilfeempfängerinnen, diverse - dumm + dreist + kriminell. Michelle war dümmer als eine Stubenfliege. Jasmine blieb eine nur blass skizzierte Randfigur, ebenfalls dumm wie Brot . Denise wiederum kombiniert Blödheit mit Dreistigkeit, solchen Leuten begegnet frau ja tatsächlich gelegentlich.

    Oma - gemeines Biest

    Mutter - lallendes Wrack

    andere Mutter - geldgeil & gleichgültig


    Und dann natürlich noch die männlichen Helden - souverän, schlau, geistreich...


    Einen weiteren Teil dieser Serie habe ich noch für meine diesjährige SLW-Liste vorgesehen. Falls Adler-Olsen mir da wieder chauvinistisch rüberkommt, kriegt er bei mir Platzverweis.



    1ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Bechdel-Test: paradox, aber ja :thumbup:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Ich finde es interessant, wie hier die Meinungen auseinander gehen. Ich kann mich zwar noch erinnern, dass und wo ich das Buch gelesen habe, aber nur noch an wenig vom Inhalt. Ob es gut oder schlecht gefallen hat- nachzuwirken scheint es nicht.

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