Phil Hewitt - Keep on running. The highs and lows of a marathon addict

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.765 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Klappentext
    "Marathons machen dich unglücklich, aber sie geben dir auch unerwartetes und unbeschreibliches Vergnügen. Es ist eine Welt die ich liebe- die sich dir eröffnet wenn du dich in Kunstfasern kleidest, deine Brustwarzen abklebst und 42,195 km mit 30.000+ völlig Fremden rennst."


    Bis jetzt
    Der erste Satz des Buchs sagt eigentlich alles aus, was ich zu dem Thema sagen möchte. Aber ich denke, dass Valentine mehr erwartet. Also schreibe ich auch ein bisschen mehr. Gleich in der Einführung, unter dem Titel The Boat and the boy beschreibt der Läufer eine nur zu bekannte Szene: nachdem er ein Jahr zuvor sein Debüt in London gegeben hat, bricht er in Amsterdam komplett ein. Auf den letzten sieben Kilometern wird er von einem Mann überholt, der ein Boot auf dem Kopf trägt. Solche Typen gibt es und ich finde es auch jedes Mal toll, wenn ich sie bei einem Marathon oder einem HM sehe. Aber wenn sie mich überholen, wie vor zwei Jahren in Heidelberg passiert, mag ich sie gar nicht mehr :zwinker:


    Ich geh' dann mal weiterlaufen :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Auf den letzten sieben Kilometern wird er von einem Mann überholt, der ein Boot auf dem Kopf trägt.


    Ein richtiges oder ein Spielzeugboot? Ersters fände ich ja mehr als schräg :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Streets of love/Start me up/Not fade away
    Wie ärgert man einen Marathonläufer? Man läßt ihn von seinem letzten Marathon erzählen und fragt dann, wie lange er eigentlich gelaufen ist. Ja- damit kann man auch mich sehr ärgern :grmpf: :breitgrins: Aber ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und sage ganz freundlich, dass er doppelt so lange ist wie der Halbe :zunge:


    Aber auch wenn ein Marathon eine Leistung ist, sollte man ihn doch in der richtigen Perspektive sehen. Für Phil bedeutet das, dass es "nur" ein Lauf ist, weil seine Schwägerin gerade mit vorzeitigen Wehen im Krankenhaus liegt und es viel zu früh für das Kind wäre, würde es jetzt geboren werden. Glücklicherweise geht alles gut.


    Die Erfahrungen beim ersten Marathon in London: es gibt nicht genug Toiletten und der Weg von seiner Startposition bis über die Startlinie dauert schon mal 30 Minuten. Aber er ist gut vorbereitet, trifft nicht den Mann mit dem Hammer und finished in einer sehr guten Zeit. Ich habe aus dem Kapitel definitiv mitgenommen, dass ich nciht nur am Sonntag, sondern auch noch diese Woche viel trinken muss.


    Phil lässt sich Zeit bis zu seinem zweiten Marathon. Danach hat er ein ganz anderes Gefühl: sobald er die Ziellinie überschritten hat, duscht er und fährt heim zu seiner Familie. Es fühlt sich nicht so toll an wie beim ersten Mal und er ist enttäuscht. Natürlich tut es das nicht, aber zur Routine wird es trotzdem nicht. Nur die Nervosität wird weniger und die Vorfreude jedes Mal größer :zwinker:


    Den Marathon in Chichester läuft er noch zweimal. Beim insgesamt dritten Mal läuft er eine Traumzeit, aber leider wurde die Strecke manipuliert und war 6-8 km zu kurz :grmpf: :grmpf: :grmpf: Zum Glück ist mir so etwas noch nicht passiert, dafür hatte ich schon mal 500m mehr.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Street fighting man/Harlem Shuffle/In another land/Plundered my soul/Out of time
    Noch jemand, der gerne im Dunkeln läuft :klatschen: Der Grund sind Phils Kinder, die auch etwas von ihrem Vater haben sollen. Im Gegensatz zu mir läuft er aber abends. Aber gut, nicht jeder kann eine Lärche sein. Seine Frau hat großes Verständnis für ihn und meint, dass er ihr besser gefällt wenn er läuft (woher kenne ich diesen Satz nur :gruebel:).


    Das Kapitel vom New York Marathon ist das Beste im ganzen Buch. Ich habe so mitgefiebert mit ihm :herz: Aber auch das Publikum muss außergewöhnlich sein. Da habe ich direkt Lust bekommen, auch mal in New York zu laufen. Wenn es nicht so teuer wäre und wenn es nicht so eine riesige Veranstaltung (Frankfurt war mir schon fast zu groß und da waren nur ein Fünftel der Leute von NY) wäre und wenn ich nicht so viel Urlaub nehmen müsste...


    Nach New York konnte es nur schlechter werden. Paris war voll, die Stimmung nicht halb so gut, die Strecke teilweise leer und die Marshalls unfreundlich. Trotzdem ist es für Phil ein tolles Erlebnis. Zum einen läuft er wieder eine PB, außerdem läuft er mit seinem Schwiegervater und einem Freund. Den Schwiegervater lobt er ganz besonders, weil der in 5:3+ Stunden finished. Für viele schnelle Marathoni ist es nur schwer vorstellbar, so lange durchzuhalten. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, auch wenn ich bei meinen ersten 50K mit 5:23h deutlich besser drauf war als bei dem "Marathon der Schande" in Mannheim letztes Jahr, als ich mit 4:38h gefinished habe.


    Dort ging es mir so wie Phil in Amsterdam. Was übrigens nicht ein Jahr nach seinem ersten Marathon in London war, sondern ein Jahr nach einem Marathon in London. Auch Phil ist Merhfachtäter :smile: Manchmal hat man solche Läufe, bei denen man von Anfang an merkt, dass sie hart werden und dass man am liebsten nicht dabei wäre. Aber aufgeben ist keine Option, da muss man durch. (Oder wie eine liebe Freundin von mir gesagt bekommen hat: aufstehen, Krönchen richten und weitermachen). Und extra für Valentine: es war das Modell eines Segelboots.


    Seine Einstellung zu Cross Country gefällt mir übrigens sehr gut. Die sind nur zum Spaß, auch wenn man bis zum Knie im Matsch versinkt und sich durch Schnee kämpfen muss. Die Zeiten sind nicht so wichtig.


    Aufs nächste Kapitel freue ich mich auch schon, da geht es nach Dublin und der Marathon interessiert mich auch :smile:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • (Oder wie eine liebe Freundin von mir gesagt bekommen hat: aufstehen, Krönchen richten und weitermachen). Und extra für Valentine: es war das Modell eines Segelboots.


    Cool! In dem Falle hieße es dann "Böötchen richten" :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Gimme Shelter
    Leider ist Dublin so gar nicht das, was er sich unter einem Marathon vorstellt. Selbst schuld: warum legt man ihn auch ans Ende eines Familienurlaubs? Da kann es ja nichts werden :smile: Ich bin auch lieber alleine bei einem Lauf weil ich mich da besser konzentrieren kann. Obwohl es auch sehr schön ist, wenn man von seinen Lieben angefuert wird.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Oh Mann, zum Schluss hat er mich ganz schön veräppelt. Nach ein paar schlechten Marathons in Serie (wobei er die immer noch wesentlich schneller als ich absolviert hat), sollte der Marathon auf Mallorca sein letzter sein. Der Weg dorthin war interessant: seine Schwiegereltern haben ihre Hochzeitsreise dorthin gemacht und zum Anlass der goldenen Hochzeit lädt ihn der Schwiegervater zu eben diesem Marathon ein. Bis zum Schluss glaubt Phil wirklich, dass es sein letztes Mal sein wird. Und erst, als er seinen Schwiegervater über die Ziellinie kommen sieht, erkennt er dass er eigentlich nie aufhören wollte... zum Glück :zwinker:


    Wenn ein nichtLäufer Keep on running liest, wird er wahrscheinlich die Geschichte eines Verrückten lesen, der sich bis zur :kotz:grenze und noch weiter quält, viel Geld dafür ausgibt und seine Familie dazu zwingt, ihn bei seinem Leiden zuzusehen. Wahrscheinlich wird er die meiste Zeit den Kopf schütteln. Ich dagegen finde das Buch genial und habe sehr vieldaraus mitgenommen :breitgrins:
    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.