Remy Eyssen - Tödlicher Lavendel

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    Dr. Leon Ritter freut sich auf einen entspannten Posten als Gerichtsmediziner in der Provence, den er neu antritt. Nach einem schweren Schicksalsschlag hofft er, im Örtchen Lavandou seine Ruhe zu finden. Schon das Cover mit den Lavendelfeldern sieht entspannend aus, aber der Schein trügt.


    Ein junges Mädchen wird bestialisch ermordet und weitere Opfer folgen. Leon Ritter beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und sticht im wahrsten Sinne des Wortes dabei in ein Wespennest. Es kommt zu dramatischen Szenen und zwei Frauen treten in sein Leben, was zu privaten Verwicklungen führt. Immer wieder scheint Leon Ritter vor einer Wand zu stehen und an dem Unverständnis seiner Kollegen bei der Polizei zu scheitern.


    Nun wird auch noch die Tochter seiner Kollegin entführt und es kommt zu einem Wettlauf mit der Zeit. Die Polizei scheint mit einem falschen Verdächtigen zufrieden zu sein, aber selbst Leon Ritter ahnt nicht, wie sehr er auf dem Holzweg ist. Ich werde den wahren Täter natürlich an dieser Stelle nicht verraten, aber Leon Ritter kommt nur durch eine glückliche Fügung auf den richtigen Täter.


    Ich hoffe, dass Tödlicher Lavendel der geglückte Auftakt zu einer weiteren Serie und weiteren Fällen mit dem sehr symphatischen Gerichtsmediziner Dr. Leon Ritter ist. Remy Eyssen ist es gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.
    5ratten


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    Smiley aus Titel entfernt. LG, Valentine

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  • Auch Tote erzählen eine Geschichte – man muss ihnen nur zuhören


    Nach dem Tod seiner Ehefrau möchte Dr. Leon Ritter die Vergangenheit hinter sich lassen. Deswegen hat er in der Provence, in einem kleinen Ort namens Lavandou, einen Job als Gerichtsmediziner angenommen. Durch einen Patzer in der Terminplanung der Klinik ist sein Zimmer erst für die nächste Woche gebucht und er mietet sich in einem Privatzimmer ein. Seine Pensionswirtin Isabelle Morelle ist gleichzeitig die stellvertretende Dienststellenleiterin der Polizei in Lavandou.


    Kaum hat Leon die Koffer ausgepackt und sich in seinem Zimmer eingerichtet wird er beruflich gefordert. Ein Wanderer entdeckt die Leiche eines Mädchens.


    Während für Leon alles dafür spricht, dass die kleine Carla ermordet wurde, ist Polizeiinspektor Zerna fest davon überzeugt, dass es sich nur um einen Unfall handele und möchte den Fall so schnell es geht zu den Akten legen. Hat sein vehementes Festhalten an dieser Unfalltheorie damit zu tun, dass die 100-Jahr-Feier vor der Türe steht, die Honoratioren eingeladen sind und die Hotels/Pensionen sowie die Touristenattraktionen alle ausgebucht sind?


    Polizeichef Zerna macht Dr. Ritter mehrmals klar, dass er „nur“ der Gerichtsmediziner ist und die Polizeiarbeit doch bitte den Profis überlassen solle. Trotzdem beginnt Leon seine eigene Theorie zu verfolgen. Dann verschwindet erneut ein kleines Mädchen.


    Meine Meinung:


    Ich hoffe, dass „Tödlicher Lavendel“ nicht nur ein Einzelband ist – ich hoffe, dass dieses Buch der Beginn einer Reihe um Dr. Ritter ist.


    Dr. Leon Ritter ist ein überaus sympathischer Mann. Sein Beruf ist für ihn Berufung. Er sagt die Toten haben so viel zu erzählen – und er hört ihnen zu. Er lässt sich nicht verbiegen, auch nicht von Polizeichef Zerna, und er verfolgt eine Spur wenn er sie als solche erkannt hat.


    Dr. Ritter ist auf angenehme Art und Weise zurückhaltend aber keinesfalls kontaktscheu. Selbst Jean-Claude Suchon, der sich seiner eigenen Aussage nach geschworen hatte niemals etwas mit einem Deutschen zu tun haben zu wollen, kann er mit seiner wirklich netten Art für sich gewinnen. Sein Auftreten öffnet ihm Türen, die normalerweise verschlossen bleiben würden.


    Isabelle Morelle, alleinerziehende Mutter, Pensionswirtin und stellvertretende Polizei-Dienststellenleiterin, ist ebenfalls ein sehr sympathischer Charakter. Sie macht ihren Job als Polizistin gewissenhaft und mit Leib und Seele – der Beruf dient nicht nur dem Broterwerb.


    Sie ist Mutter einer 15jährigen Tochter und so kann sie sich in die Eltern der ermordeten Mädchen hineinversetzen. Wie uns der Klappentext verrät, befindet sich auch ihre Tochter Lilou irgendwann in der Hand des Mörders. Der Alptraum schlechthin.


    Leider lässt Dr. Ritter sich vom Täter in die Irre führen bevor er auf der richtigen Fährte landet – und die Auflösung des Falles ist sowohl für ihn als auch für den Leser eine absolute Überraschung.


    Der Schreibstil von Remy Eyssen ist angenehm und ohne viele Schnörkel. Die Charaktere, auch die Nebencharaktere, sind außerordentlich gut beschrieben und die wunderbare Beschreibung der Landschaft lässt einen denken man wäre direkt vor Ort.


    Nach einem neuen Krimi von Remy Eyssen werde ich auf jeden Fall die Augen aufhalten.

    Viele Grüße Babsi

  • Dr. Leon Ritter nimmt eine Stelle als Gerichtsmediziner in Hyères an, da er nach dem Tod seiner Frau einen neuem Lebensabschnitt beginnen möchte. Schnell gewöhnt er sich an das südländische Lebensgefühl und merkt das die Uhren hier in Le Lavandou anders ticken, besonders in der kleinen Ortschaft Le Lavandou, wo er eine kleine Ferienwohnung bezieht. Jeder dort in der Nachbarschaft scheint jeden zu kennen und das ist nicht immer von Vorteil.
    Noch bevor er seine neue Stelle antritt, steht er vor dem ersten toten Mädchen, das zuvor von einem Campingplatz verschwunden ist. Der Großteil der örtlichen Polizei wäre es am liebsten, wenn der Tod des kleinen Mädchen als Unfall zu den Akten gelegt wird, denn bald feiert die Stadt ein großes Fest und möchte natürlich die Touristen nicht abschrecken. Darauf kann Leon aber keine Rücksicht nehmen, denn ihm ist nur daran gelegen, die Wahrheit ans Licht zu bringen ohne auf irgend etwas Rücksicht zu nehmen.


    Dieser Kriminalroman war Spannend von Anfang an und ich konnte ihn fast nicht mehr aus der Hand legen. Immer wieder neue Wendungen und einige Überraschungen, auch wenn einiges vorhersehbar war. Die schöne Landschaft und die französische Lebensart hat Remy Eyssen hier wirklich gut eingefangen und er hat mich direkt in die Provence entführt, auch wenn ich eigentlich noch nie in Frankreich war.
    Die Charaktere waren für mich lebensecht beschrieben und die Handlungen waren für mich nachvollziehbar dargestellt. "Tödlicher Lavendel" war der erste Teil über Dr. Leon Ritter und nun freue ich mich auf den zweiten Teil "Schwarzer Lavendel"


    5ratten